BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Radfernfahrt 2021

Vom 1. bis 21.Juni sind wir entlang der "Deutschen Alleenstraße" unterwegs. Start ist in Dangast an der Nordsee, unser Ziel liegt auf Rügen im Ostseebad Sellin. In 10 Bundeländern und 19 Zieleinläufen werden wir Botschafter für den Schutz und das Pflanzen von Alleen sein!

Stimmen von Teilnehmern

Hannes Bruch, Dessau-Roßlau

Einfach nur traumhaft und die richtigen Worte für das ganze sind noch gar nicht zu finden… aber manchmal sind Worte auch nicht wichtig, sondern die Emotionen und die Menschen auf dieser Reise! Danke für alles und für die Teilnahme. Es war eine wunderschöne Woche mit Schweiß und Tränen. Freudentränen! Ich habe viel gelacht, super Gespräche mit wundervollen Leuten geführt und nur Persönlichkeiten in diesen Tagen kennengelernt. Ich ziehe meinen Hut und finde am Ende dann doch viele Worte, aber die werden der Leistung nicht gerecht. Ich freue mich, wenn es die Möglichkeit eines Wiedersehens gibt ! Champions seid ihr. Jeder Einzelne!

Andreas Faul, Team Pfälzer Land

Moin, ich schließe mich gerne den Glückwünschen an alle Teilnehmer an, egal ob Tagestour, mehrere Tage oder die komplette Tour. Ihr alle habt das Projekt mit Leben gefüllt. Es war mir eine Ehre und eine wahre Freude, das mit euch zu erleben. Vielen Dank an Ali und Kay für den perfekten Support. Und ganz besonderen Dank an Katharina und Julia für die Organisation und dass ihr trotz der Umstände an der Tour festgehalten habt und wir starten durften. Beim nächsten Projekt sind wir auf jeden Fall wieder am Start, egal wo es stattfindet. Wir bleiben auf jeden Fall im Kontakt. Haltet die Ohren steif und immer Kette rechts. Andreas Faul

Roland Schicka, Wolgast

Herzliche Grüße aus Wolgast. Danke, dass ich während meiner Etappen viele tolle Menschen kennenlernen durfte. Es war ein super Erlebnis und bei einer neuen Tour wäre ich gerne dabei. Danke an Katharina und Julia für die tolle Organisation, an Kay und Ali für den Superjob, den sie gemacht haben und auch an die Pfälzer, ich habe viel gelernt wie man über Berge fährt.

Nach der Tour ist vor der Tour, am 23.7. fahren sechs Hobbypedaleure in 30 Stunden vom Fichtelberg nach Zinnowitz, um Spenden für das Kinderhospiz in Vorpommern zu sammeln. Bleibt gesund, Roland Schicka

Benjamin Müller, Team Pfälzer Land

Klasse, auch nochmal meinen Respekt an alle Teilnehmer. Danke an die Orga: Katharina Chapeau Hut ab für deinen Beitrag, Julia, Kay und Ali ihr alle habt großes geleistet! Und natürlich freut mich besonders, dass alle Teilnehmer wohlauf und heil angekommen sind. Eine Wiederholung wäre ehrenwert. In diesem Sinne feiert schön und vielleicht auf bald. LG Benjamin Müller

Ralf Herrmann, Braunschweig

Hallo ihr Pedalritter, ich habe schon Entzugserscheinungen. Das morgendliche "Gewusel" fehlt mir. Ich wünsche euch allen ein gesunden "Neustart" ins Leben. Nochmals vielen Dank an alle. Es hat mir sehr viel gegeben, mit euch unterwegs gewesen zu sein. Bleibt gesund und munter. Liebe Grüße an euch. Ralf Herrmann

Wir haben es geschafft!

"Man erreicht im Leben vieles, was man sich vornimmt, wenn man genug Menschen hat, die einem dabei helfen, das Ziel zu erreichen." (Zig Ziglar)

Liebe Alleen – und Radsportbegeisterte,

Wir haben es geschafft! – 2300 km und 14000 Höhenmeter liegen hinter uns.

Als Botschafter für einen besseren Schutz des Kultur- und Naturgutes Allee, das heißt für mehr Anpflanzung, besseren Schutz des Altbaumbestandes und fachgerechte und regelmäßige Pflege der Bäume sind wir durch 10 Bundesländer gefahren.

Überall verschwinden Alleen zunehmend aus dem Landschaftsbild, werden Alleen zunehmend als Gefahr für die Sicherheit angesehen und ihre Pflege als zu kostenintensiv betrachtet. Wir wollen diesen Trend wieder umzukehren.

Wir sind voll von wunderbaren Eindrücken. Unterwegs sind wir vielen Menschen begegnet, die uns bei unserem Vorhaben mit Elan geholfen haben. Gestartet sind wir in Varel/Dangast an der Nordsee im Bundesland Niedersachsen, um hier Alleenfreunde zu unterstützen. Diese ersten drei Etappen liegen nämlich (noch) nicht an der Deutschen Alleenstraße.

109 Bäume wurden im Rahmen unseres Projektes gepflanzt, häufig durch Spenden von ansässigen Firmen und Privatpersonen. Es waren Baumreihen und Lückenbepflanzungen.

An den Zielorten oder den Zwischenstopps wurden wir vom Bürgermeister/der Bürgermeisterin oder deren Stellvertretung empfangen. So ging der Staffelstab durch insgesamt 22 Hände. In dem Staffelstab befinden sich die Grußworte von Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, der Schirmherrin der Tour 2018, und dem niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies. dem Schirmherrn dieser Tour.

In Koblenz gab es einen großen Empfang mit dem Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, David Langner. Gemeinsam mit Vertretern der Bundesgartenschau Koblenz 2011 e.V., Mitarbeitern der Stadt und der ARGE Deutsche Alleenstraße haben wir 15 Bäume in der Mendelssohn-Allee übergeben, gepflanzt aus Spendenmitteln anlässlich unserer Tour.

In Thüringen haben wir mit der Umweltministerin Anja Siegesmund, der Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders und Mitgliedern von vielen verschiedenen Verbänden an der „Deutschen Alleenstraße“ im Jonastal bei Arnstadt drei Sommerlinden im Zusammenhang mit unserer Radfernfahrt gepflanzt. Eine Alleentagung Thüringen, die für den 10. Juni geplant war, musste auf den September verschoben werden.

