BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Europäischer Meersenf (Cakile maritima)

Pflanzenfamilie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Wuchshöhe: 10 bis 50 cm
Merkmale: Regelmäßiges Vorkommen, gelbgrüne dickfleischige Blätter; rosa bis lila Blüten ohne Stiele
Blütezeit: Mai bis August
Vorkommen: Gemäßigte Breiten der Nordhalbkugel
Wissenswertes: Blüten duften angenehm; zwei Verbreitungstaktiken; essbar

Der Meersenf, auch Strandrauke genannt, ist ein salztoleranter Strandbewohner, der in nährstoffreichen Spülsäumen gute Wachstumsbedingen findet. Er ist sehr robust gegenüber Wind, Übersandung und Trockenheit und kann verschiedene Wuchsformen annehmen. Er wächst entweder kriechend oder buschförmig. Auch bei der Verbreitung seiner Samen setzt der Meersenf auf verschiedene Taktiken. Ein Teil der Samenschote ist schwimmfähig und kann mit der Strömung oder dem Wind fortgetragen werden, um neue Gebiete zu besiedeln. Der andere Teil verbleibt am aktuellen Standort, der sich bereits als geeignete Wuchsstelle herausgestellt hat. Herbststürme können die gesamte Pflanze aus dem Boden reißen und sie als Steppenroller über den Strand treiben. Der Meersenf ist als Pionierpflanze im Lebensraum Spülsaum von besonderer Bedeutung, da er dabei hilft, den Sand vor dem Verwehen zu bewahren. So erleichtert er die Ansiedlung weiterer Arten.

Der Europäische Meersenf gehört zu den Kreuzblütengewächsen und ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von rd. 30 cm. Dabei können die Stängel aufrecht oder liegend wachsen. Die Blätter sind dickfleischig und sehen dem Rucola ähnlich. Auffällig sind die Blüten des Meersenf, sie sind von Mai bis August rosa bis lila und locken mit ihrem Duft Falter und Schwebfliegen für die Bestäubung an. Die Blätter, Stängel und Blütenknospen sind sowohl roh als auch gekocht essbar und enthalten viel Vitamin C. Dabei haben sie einen scharfen, senfartigen Geschmack, der von ätherischen Ölen herrührt. Er stellt auch eine Nahrungsquelle für die Strand-Erdeule dar - ein stark gefährdeter Großschmetterling – sowie für die Raupen des Kohlweißlings, des Meersenf-Flohkäfer und weitere Arten.

An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns kommt hauptsächlich eine Unterart des Europäischen Meeresenfs, nämlich der Baltische Meeresenf (Cakile maritima ssp. baltica) vor. Die Blätter sind dabei meist doppelt gefiedert, mit schmalen Fiederabschnitten. 

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