BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Corinna Cwielag vom BUND spricht auf Demonstration

Riesige Rinderstallanlage Dragun

Die Rinderstallanlage soll auf 1.140 Tierplätze erweitert werden. In dem sogenannten „Roten Gebiet“ sind die Belastungen des Grundwassers bereits kritisch und könnten durch rund. 25.000 m³ anfallende Gülle pro Jahr noch mehr belastet werden. Der BUND hat gegen die Genehmigung geklagt und Recht bekommen. Jedoch geht der Streit weiter, denn der Anwalt des Investors hat im Mai 2022 Beschwerde eingereicht.

Hintergrund

Genehmigung trotz zu geringer Flächenausstattung des Betriebes 

Der BUND hat vor dem Verwaltungsgericht Schwerin erfolgreich einen Eilantrag gegen die Genehmigung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg für die Erweiterung der großen Milchviehanlage in Dragun auf 1.140 Tierplätze eingereicht. Zunächst wurde die Anlage als landwirtschaftliche Tierhaltungsanlage genehmigt, da nach Auffassung des StALU der erforderliche Flächenbedarf für die überwiegende Futtergrundlage in Höhe von 523 ha gewährleistet sei. Der BUND macht jedoch geltend, dass die erforderlichen Flächen der Tierhaltungsanlage langfristig zugeordnet und verfügbar sein müssen, was lediglich für einen Bruchteil des vom StALU errechneten Flächenbedarfs der Fall ist. Zudem macht die zu geringe Flächenausstattung des Betriebes deutlich, dass es sich um eine gewerbliche Tierhaltungsanlage handelt, die grundsätzlich im Außenbereich unzulässig ist. Auch wenn dem Eilantrag des BUND in Schwerin Recht gegeben wurde, reichte der Anwalt des Investors im Mai 2022 Beschwerde bei der höheren Instanz, dem Oberverwaltungsgericht Greifswald, ein.

Zusätzliche Stickstoffüberschüsse im "Roten Gebiet" zu erwarten

Nach dem Ausbau der Anlage würden jährlich rund 25.000 m³ Gülle anfallen. Durch die Verdopplung des Tierbestandes sieht der BUND Böden und Biotope wie einen naheliegenden Wald durch Gülle und Abluftströme gefährdet. Geschädigte Wälder leiten Stickstoffüberschüsse teilweise direkt in das Grundwasser ein. Allerdings ist die Gemeinde Dragun im Landkreis Nordwestmecklenburg als „Rotes Gebiet“ ausgewiesen. In diesen Gebieten liegen die Nitratbelastungen des Grundwassers über dem Grenzwert von 50 mg je Liter. Damit kann es nicht mehr für Trinkwasser genutzt werden, weil es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.

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