In Sachsen wurden wir in Dresden vom Umweltminister Wolfram Günther und dem Baubürgermeister der Stadt empfangen. Am 14. Juni waren im Rahmen der Radfernfahrt „Deutsche Alleenstraße“ am Abend Alleenfreunde aus Sachsen und Umgebung zu einem virtuellen Alleentag Sachsen mit dem Titel: „Vernetzung Alleenschutz im Freistaat Sachsen“ eingeladen. Experten waren eingeladen, um mit allen Interessierten diese Frage konstruktiv zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Mit dabei war auch Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Sachsen.

In Paderborn und in Holzwickede durften wir uns in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

Über uns wurde in ganz vielen Zeitungen mit großen Bildern und umfangreichen Texten berichtet, im Radio waren wir Thema, zuletzt nach unserer Zieleinfahrt alle halbe Stunde in den Nachrichten im NDR 1 Radio MV und zweimal war das lokale Fernsehen an unserem Projekt interessiert.

Das sind Fakten, die sich messen lassen. Dazu kommt aber noch der menschliche Aspekt. Wir waren 21 Tage unterwegs, hatten außer ein paar geplatzten Reifen und einer gebrochenen Speiche keine Panne, keine Unfälle. Wir sind alle wieder gesund ans Ziel gekommen. Das ist nur möglich, wenn alle zusammenhalten, wenn es einen guten Teamgeist gibt. Und den hatten wir. Hier mein ganz großes Dankeschön an alle, die dabei waren.

Einem ist es tatsächlich gelungen, die ganze Toru durchzufahren, das ist Heinz Richter vom Radsportverein Tour d‘ Allée. Er war auch unser Sanitäter und Helfer bei kleineren Reparaturen. Zum Glück hatte er nicht allzu viel zu tun. Ich möchte aber auch Claudia Lösch nennen, die als Frau im Team fast 2000 km gefahren ist und auch die Etappe mit den meisten Höhenmetern von Aue nach Dippoldiswalde, nämlich 2100 m, geschafft hat.

Ohne eine gute Verpflegung läuft aber gar nichts. Kay und Ali von dem Unternehmen „Handycap“ von der Insel Usedom haben während der Tour wunderbar dafür gesorgt, dass es uns rundum gut geht. Das Buffet war immer auch eine Augenweide und wurde außerdem noch mit Humor serviert. Auch das Aufstellen der Banner und die gekonnte Moderation von Kay an den Zielorten war immer auf den Punkt perfekt. Vielen Dank dafür.

Aber natürlich braucht man auch Geld, um so ein großes Unternehmen zu finanzieren. Nennen möchte ich hier an erster Stelle die Deutsche PostCode Lotterie, dann die europäische Förderung durch unser LIFE Projekt, die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, den Bundesverband für Garten und Landschaftsbau und die Deutschen Baumpflegetage und FAMILA hier auf der Insel Rügen. Aber auch den vielen nicht genannten, die mit ihrer Geld- oder Baumspende zum Erfolg unseres Vorhabens beigetragen haben, einen ganz großen Dank.

Wir waren als Botschafter für einen besseren Schutz der Alleen unterwegs.

Helfen Sie nun weiter, die Alleenlandschaft zu erhalten. Tragen sie die Botschaft weiter, machen Sie sie größer und stärker. Vielen Dank.

Zieletappe von Loitz/Süderholz nach Sellin

21. Juni 2021 80 km 397 Höhenmeter

Am Bahnhof Rügendamm in Stralsund schlossen sich uns etwa 50 weitere Alleenfreunde an. Mit diesem imposanten Peloton fuhren wir nun über die Insel und kamen unserem Ziel immer näher. Zum Glück hatte Herbert Trilk eine Polizeieskorte von Stralsund bis nach Sellin organisiert.

Der erste Stopp war in Putbus, wo wir mit der Bürgermeisterin Beatrix Wilke und Cathrin Münster, Leiterin des Biosphärenreservatsamtes, eine Linde in eine Lücke am Circus pflanzen konnten.

In Sellin wurde die Radgruppe von zahlreichen Touristen und Landespolitikern mit viel Beifall und Grußworten, so vom Umweltminister Till Backhaus, Kerstin Kassner MdB und dem Bürgermeister von Sellin Reinhard Liedtke, begrüßt. Musik und viele Tuschs gab es während der Veranstaltung oberhalb der Selliner Seebrücke ebenfalls. Das war die Gelegenheit, noch einmal Anlass und die Ziele dieser Tour, den Verlauf, die Gespräche, Ergebnisse sowie die Leistungen und Beiträge der verschiedenen Teilnehmer Revue passieren zu lassen.

Im Anschluss an den offiziellen Teil fand am Selliner Hafen noch eine kleine, feine Abschiedsveranstaltung für das Team statt. Hier warteten Musik, leckeres Essen und erfrischende Getränke auf uns und unsere Gäste. Jeder konnte auch nochmal zum Mikro greifen, um über seine Eindrücke zu berichten.

Es war offensichtlich, die Stimmung war trotz der langen gemeinsamen Zeit noch immer bestens. Von den Strapazen der Tour war auch kaum etwas zu merken.

Großen Danke an alle, passt auf euch auf und hoffentlich bis bald!

Eure Katharina und Julia

18. Etappe von Wustrow nach Loitz

20. Juni 2021

Es ist mit 30 0C immer noch sehr heiß. Die Fahrstrecke war mit 170 km die längste der ganzen Radfernfahrt. Über Wesenberg, Mirow und Rechlin kamen wir an die Müritz. Die beeindruckende Größe und Weite dieses zweitgrößten Sees Deutschlands ist einfach atemberaubend. Unterwegs passierten wir die malerische Inselstadt Malchow. Zu den weiteren Orten der Großseenplatte gehört das Fachwerkstädtchen Röbel.

Überall sahen wir Baumpflanzungen, besonders auch entlang von neu angelegten Radwegen, aber auch Altbaumbestände und Lückenbepflanzungen. Mecklenburg-Vorpommern ist eben doch ein besonders schönes Alleenland.

Einen bunten Empfang gab es in Loitz. Die Bürgermeisterin Christin Witt hatte den Marktplatz geschmückt und aus dem Lautsprecher spielte Musik  als die Radfahrer ihr Ziel erreichten. 2280 km liegen nun schon hinter uns. Zusammen mit der Bürgermeisterin und weiteren Loitzern hat auch der Landrat von Vorpommern-Greifswald Michael Sack in seiner Heimatstadt Loitz die Radler am Zielort der vorletzten Etappe begrüßt .

In Vorpommern-Greifswald gibt es an den Kreisstraßen ein sehr hohes Defizit an Pflanzungen. Wir konnten dem Landrat an seine Pflicht erinnern, mehr für den Alleenschutz zu tun und die Verbändegespräche zu diesem Thema wieder aufzunehmen.

