BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Baltischer Strandhafer (Ammocalamagrostis baltica)

Pflanzenfamilie: Süßgräser (Poaceae)
Wuchshöhe: 60 bis 100 cm
Merkmale: Blütenstände meist pupurfarben
Blütezeit: Mai bis Juli
Vorkommen: An der Ostsee und den Küsten Großbritanniens
Wissenswertes: Bildet bis zu 5 m lange Wurzen und befestigt damit die Dünen, empfindlich gegen Trittschäden

An unserer Ostseeküste kommt der Gewöhnliche Strandhafer nur selten vor, z.B. am Darßer Ort. Bei der Pflanze, die stattdessen so häufig auf den Dünen zu finden ist, handelt es sich um einen Hybriden zwischen den Elternarten Land-Reitgras (Calamagrostis epigeos) und Gewöhnlichem Strandhafer (Ammophila arenaria). Sie wird Baltischer Strandhafer genannt und kommt nur an der Ostsee und an den Küsten Großbritanniens vor.

Der Strandhafer prägt mit seiner hohen Wuchsform das charakteristische Bild einer Stranddüne. Mit seinen langen schmalen Blättern, Halmen und Rispen bietet er kleinen Tieren und Vögeln einen Rückzugsort, um ihre Jungen aufzuziehen und ungestört nach Nahrung zu suchen. Von Mai bis Juli bildet der Baltische Strandhafer purpurfarbene bis zu 15 cm lange Blütenstände. Er bremst den Wind und trägt dazu bei, dass sich Sandkörner auf dem Boden absetzen. Somit sammelt sich zwischen den Pflanzen Sand an und die Düne beginnt zu wachsen. Der Strandhafer hat ein enormes Wurzelwerk, das in einem Radius von fünf Metern den Boden durchzieht. Alle Wurzeln einer Pflanze zusammen können dabei mehrere Kilometer lang werden.

Der Strandhafer stellt ein wichtiges Instrument für den Küstenschutz dar. Mit seinem Wurzelwerk hält der Strandhafer den Sand zusammen und verdichtet ihn zu einem Substrat, welches Wasser und Nährstoffe halten kann. Dadurch sind auch andere Pflanzen in der Lage sich an dem Standort anzusiedeln. So bildet sich aus einem losen Sandhaufen eine feste Düne, die sich bei Sturmfluten wehrhaft gegen das Wasser behaupten kann. So widerstandsfähig der Strandhafer jedoch gegen Wasser ist, so empfindlich reagiert er auf Trittschäden. Bereits nach mehrmaligem Auftreten durch Menschen kann er irreparabel geschädigt werden, sodass sein Wurzelwerk abstirbt und die Düne an Stabilität verliert und Schaden nehmen kann.

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