BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Der Strand als Lebensraum für Tiere

Der Strand ist durch seine exponierte Lage direkt am Wasser als Lebensraum sehr besonders. Hier leben nur stark spezialisierte Tierarten. Durch die touristische Nutzung der Strände gibt es mit menschlichen und tierischen Besuchern auch immer wieder Konfliktsituationen, die zu den extremen Lebensbedingungen noch beitragen.

Kleines Leben am Strand
Die exponierte Lage direkt am Wasser macht den Strand als Lebensraum besonders. Dort lebende Tiere und Pflanzen müssen an den ständig wechselnden Kontakt zwischen salzhaltigem Wasser und Regenwasser angepasst sein, zwischen Trockenheit und Nässe, zwischen Nährstoffreichtum und -armut, Hitze und Kälte und vor allem an fast ständigen Wind. Die angepassten Insekten, Spinnen und kleinen Krebse graben sich zum Beispiel zum Schutz in verschließbare Wohnröhren ein oder weichen bei Überflutungen auf trockene Flächen aus. Viele Insekten vermeiden es zu fliegen, da sie aufgrund der starken Winde zu weit auf das Meer oder Land hinausgetragen werden könnten.

Badestrand für Mensch und Vogel
Auch die Küstenvögel, die sowohl im Küstenbereich als auch im Binnenland vorkommen, sind an das Leben am Strand gut angepasst. Viele von ihnen sind Bodenbrüter. Sie bauen ihre Nester in Salzwiesen, in den Dünen oder direkt am Strand. Leider lässt die touristische Nutzung oder auch der Küstenschutz einige Lebensräume immer weiter schwinden. Die Eier des Sandregenpfeifers (Charadrius hiaticula) sind z.B. farblich so gut an den Sand angepasst, dass sie leicht unbeabsichtigt zertreten werden können. Die Silbermöwe (Larus argentatus) hingegen sucht die Nähe zum Menschen. Für sie und die Lachmöwe (Larus ridibundus) sind Lebensmittel-Abfälle eine allzeit verfügbare Futterquelle. Dabei kann Menschennahrung bei den Vögeln zu Erkrankungen führen und sie verlieren ihre Scheu vor dem Menschen.

Große Besucher am Badestrand
Des Weiteren können Kegelrobben (Halichoerus grypus) und Seehunde (Phoca vitulina) immer häufiger beim Rasten im Sand oder auf Steinen an der Küste beobachtet werden. Seehunde bekommen ihre Jungen im Sommer. Kegelrobben hingehen bringen ihre Jungen in der Ostsee zwischen Februar und April zur Welt. Dabei kann es vorkommen, dass Jungtiere bis zu zwei Tage alleine am Strand bleiben, während die Mutter auf Nahrungssuche ist. Schon nach wenigen Wochen Säugezeit müssen sie selbstständig zurechtkommen. Jungtiere und ausgewachsene Kegelrobben halten sich immer öfter an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns auf. Deswegen kann es immer auch zu Konflikten mit menschlichen Strandgästen kommen. Halten Sie deshalb nach Möglichkeit mindestens einen Abstand von 100 Metern zu den Tieren ein.

Weitere Infos zu den Strandinseln

 

Steckbriefe der Tiere

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