Mit der Bürgermeisterin haben wir eine sehr schöne Linde an der Deutschen Alleenstraße in Loitz gepflanzt. Wir danken der Bürgermeisterin sehr für ihr Engagement und den fleißigen Mitarbeitern für die Pflanzung am heutigen Sonntag.

17. Etappe von Brandenburg an der Havel nach Wustrow

19. Juni 2021

Schöne lange und geschlossenen Alleen begleiteten uns auf unserem Weg von Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern, unserem 10. Bundesland. Als ersten größeren Ort kreuzten wir Nauen, bekannt für alle, die 2018 bei der Radfernfahrt dabei waren, denn es war damals ein Etappenziel. Hier wurde im frühen 20. Jahrhundert Pionierarbeit in der Funktechnik geleistet, was der Stadt den Beinamen „Funkstadt“ eintrug. Im Südwesten des Stadtgebietes liegen mehrere Seen in einer glazialen Rinne, die zwischen den Ortsteilen Berge und Ribbeck beginnt. Ribbeck kennt fast jeder seit seiner Schulzeit aus dem schönen Fontane-Gedicht: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,  Ein Birnbaum in seinem Garten stand, ….

Ein erster Stopp für uns war Neuruppin mit dem Ruppiner See. Hier pflanzten wir einen Baum in einem ökologischen Wohnprojekt. In Rheinsberg, das nicht nur durch Theodor Fontane, sondern auch durch die Erzählung "Rheinsberg" von Kurt Tucholsky berühmt wurde, konnten wir unsere Botschaft kurz dem Bürgermeister, Frank Rudi Schwochow mitgeben.

Das Ziel unserer heutigen Etappe war Wustrow, wo uns Egbert und Stefanie Striller und mit der Presse begrüßten. Hier konnten wir uns erstmal in dem Plätlinsee, der gleich hinter dem Haus liegt, abkühlen.

Um 19:30 Uhr hatte die Familie Striller in ihrer Galerie der Alleen zu  einer Abendveranstaltung rund um das Thema Alleen mit Vorstellung der Radfernfahrt Deutsche Alleenstraße und den Ergebnissen der Tour eingeladen. Die interessierten Bürger und die Teilnehmer der Tour ließen den Abend im Garten bei Gesang ausklingen. Begleitet wurden wir auf einem Cembalo, gespielt vom hiesigen Organisten.

16. Etappe von Dessau-Roßlau nach Brandenburg an der Havel

18.Juni 2021

103 km 449 Höhenmeter

Eigentlich könnte unsere Tour heute auch "Von Allee zu Allee und von Fluss zu Fluss" heißen, da wir an drei bekannten Flüssen vorbeigekommen sind: Mulde - Elbe - Havel. Außerdem haben wir wieder ein Bundesland verlassen und unser 9. Bundesland, Brandenburg, erreicht.

39 0C zeigte das Thermometer über dem heißen Asphalt. Wie glücklich waren wir da, als wir durch Wald oder Alleen fahren konnten. Wir sahen viele Neuanpflanzungen und Altbaumbestände im Alleenland Brandenburg. Wir fuhren aber auch auf ganz neuen Radwegen, die so angelegt wurden, dass da zukünftig kein Baum mehr zwischen Radweg und Straße passen wird. Wir fordern, dass in die Planung von neuen Radwegen auch eine Baumpflanzung mit eingeplant wird und dass Radwege bei Altbaumbeständen außerhalb der Kronentraufe angelegt werden. Hier ist vorausschauende Planung für Neuanpflanzungen in der Zukunft unbedingt nötig. Außerdem sahen wir erneuerte Straßen, wo eine Seite Bäume fehlte und Neuanpflanzungen auf der gefällten Seite . Hier war mal eine Allee! Noch schlimmer: Baumreihen sind in Brandenburg nicht geschützt.

Da wir bei den wenigen Höhenmetern trotz Hitze gut vorankamen und auch die Strecke nicht allzu lang war, wollten wir uns vor dem Termin in Brandenburg in einem nahen See abkühlen. Leider landeten wir an einem See, der vollkommen verschlammt war und wo auf der Oberfläche ein schleimiger Film schwamm. Wir hatten uns schon so gefreut, nun war es ein bisschen wie Fata Morgana in der Wüste.

Tapfer strampelten wir weiter zum Rathaus auf dem Altstädtischen Markt in Brandenburg. Hier empfing uns der Oberbürgermeister Steffen Scheller, Cornelia Behm, Vorsitzende der Alleenschutzgemeinschaft, ein Vertreter des VCD, Anna Emmendörffer von Bündnis 90/Die Grünen, Kandidatin für die Bundestagswahl und Clemens Rostock, Mitglied des Landtages Brandenburg. Er kam gerade von der Landtagssitzung, auf der über den Entschließungsantrag „Land der Alleen - Brandenburg“ - Alleen in Brandenburg für zukünftige Generationen sichern und entwickeln“ beraten wurde. Leider wurde die Chance verpasst, den Antrag auch auf untergeordnete Straße auszudehnen. Die Alleenkonzeption der Bundes- und Landesstraßen soll aber überarbeitet werden.

Ruhetag in Dessau-Roßlau

17. Juni 2021

Unseren zweiten Ruhetag verbringen wir heute in der hinter Magdeburg und Halle drittgrößten Stadt von Sachsen-Anhalt, in Dessau-Roßlau. Bei Sommerhitze und mit viel Eis genießen wir unseren Aufenthalt in der Stadt an der Elbe. Hartmut Neuhaus hat für uns eine Stadtführung bei der Tourist-Information organisiert. Was Frau Stuhl von der 80.000 Einwohner zählenden Stadt zu berichten hatte, hat uns beeindruckt. Dessau-Roßlau hat sowohl historisch als auch architektonisch einiges zu bieten: von Bauhaus bis Backstein- und Plattenbau war alles dabei. Bei den Luftangriffen auf Dessau im Zweiten Weltkrieg wurden 80 % von Dessau zerstört, allerdings blieben zahlreiche Kulturdenkmale der Stadt erhalten. Das Bauhaus Dessau und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich gehören zum UNESCO-Welterbe. Zu den berühmten Bürgern dieser Stadt gehört auch Hugo Junkers. Auf dem Gelände der ehemaligen Junkers-Flugzeugwerke wurde 2001 das Technikmuseum „Hugo Junkers“ eröffnet.
An ein paar mehr baumbestandenen Schattenplätzen in der Innenstadt könnte noch gearbeitet werden.

Auf Empfehlung des Bürgermeisters Peter Kuras hat ein Teil von uns auch den Badesee bei der Ebertallee getestet.

