BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Schweriner Stadtnatur

Ensemble aus Natur und Kultur

Schwerin hält einzigartige Naturjuwelen inmitten des Stadtgebietes bereit. So brüten zahlreiche Wasservögel mit Schlossblick in den strukturreichen Buchten des Schweriner Sees. Was die einen als das große Potenzial der Stadt sehen, gilt den anderen als wirtschaftliches Entwicklungshindernis.

Stadtnatur - Lebensqualität und Besuchermagnet

Die internationalen Schutzgebiete mitten im Stadtgebiet Schwerins erfordern eine besonders nachhaltige Stadtentwicklung. Naturbelassene Seeufer bilden nicht nur ein wertvolles Wasservogelrevier, sie sind vor der Kulisse des historischen Schweriner Schlosses auch von hohem landschaftsästhetischem Wert. Den ungebremsten Ausbau der wassertouristischen Infrastruktur im sensiblen Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ begleitet der BUND daher sehr kritisch. Die Argumente des BUND, dass ein 50 Meter langer Schiffsanleger in der artenreichen Schlossbucht des Schweriner Sees den Lebensraum von Haubentaucher, Tafel-, Reiher-und Kolbenente durch zunehmenden Bootsverkehr ernsthaft gefährden würde, wurden durch das Verwaltungsgericht bestätigt. Zur Bundesgartenschau 2009 konnte der BUND durch einen gerichtlichen Vergleich mit der Stadtverwaltung und der BUGA GmbH, die von Planern als „ungepflegte Wildnis“ bezeichneten, natürlichen Teile des Burgseeufers zumindest in Teilen bewahren.

Einen weiteren Erfolg im Sinne einer nachhaltigen Bundesgartenschau erzielte der BUND im Moorgebiet „Große Karausche“, einem der wertvollsten Naturgebiete in der Stadt. Fördermittel der Europäischen Union, die eigentlich der Renaturierung von Gewässern und Moorlebensräumen dienen, sollten für deren Trockenlegung verwendet werden. Der durch die Klage des BUND erreichte, weitgehende Erhalt des Feuchtlebensraumes begeistert nun auch über die Bundesgartenschau hinaus die Besucher.

Schwerin - Trockenen Fußes durch mooriges Gelände

Ausgangs- und Endpunkt: Schlossbrücke Schwerin, Landkreis Schwerin

Wegcharakter: überwiegend breite befestigte Wege, lediglich um die „Große Karausche“ führt ein schmaler unbefestigter Pfad

Besonderheit: Unverbaute Seeufer und naturnahe Verlandungsbereiche inmitten der Stadt, malerische Ausblicke auf Schloss und Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“

Beste Zeit: ganzjährig

Dauer/ Länge: 5 km/1,5 Std.

Wir starten an der Brücke mit dem Rücken zum Haupteingang des glanzvollen Schweriner Schlosses (1) und flanieren auf der Promenade der Graf-Schack-Allee entlang des westlichen Burgseeufers. Ein durch die BUND-Gruppe Schwerin konzipierter Lehrpfad präsentiert uns hier Wissenswertes über Alleen. Wir passieren mehrere Weideninseln und natürliche Uferstreifen, die durch den BUND vor der Bebauung zur Bundesgartenschau gerettet werden konnten (2). Am Südufer des Burgsees queren wir den Bertha-Klingberg-Platz, um zum Schlossgarten zu gelangen. Der unbefestigte Weg in südöstlicher Richtung bietet uns fotowürdige Blicke auf die barocke Gartenanlage (3). Wir treffen auf den nach der historischen Wassermühle benannten Schleifmühlenweg, folgen diesem entlang des nördlichen Ufers des Faulen Sees (4) und schwenken an der nächsten Gabelung nach links in den leicht ansteigenden Paulshöher Weg. Etwa 100 m nach Queren der Schlossgartenallee erreichen wir auf einem rechts abzweigenden kleinen Pfad das artenreiche Moorgebiet „Große Karausche“ (5). Wir folgen dem schmalen Pfad durch das vom BUND vor der Entwässerung bewahrte Feuchtgebiet und treffen auf den 1870 durch französische Kriegsgefangene gebauten Franzosenweg, dem wir nach links folgen. Nach ca. 500 Metern leitet uns ein rechts abzweigender Holzsteg durch einen sich zur Orchideenwiese öffnenden Erlenbruchwald auf die Landzungenspitze „Adebors Näs“ (6), die herrliche Blicke auf den See und die Silhouette Schwerins freigibt. Der Franzosenweg (7) führt uns zurück in den Schlossgarten, in dem wir uns immer am Ufer haltend über die gusseiserne Drehbrücke zum Schloss begeben. Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, umrunden wir das Schloss seeseitig (8) und durchschreiten dabei eine künstliche Grotte, die Heimat mehrerer Fledermausarten ist.

 

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