BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Der Fischotter

Lutra lutra

 (Volker Dienemann)

Steckbrief:

  • Gewicht: bis zu 12 kg
  • Größe: bis zu 1,20 m von der Schnauze bis zur Schwanzspitze
  • Nahrung: Fische, Amphibien, Kleinsäuger, Wirbellose, Schalentiere
  • besondere Eigenschaften: sehr dichtes Fell, nahezu lautloses, sehr schnelles Schwimmen

 

Im Gegensatz zu Vögeln führen viele Säugetiere ein heimliches Leben. Nur selten kann man sie am Tag beobachten, da sie oftmals nacht- und dämmerungsaktiv sind. Die Anwesenheit des Fischotters kann durch die mühselige Suche nach Hinterlassenschaften (Losung und Spuren) gut nachgewiesen werden. Insbesondere einmündende Gräben werden vom Otter in der Landschaft aufgesucht. Ist er an einem Ort heimisch, markiert er im Mündungsbereich der Gewässer sein Revier, da diese sich hier mit denen anderer Otter kreuzen können. Gern nimmt er Erhöhungen im Bereich der Gewässer an, was Steine in Ufernähe, aber auch Baumstämme oder Wurzelteller uferbegleitender Bäume sein können.

Münden Röhren von Gräben in andere Gewässer, nutzt der Otter auch diese aus dem Wasser ragenden Elemente, um seine Losung zu platzieren. Findet der Otter am Gewässerrand keine Erhöhung legt er einen Kratzhügel an, der aus Sand aber auch Gras bestehen kann. Im Bereich seiner Baue und Verstecke ist er um ein Vielfaches vorsichtiger. Bevor er diese verlässt, sichtet er das unmittelbare Umfeld sehr lange, um seinen Nachwuchs zu schützen.

Wie bei allen marderartigen Säugern findet man ein Trittsiegel mit 5 Zehenballenabdrücken. Im Schnee zeichnen sich fünf Zehenballen ab, bei denen die Schwimmhaut oft zu erkennen ist.

Auf diese Weise können Individuen nachgewiesen und Verbreitungsbilder erstellt werden – auch für den heimischen Fischotter. Seit dem Jahr 2000 führt der BUND Arbeitskreis Fischotterschutz ein Monitoring in der Mecklenburgischen Seenplatte durch. Jedes Jahr werden von September bis März alle Otterdaten zusammengefasst und in einer Karte dargestellt. Erfreulich ist der Anstieg von Meldungen über die Jahre. Jedoch fehlen in vielen Regionen die für Schutzmaßnahmen wichtigen Nachweise. Aktuell wird eine Fläche von rund 10.600 km² untersucht, was etwa der Hälfte der Landesfläche von MV entspricht.

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