Wir werden den Abend gemütlich ausklingen lassen, um morgen wieder fit in die nächste Etappe zu starten.

15. Etappe von Oschatz nach Dessau-Roßlau

16. Juni 2021

Das "Ziel" ist zwar noch nicht erreicht, weder für unsere Tour noch für die Alleen, aber wir sind beiden wieder 126 km und 478 Höhenmeter nähergekommen.

In den kommenden Tagen wird uns vermutlich die Hitze am meisten zu schaffen machen. Da ist zu hoffen, dass uns ganz viele Alleebäume Schatten spenden werden.

In Oschatz wurden wir von Piotr, Dorota und Sascha verabschiedet. Marian Wendt, MdB, und Frank Brune begleiteten uns auf dieser Etappe. Er ist Bauleiter und Ausbilder bei Galabau Dessau-Ziebigk, der Firma, die den Baum in Dessau-Roßlau gespendet und auch gepflanzt hat – vielen Dank!

Auf dieser Etappe sahen wir schon ganz viele jüngere, 20 – 30 Jahre alte und schön geschlossene Alleen. Im nordwestlichen Sachsen ging es los. Hier war die B6 beidseitig über einen langen Abschnitt bepflanzt. Das Schild „Deutsche Alleenstraße“ zeigte uns – wir waren richtig.

Auch im Anschluss gab es entlang der S 29 zwischen Dahlen und Schmannewitz eine wunderschöne, etwa 25 – 30 Jahre alte Linden-Allee. Die Lücken wurden durch Nachpflanzungen geschlossen, so dass sich uns eine vollständig geschlossene Allee präsentierte.

Eine weitere sehr schöne Alleebaumpflanzung mit Linden konnten wir entlang der S 16 zwischen Wildenhain und Dommitzsch bewundern. Felder mit Kornblumen links und rechts komplettierten das Bild.

Einen kurzen Stopp gab es in Torgau, einer Stadt mit einer über 1000 Jahre alten Geschichte. Sie liegt im Nordwesten des Freistaates Sachsen und ist landschaftlich geprägt durch die umgebenden Heidegebiete und die Elbauenlandschaft.  Berühmtheit erlangte die Stadt Ende des 2. Weltkrieges, als sich am 25. April 1945 sowjetische und amerikanische Truppen an der Elbe bei der zerstörten Elbbrücke trafen.

In Dommitzsch, der nördlichsten Stadt Sachsens, hatten wir einen Verpflegungsstopp auf dem Markt am Gänsebrunnen. Überraschend kam die Bürgermeisterin, Heike Karau, aus dem Rathaus und zeigte großes Interesse für unser Projekt.

Bei der Überschreitung der Grenze von Sachsen nach Sachsen-Anhalt sahen wir an der B 182 wieder wunderschöne Alleenabschnitte auch mit Altbaumbestand. Einige Lücken müssten hier jedoch dringend neu bepflanzt werden.

Vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt wurde ein Zwischenstopp an der B 100 zwischen Eutzsch und Bergwitz angeregt. Der Regionalbetrieb Ost der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt hat die Organisation eines kleinen Caterings für die Teilnehmer organisiert. In diesem Bereich erfolgte ein Jungbaumschnitt durch einen Fachbetrieb. Die Mitarbeiter waren an einem fachlichen Austausch zur Baumpflege und -pflanzung sehr interessiert und auch wir hatten viele Fragen.

Von hier aus konnten wir entlang der B 100 den Radweg, der links und rechts mit Linden bepflanzt war, Richtung Etappenziel Dessau-Roßlau nutzen.

Eine Polizeieskorte wartete in Dessau-Mildensee auf uns und begleitete uns zum Pflanzstandort in der Ebertallee, wo schon der Bürgermeister, Peter Kuras, und der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, Dr. Ralf-Peter Weber, Mitglieder des BUND und ADFC auf uns warteten.

Nachdem der Staffelstab übergeben war und wir unser Anliegen vorgetragen hatten, hat auch Frank Brune in seiner Rede eindringlich auf die Notwendigkeit einer besseren Pflege von Baumpflanzungen hingewiesen und Alleen im Stadtgebiet Dessau-Roßlau genannt, die aufgrund fehlender Pflege und Wässerung nun abgängig sind.

Den Abend ließen wir gemeinsam mit Hartmut Neuhaus, Mitarbeiter im Amt für Umwelt und Naturschutz und BUND Mitglied im Brauhaus zum Alten Dessauer ausklingen.

14. Etappe vom Dippoldiswalde nach Oschatz

15. Juni 2021

115 Kilometer und 590 Höhenmeter

Heute habe wir Oschatz, die Gartenstadt am Collm, erreicht. Die Strecke wurde flacher und nur noch wenige Berge mussten überquert werden. Unser erstes Ziel war Dresden. Hier wurden wir um 13:00 Uhr auf dem Postplatz von Staatsminister für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft Wolfram Günther und dem und Baubürgermeister Stephan Kühn, ehemaliges Mitglied des Bundestages und der Parlamentsgruppe Kulturgut Allee begrüßt. Anschließend wurde uns der neue Promenadenring gezeigt. Auf dem naturnahen Innenstadtring wurde 2018 eine ganze Reihe von Linden gepflanzt, die jetzt eine Allee bilden und zum Flanieren einladen. Gefreut hat uns auch der Blühstreifen zwischen den Bäumen.

Weiter ging es mit heißem Reifen über den Elberadweg, vorbei an Meißen, nach Risa in den Schlosspark Jahnishausen, wo uns Prof. Dr. Andreas Roloff am Nationalerbebaum, einem Ginkgo, erwartete. Er stellte uns sein Projekt der Nationalerbebäume vor und hat Fragen zum Ginkgo beantwortet

Unser fleißiges Verpflegungsteam, Kay und Ali, war wie immer schon vorgefahren, um das Buffet aufbauen.

Groß war die Freude, dass auch Piotr, Dorota und Sascha, unsere Partner und Freunde im LIFE-Projekt, uns an diesem besonderen Ort erwarteten. Auch Bürger aus Oschatz freuten sich über diesen Vortrag und haben uns anschließend nach Oschatz begleitet.

Vorbei ging es an einer Pflanzung vom letzten Jahr entlang der B6 in Lonnevitz bis zur Grünanlage an der Venissieurxer Straße. Dort haben wir gemeinsam mit dem Bürgermeister Jörg Bringewald symbolisch einen von 15 Bäumen begossen. Diese Bäume wurden anlässlich der Radfernfahrt schon in der jetzigen Pflanzperiode gepflanzt, finanziert durch verschiedene Bürger und Organisationen der Stadt. Die Pflege wird Oschatz selbst übernehmen. Der Bürgermeister erzählte auch von den im letzten Jahr gepflanzten 15 Bäumen an der Lonnevitzer Straße. Ein großes Lob an die Stadt, die mehr als 30 Bäume für unserer Projekt gepflanzt hat.
Wir übernachteten im Europäischen Jugendcamp von Oschatz, wo wir den Abend gemütlich beim Grillen und Lagerfeuer ausklingen ließen.

