BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Netzwerk für die Kegelrobben

Im Jahr 2018 wurden erstmalig Geburten der Kegelrobbe an der Küste nachgewiesen. Als streng geschützte Tierart und zugleich eine der größten einheimischen Wildtiere, sollen Konflikte mit dem Menschen vermieden und die Population der Kegelrobbe weiter gestärkt werden. Begleitend zu den naturschutzfachlichen Maßnahmen soll ein Netzwerk Naturinteressierter aufgebaut werden, die sich aktiv für den Schutz von Robben und dem Strandlebensraum einsetzen.

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Die Kegelrobbe an der Küste der Ostsee
Ostsee-Kegelrobben gehören zu den größten einheimischen Wildtieren. Es leben mittlerweile wieder über 40.000  Kegelrobben in der gesamten Ostsee. Unter heutigen Verhältnissen könnte das etwa das Maximum sein. Die meisten Kegelrobben sind in der zentralen und nördlichen Ostsee aufzufinden. Um die 200 Tiere halten sich mittlerweile ständig in der Gegend auf.

Die Kegelrobbe ist streng geschützt
Die Kegelrobbe ist eine besonders geschützte Art und wird in den Anhängen II und V der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) aufgeführt. Die Nennung in Anhang II verpflichtet das Land, die Vorkommensgebiete zu Schutzgebieten zu erklären. Im Schutzgebiet  Greifswalder Bodden ist die Kegelrobbe entsprechend Zielart. Mit der Zuordnung zu Anhang V genießt die Art auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz den Schutzstatus „besonders geschützt“. Das hat zur Folge, dass ein Fang-, Verletzungs- und Tötungsverbot besteht und erhebliche Störungen verboten sind. Gleichfalls ist es verboten, Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu zerstören oder zu beschädigen.

Naturschutzfachliche Maßnahmen
Im Vorgängerprojekt "Schatz an der Küste" wurden im Projektgebiet Erste-Hilfe-Pakte für die Robben verteilt. Diese bestehen aus Informationsmaterial und Absperrausrüstung, um bei Bedarf temporäre Ruhezonen am Strand einrichtne zu können. An vielen Standorten am Strand haben Freiwillige bereits solche Ruhezonen betreut und Strandgäste über die Tiere und den richtigen Umgang mit ihnen informiert. Der BUND schult die Freiwilligen und bietet Seminare für die Öffentlichkeit, Ordnungskräfte und weitere Akteure aus Gemeinde und Tourismus an. Teilnehmende lernen, wie man sich bei der Begegnung mit einer Robbe am besten verhält und wer in welchem Fall informiert werden sollte.

Netzwerk für die Kegelrobben
Begleitend zu den naturschutzfachlichen Maßnahmen hat der BUND ein Netzwerk Naturinteressierter aufgebaut, die sich aktiv für den Schutz von Robben  einsetzen. Mit dem Projekt ein „Netzwerk für die Kegelrobben“ ist das Netzwerk bis 2022 auf 150 Ehrenamtliche in Mecklenburg-Vorpommern angewachsen. In Zukunft sollen weitere Freiwillige gewonnen werden, die die Strandbesucher über den richtigen Umgang mit Kegelrobben und deren Lebensweise informieren können. Dieses Netzwerk für den Robben- und Strandschutz soll sich stetig weiterbilden und die Kenntnisse weitertragen. Erkenntnisse aus der bisherigen Arbeit mit Robben werden weitergetragen in ein neues Hotspotprojekt "Forum der Vielfalt" im Hotspot 28 im Bereich der Travemündung und Wismarbucht. 

 

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