13. Etappe von Aue-Bad Schlema nach Dippoldiswalde

14. Juni 2021

125 Kilometer und 2100 Höhenmeter

Die Stadt Dippoldiswalde in Sachsen war heute unser Ziel. Um dahin zu gelangen, mussten wir 15 teils sehr starke Anstiege bewältigen. Leider sind die Radfahrer nur durch wenige geschlossene Alleen gefahren. Einseitige Baumreihen bestimmten eher das Bild im Bundesland Sachsen. Wir vermuten, dass an diesen Stellen eine Baumreihe der Straßenverbreiterung weichen musste und eine Wiederbepflanzung nicht vorgesehen wurde.

In Dippoldiswalde wurden wir an den Sachsenküchen von der Oberbürgermeisterin Kerstin Körner, von Vertretern der Stadt, der Vertretung für den Landrat und der Presse empfangen. Schon im letzten Jahr wurde damit begonnen, hier anlässlich unserer Fahrradtour eine neue Allee zu pflanzen. Heute sind noch zwei Bäume hinzugekommen. Die Oberbürgermeisterin möchte die Pflanzung von Alleen entlang der Straßen im Ort fördern und somit ein gutes Zeichen auch für andere Gemeinden setzen.

Im Rahmen der Radfernfahrt „Deutsche Alleenstraße“, waren am Abend Alleenfreunde aus Sachsen und Umgebung zu einem virtuellen Alleentag Sachsen mit dem Titel: „Vernetzung Alleenschutz im Freistaat Sachsen“ eingeladen. Initiatoren dieser virtuellen Veranstaltung war die Alleenschutzgemeinschaft und der BUND Mecklenburg-Vorpommern. Überall, aber gerade auch in Sachsen verschwinden Alleen zunehmend aus dem Landschaftsbild, werden Alleen zunehmend als Gefahr für die Sicherheit und ihre Pflege als zu kostenintensiv betrachtet. Wir wollen diesen Trend wieder umzukehren. Experten waren eingeladen, um mit allen Interessierten diese Frage konstruktiv zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.  Mit dabei war auch Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Sachsen.

12. Etappe von Schleiz nach Aue - Bad Schlema

13.Juni 2021

120 Kilometer und 1337 Höhenmeter

Heute sind wir im Erzgebirge angekommen. Über die ersten Bergkuppen der Region führte uns die "Deutsche Alleenstraße" nach Aue - Bad Schlema. Leider hatten wir an der Strecke nur sehr wenige Alleen, auch wenn die "Deutsche Alleenstraße" gut ausgeschildert war. Ein Teil des Weges lag im Thüringer Wald, der ein wenig vor dem Wind schützen konnte.

In Aue - Bad Schlema hat uns der Bürgermeister Jens Müller empfangen. Auch er kam mit dem Fahrrad zum Empfang. Am Kulturhaus beim Carola-Teich erwartete uns ein leckeres Buffett und der noch zu pflanzende Ginkgo-Baum, der an einem Radweg in Aue seinen festen Platz erhalten soll. Jana Hecker, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit in der Stadt Aue - Bad Schlema, hat unseren Termin wunderbar vorbreitet und viele Vertreter der Presse zu unserem Termin eingeladen.

Auch ein Podcast für die Stadt Aue - Bad Schlema wurde aufgenommen. Zu finden wird er auf der Website von Aue - Bad Schlema sein.

11. Etappe von Arnstadt nach Schleiz

12. Juni 2021

105 km und 1418 Höhenmeter

Unsere Tour begann heute um 10:00 Uhr mit einem großen Pflanz- und Pressetermin mit der Thüringer Umweltministerin, Anja Siegesmund, der Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders und Mitgliedern von vielen verschiedenen Verbänden an der „Deutschen Alleenstraße“ im Jonastal bei Arnstadt. Drei Sommerlinden wurden im Zusammenhang mit unserer Radfernfahrt gepflanzt. Initiiert wurde diese Aktion von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL).

In ihren Grußworten haben alle auf den großen Wert der Alleen hingewiesen und das Projekt Radfernfahrt „Deutsche Alleenstraße“ hoch gewürdigt. Seit 2019 sind in Thüringen Alleen und Baumreihen ab 50 m Länge gesetzlich geschützt. Umso erschreckender ist die Aussage des Strukturministeriums im März 2020, dass Thüringen auf neue Bäume an Bundes- und Landstraßen verzichtet. Bäume seien Hindernisse, deshalb gäbe es keine Lücken oder Ersatzpflanzungen an Straßen. Allen Beteiligten heute vor Ort war aber klar, dass Alleen als Kultur- und Naturgut unbedingt geschützt werden müssen. Das geht aber nur mit neuen Pflanzungen.

Da eine gute Ausschilderung der „Deutschen Alleenstraße“ in diesem Bereich fehlt, hat der Vertreter der ARGE „Deutsche Alleenstraße“ der Landrätin 4 Schilder mitgebracht.

Wir danken allen Mitwirkenden für diesen wunderbaren Ortstermin von dem ein kräftiges Signal in Richtung Landesregierung ausgehen soll.

Anschließend fuhren wir nach Schleiz und spürten einmal mehr, dass wir im Gebirge waren. Über 1400 m Höhenmeter müssen erst mal hochgestrampelt werden.

Für den 10. Juni 2021 war außerdem eine Thüringer Alleentagung geplant, die nun am 8. September 2021 in Erfurt nachgeholt wird.

Heute beendeten wir nach 1200 km die 10. Etappe, Halbzeit. Fünf Bundesländer haben wir schon hinter uns gelassen. Die längste Etappe der Tour mit 170 km und die Etappe mit den meisten Höhenmetern mit 1929 m auf der Etappe von Aue nach Dippoldiswalde liegen aber noch vor uns.

Der Staffelstab wurden schon 12 Bürgermeistern symbolisch überreicht.

Bereits 63 Bäume wurden im Zusammenhang mit diesem Projekt gepflanzt, darunter eine Baumreihe aus 39 Hainbuchen und viele Lückenbepflanzungen.

Bei den Zielorten empfingen Bürgermeister und eine Bürgermeisterin, Landräte und eine stellvertretende Landrätin, Mitglieder aus den Stadtvertretungen, Verbände und Baumfreunde die Teilnehmer der Tour.  Sie alle sprachen sich für den Erhalt der Alleen aus und versprachen, sich in ihrem Wirkungskreis für mehr Baumpflanzungen einzusetzen.

10. Etappe von Fladungen nach Arnstadt

11. Juni 2021

Weihstein der "Deutschen Alleenstraße"

91 km und 1112 Höhenmeter

Heute hatten wir unseren ersten Empfang in Meiningen. Die BUND Kreisgruppe, allen voran Thomas Wey, hatte uns zu diesem Stopp eingeladen und alles perfekt vorbereitet. Gemeinsam mit dem Bürgermeister, Fabian Giesder, und Janine Merz, Landtagabgeordnete und stellvertretende Landrätin haben wir einen Baum in die Linden-Allee am Englischen Garten, Teil der „Deutschen Alleenstraße“, gepflanzt. In dieser Allee fanden wir auch eine Plakette, die darauf hinwies, dass hier am 26. Juni 1996 die fünfte Teilstrecke der „Deutsche Alleenstraße“ eingeweiht wurde.

Nachdem wir uns in Meiningen von den ersten Bergen erholt und an dem liebevoll vorbereitetet Buffet gestärkt hatten, ging es weiter Richtung Arnstadt über Oberhof und einige weitere sehr harte Anstiege. Oberhof liegt in etwa 815 Metern Höhe mitten im Thüringer Wald und ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel für Erholungssuchende, die Natur, eine schöne Landschaft, Ruhe und saubere Luft suchen. Südlich von Oberhof verläuft ein bekannter Fernwanderweg, der Rennsteig, der über den Kamm des Gebirges führt.

Wir fuhren zwar auch durch Alleen, doch oft waren die Lücken schon sehr groß. Was fehlte waren die Neuanpflanzungen.

In Arnstadt wurden wir vom Bürgermeister Frank Sperling und von Sybille Streubel, BUND Kreisverband Ilm-Kreis, begrüßt. Im Zusammenhang mit der Radfernfahrt wurden drei Hainbuchen gepflanzt, finanziert mit einer Spende von jeweils 500 € von Bürgern der Stadt im Zusammenhang mit dem Projekt „Ihr Zukunftsbaum für Arnstadt“.

Sybille nutzte die Chance, auf fehlende Neuanpflanzungen in Alleen im Stadtbereich hinzuweisen und bat den Bürgermeister eindringlich, sich für die Bepflanzung der Johann-Sebastian-Bach-Allee in Arnstadt einzusetzen.

Arnstadt ist bekannt durch das alljährlich stattfindende zehntägige Bach-Festival-Arnstadt rund um den Geburtstag Johann Sebastian Bachs am 21. März.

Wir danken dem Bürgermeister und dem BUND Kreisverband Ilm-Kreis ganz herzlich für diesen herzlichen und interessanten Empfang.

9. Etappe von Lauterbach nach Fladungen

10.Juni 2021

Heute verließen wir Hessen und fuhren bei herrlichem Wetter von Lauterbach nach Fladungen in Bayern. Diese Strecke führte uns über 100 km und 1100 Höhenmetern durch schöne, langgestreckte Alleen. Wir fanden auch häufiger das Schild „Deutsche Alleenstraße“ wieder.

Der Bürgermeister Michael Schnupp, Bernhard Link von der Tourist Information Fladungen und die Presse begrüßten uns. Nach einem Gewitterguss pflanzten wir gemeinsam eine Riesen-Zwetschge. Der Baum steht an einem Teich umgeben von Wiesen, hat also einen wunderschönen Ausgangspunkt.

Kay aus unserem wunderbaren Versorgungsteam hat heute Geburtstag. Da passte es sehr gut, dass wir in einem urigen bayerischen Gasthof übernachten, wo wir auch grillen können. Besser hätten wir es nicht planen können.

8. Etappe von Usingen nach Lauterbach (Hessen)

9. Juni 2021

117 Kilometer und 766 Höhenmeter

Die zweite und letzte Etappe in Hessen führte uns nach Lauterbach. Bei den sommerlichen Temperaturen hätten wir uns in einigen Anschnitten über mehr Bäume und deren Schatten auf der Straße sehr gefreut.

In Lauterbach wurden wir vom Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, Christoph Rollmann, Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Presse empfangen. Wir pflanzten an einem sehr dominanten Platz einen Persischen Eisenholzbaum (Parrotia persica), ein Solitär, der besonders gut mit dem Stadtklima zurechtkommen soll und eine besonders schöne Herbstfärbung hat.

 

Ruhetag in Usingen

8. Juni 2021

Mit unserer Wahl, in Usingen einen Ruhetag einzulegen, lagen wir genau richtig.Unsere Unterkunft, das Hotel zur goldenen Sonne, und die Altstadt sind sehr gemütlich. Es gibt kleinere Restaurants und Läden zum Stöbern. Frederike Schulze vom BUND und Karl – Matthias Groß von der Forst Usingen hatten sich angeboten, uns den Hessenpark zu zeigen. Der Park ist ein Freillichtmuseum in Neu-Anspach, ca. 8 Kilometer von Usingen entfernt. Dort sind alte, vorwiegend Fachwerkgebäude ausgestellt, die in verschiedenen Regionen Hessens im Original abgebaut und im Park wieder aufgebaut wurden. Wir waren überrascht über die Vielfalt, der hessischen Städte und Dörfer.  Außerdem hat Frederike uns angeboten, unsere Kleidung durchzuwaschen, was wir natürlich dankend angenommen haben. Vielen Dank Euch beiden für unseren schönen Aufenthalt in Usingen!

7. Etappe von Koblenz nach Usingen

7. Juni 2021

Mit unserem heutigen Etappenziel Usingen erreichten wir das Bundesland Hessen.
Starker Regen zwang uns kurz vor Limburg, die Fahrt zu unterbrechen. Wir nutzten die Pause für einen weiteren Besuch in einem Corona-Testzentrum, das wir alle mit freudigem Gesicht verließen. Der Regen hörte auf, wir kletterten aus den Begleitfahrzeugen und fuhren die letzten 10 Kilometer mit dem Rad nach Usingen ins Ziel. Gleich hinter der Stadtgrenze wartete bereits Friederike Schulze vom BUND Ortsverband Usingen-Neu-Anspach auf uns und begleitete uns zum Pflanzstandort am Schlossgarten. Gemeinsam mit dem  Bürgermeister Steffen Wernhard, Vertretern der Stadt und des Kreises pflanzten wir zu Ehren der Tour eine Winterlinde in die Parkallee. Dieser Baum wurde vom Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs, persönlich gespendet. Leider konnte er selbst nicht anwesend und wurde von Lisa Meyer-Ebert, die Mobilitätsbeauftragte des Kreises, vertreten.

Wir danken allen Beteiligten für den herzlichen Empfang und dem Landrat für die großzügige Spende.

Den Abend ließen wir gemeinsam mit Friederike in der gemütlichen Innenstadt ausklingen.

6. Etappe von Rösrath nach Koblenz

6. Juni 2021

123 Kilometer und 894 Höhenmeter

Ziel unserer heutigen Etappe war Koblenz. Die Deutsche Alleenstraße führte uns gut beschildert durch Nordrhein-Westfalen entlang vieler schöner Alt-Alleen und neu angelegten Baumreihen an Straßen. Auch Lückenpflanzungen konnten wir auf der Kulturstraße bewundern. Leider hat uns das Wetter heute ein wenig im Stich gelassen, den ganzen Tag hat es genieselt und an Bergkuppen und Tälern sind wir im Nebel versunken. Trotzdem waren wir von der Landschaft entlang des Rheins bezaubert.

In Koblenz wurden wir dann zuerst vom alten Kaiser Wilhelm auf hohem Ross am "Deutschen Eck" begrüßt. Der Name "Deutsches. Eck" soll übrigens an den Deutschen Ritterorden erinnern, der hier nach 1216 seine Ordenshäuser gründete. Der Sockel des 1993 wiederhergestellten "Kaiser Wilhelm-Denkmals" diente von 1953 bis 1990 als Mahnmal der deutschen Einheit.

Heute, am 6. Juni 2021, wurden die Radsportler nach schon 750 gefahrenen Kilometern im Mendelssohnpark in Koblenz-Horchheim von dem Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, David Langner, von Vertretern der Bundesgartenschau Koblenz 2011 e.V, Mitarbeitern der Stadt, von Mitgliedern der ARGE Deutsche Alleenstraße zusammen mit dem ADAC Mittelrhein e.V. und vielen Baumfreunden empfangen.

Hier wurden schon im letzten Jahr anlässlich der geplanten Tour 15 junge Bäume in der Mendelssohn-Allee gepflanzt. Damit sollten die letzten Lücken zwischen den 160 bis 180 Jahre alten Winterlinden geschlossen werden. Jeder Baum kostete 400 Euro und für jeden Baum konnten Spender gefunden werden. Auch von uns wurde ein Baum finanziert. Alle weiteren Kosten, wie Baumpflanzung und -pflege, hat die Stadt Koblenz und die Koordination haben die Freunde der Bundesgartenschau 2011 e.V. übernommen. Wir freuen uns sehr, dass wir uns von dem Erfolg der Pflanzung vor Ort überzeugen konnten und bedanken uns ganz herzlich für die große Unterstützung aller Akteure vor Ort, für das große Engagement für mehr Bäume in der Stadt und für die herzliche Gastfreundschaft, die wir auch in dieser schwierigen Zeit, geprägt durch die Corona-Pandemie, hier empfangen haben.

5. Etappe von Holzwickede nach Rösrath

5. Juni 2021

129 Kilometer und 1684 Höhenmeter

Diese Etappe ging mit 1684 Höhenmetern schon ganz schön heftig in die Berge. Nieselwetter sorgte manchmal für die nötige Abkühlung. Am Zielort erwartete uns diesmal leider nicht die Bürgermeisterin. Die Stadt hatte es abgelehnt, uns zu empfangen, darüber waren wir sehr enttäuscht.
Umso dankbarer sind wir für den sehr herzlichen Empfang, den uns die ADFC-Gruppe und der BUND Rösrath im Turmhof organisiert haben. Schon am Ortseingang Rösrath empfingen sie uns, um uns zum Ziel zu begleiten. Johannes Schweinem und Karin Stagge haben es auch geschafft, die Presse auf uns neugierig zu machen. Die Stadt war dann doch noch mit dem stellvertretenden Bürgermeister, Hardy Schumacher, vertreten. Seine Rede hat uns bewegt und mit der Stadt versöhnt.

Er schrieb uns danach: „Vielen Dank, daß Sie gestern mit den Radlerinnen und Radlern bei uns in Rösrath waren. Ich hatte große Freude an der Begegnung und sehe die ganze Aktion in einem größeren Zusammenhang. Es ist für mich nicht nur eine Fahrt durch unsere Lande und für Alleen. Dahinter steht ein Geist, den wir dringend vermehrt in unserer Gesellschaft brauchen.
Auch die Menschen nach uns sollten eine lebenswerte Perspektive haben.“
Mit herzlichen Grüßen
Hardy Schumacher
Stellv. Bürgermeister

 

4. Etappe von Paderborn nach Holzwickede

4. Juni 2021

131 Kilometer und 746 Höhenmeter

Beeindruckende Alleen, manche dreireihig, begleiteten uns auf unserer Etappe. Wir sahen Lückenbepflanzungen in Altbaumbeständen und einen langen, naturbelassenen Fußweg, vollständig von Bäumen beschattet, genauso wie der daneben angelegte Radweg. Entlang der Straße wurde neu angepflanzt.

Der Kreis Unna hat im Rahmen unseres Projektes schon 2020 eine Baumreihe von 400 m Länge an der Bausenhagener Straße in Fröndenberg, also unmittelbar entlang der Deutschen Alleenstraße und 13 km vor dem Etappenziel Holzwickede, gepflanzt.

Der Umweltdezernent, Herr Holzbeck, begrüßte uns an der Pflanzung und begleitete uns zusammen mit seiner Frau bis zum Ziel am Haus Opherdicke in Holzwickede. Unterwegs wusste er viel über Landschaft und Naturschutzprojekte zu berichten. Um 17:00 Uhr warteten die Bürgermeisterin, Ulrike Drossel und Thomas Rühle vom Fachbereich Natur und Umwelt der Kreisverwaltung, der die Pflanzung organisiert hat, und Mitglieder des ADFC mit Kaffee und Kuchen auf uns. Unsere Gastgeber ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit uns zusätzlich noch zwei Obstbäume als Lückenpflanzung einer Baumreihe im Park zu pflanzen. Auch in Holwickede durften wir uns in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

Den Abschluss dieser sehr schönen Etappe bildete ein gemeinsames Abendessen mit der Bürgermeisterin. Sie hatte für uns extra buchen müssen, da in Holzwickede die Gastronomie erst Übermorgen wieder geöffnet hat.

Wir möchten uns bei allen Beteiligten sehr für den herzlichen Empfang bedanken.

3. Etappe Bad Pyrmont nach Paderborn

3. Juni 2021

120 Kilometer und 938 Höhenmeter

Auf unserer 3. Etappe von Bad Pyrmont nach Paderborn verließen wir Niedersachsen und fuhren die ersten Kilometer im zweiten Bundesland, Nordrhein-Westfalen. Hier stießen wir in Höxter auf die Deutsche Alleenstraße, ab jetzt unsere Route bis Sellin. Wir starteten wieder bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen. In Horn-Bad Meinberg gab es dann wegen starkem Gewitter eine Zwangspause.

Kurz vor Paderborn ging es durch die Fürstenallee, ein Abschnitt der Landesstraße L 937 im Kreis Lippe. Auf 2,5 km Länge kann man im Bereich von Oesterholz beiderseits der Straße uralte Rosskastanien, Eichen und Buchen bewundern. Die Bäume wurden schon zwischen 1725 und 1730 vierreihig angepflanzt und stellten als Allee die standesgemäße Zufahrt zum Jagdschloss Oesterholz dar. Heute bestehen die vier Reihen hauptsächlich aus jüngeren Bäumen – die Allee wurde nach historischem Vorbild neu gepflanzt.

Auf dem Rathausplatz empfingen uns der Bürgermeister, Michael Dreier, der Landrat, Christoph Rüther, eine Vertreterin des Stadtparlaments und der BUND Paderborn sehr herzlich.

2. Etappe Vechta nach Bad Pyrmont

02. Juni 2021

152 Kilometer und 716 Höhenmeter


Die längste Etappe der Tour führte uns von Vechta, wo wir noch bis zur Stadtgrenze von einem Vertreter der Stadt begleitet wurden, zur Kurstadt Bad Pyrmont. Wir fuhren fast die ganze Strecke durch wunderschöne Alleen. Auffallend war die große Vielfalt der Baumarten.
Auch die ersten Ausläufer des Weser Berglandes bekamen die Radfahrer zu spüren, ein Vorgeschmack auf die Etappen, die noch vor uns liegen.
In Bad Pyrmont wurden wir von einem Polizeiwagen in die Innenstadt zum Brunnenplatz eskortiert. Hier gab es einen sehr herzlichen Empfang vom Bürgermeister, Klaus Blome und Bettina Schlüter, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Staatsbades Bad Pyrmont, Vertretern der Stadt, dem BUND Hameln, NABU und vielen sehr interessierten Bürgern. Als Höhepunkt durften wir uns ins goldene Buch der Stadt eintragen. An dem zu Ehren der Radfernfahrt gepflanzten Baum haben wir von Michael Mekler, Gärtnermeister und für die Parkpflege des historischen Kurparks zuständig, viele Details zur Geschichte der Alleen in Bad Pyrmont erfahren. So wurden die Alleen im Kurort für eine Wasserkur genutzt: Hierbei mussten die Kurgäste bis zu 5 Liter Wasser trinken und dabei immer die Alleen rauf und runter gehen. Dieser Kur wurden große Heilkräfte nachgesagt.

1. Etappe von Dangast nach Vechta

1. Juni 2021

Unsere Tour führte uns durch viele wunderschöne, artenreiche Alleen, von denen es in Niedersachsen besonders viele gibt. Die ersten zwei Abschnitten unserer Tour durch Niedersachsen gehören (noch) nicht zur "Deutschen Alleenstraße", eine Besonderheit dieser Radfernfahrt. Wir möchten die Politiker und Organisationen vor Ort davon überzeugen, sich für die Erweiterung der "Deutschen Alleenstraße" von Höxter bis nach Dangast stark zu machen. Die heute schon längste Kulturstraße Deutschlands würde so Nord- und Ostsee, Naturpark Wattenmeer und Biosphärenreservat Südostrügen miteinander verbinden und lokale Alleenprojekte unterstützen.

Das Ziel unserer heutigen Tour lag in Vechta, an der Zitadelle, wo wir vom Bürgermeister Kristian Kater empfangen wurden. Begrüßt wurden wir auch von dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen der Stadt Vechta, Bernhard Schwarting, und der stellvertretenden Fraktionsvorsitzende der SPD, Jana Bröker. Die Stadt versprach, sich für den Erhalt ihrer bestehenden Alleen einzusetzen.

Gemeinsam haben wir eine Kopflinde in eine Allee an der Zitadelle gepflanzt.

Start in Dangast an der Nordsee

1. Juni 2021

Heute sind wir gestartet! Unsere lang geplante, zweite Radfernfahrt durch die "Deutsche Alleenstraße" hat im Nordseebad Dangast am Weltnaturerbeportal am Jadebusen begonnen. Vor uns liegen 2300 km Fahrstrecke und viele Höhenmeter, die wir in 21 Tagen zurücklegen wollen.

Die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernahm der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies. Von ihm hörten wir auch ein Grußwort zum Start der Tour, indem er die Bedeutung der Alleen als Kultur- und Naturgut unterstrich, die Vereinbarkeit von Schutz der Alleen und Verkehrssicherheit betonte und dem Projekt viel Erfolg wünschte. Ein Staffelstab mit den Grußworten von Olaf Lies und der Schirmherrin der Tour 2018, Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, wird auf dieser Tour von uns zu jedem Zielort getragen und den Bürgermeistern symbolisch überreicht.

Ingeborg Smith von der Arbeitsgemeinschaft „Deutschen Alleenstraße“ begrüßte unser Ziel, auf den Erhalt des wichtigen Kulturguts Allee in ganz Deutschland aufmerksam zu machen.

Der Bürgermeister Gerd-Christian Wagner und der Kurdirektor Johann Taddigs zum Start im friesischen Nordsee-Strandort Varel/Dangast die Bedeutung von Bäumen überhaupt und auch entlang von Straßen für uns Menschen und schickten die Radfahrer auf ihre lange Tour.

Doch zuvor wurde, organisiert durch die Stadt Varel, gemeinsam mit Vertretern der Stadt Varel und dem NABU Oldenburger Land eine Robinie „Auf der Gast“ gepflanzt, dem Startpunkt der Tour gepflanzt.

Auf dieser Etappe legten wir knapp 100 km und im flachen Norden nur wenige Höhenmeter zurück.

Möglich wurde die Durchführung dieses Projektes durch die Förderung innerhalb unseres LIFE Projektes ‚Trees for Europe’s green infrastructure‘, eine großzügige Förderung durch die Deutsche Postcode Lotterie und viele weitere finanzielle Unterstützer und Helfer vor Ort.

Kurzfilm Radfernfahrt 2021

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Kontakt

Katharina Dujesiefken

Orga-Team der Radfernfahrt
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