Das Salzhaff
Ruhe über dem Vogelschutzgebiet
Vom Flugplatz Zweedorf massenhaft startende Flugzeuge, die in nur 100-180 Meter Höhe über das europäische Vogelschutzgebiet Wismarbucht und Salzhaff und die nahegelegenen Ortschaften knattern. So sah die Realität noch vor wenigen Jahren aus. Dank der BUND-Gruppe Salzhaff-Rerik ist der ständige Fluglärm nun Geschichte.
Flugplatz Zweedorf – Fehlende Betriebserlaubnis
Obwohl schon damals mit dem Naturschutzgebiet „Wustrow“ und dem Salzhaff als Feuchtgebiet nationaler Bedeutung hochrangige Schutzgebiete betroffen waren, wurde der Flugplatz Zweedorf 1991 ohne Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfung gegründet. Die seitdem zahlreich startenden Flugzeuge überfliegen in deutlich zu geringer Höhe das nahe gelegene Vogelschutzgebiet und zwingen jede Saison Wasservögel zur Aufgabe ihrer Brut. Der vom Flugplatz ausgehende Lärm beeinträchtigt darüber hinaus die gesamte Region. Recherchen der BUND-Gruppe Salzhaff brachten zahlreiche Gesetzesbrüche am Flugplatz zum Vorschein. So wurden hier über Jahre massenhaft Flugzeuge ohne gültige Zulassung betrieben. Das Luftfahrtbundesamt veranlasste auf BUND-Initiative 2011 deren Stilllegung. Im Jahr 2014 gab das Verwaltungsgericht dem BUND auch darin Recht, dass der komplette Flugplatz illegal betrieben wurde. Der BUND hatte nachgewiesen, dass der Platz ohne Genehmigungsinhaber und zeitweise ohne obligate Haftpflichtversicherung betrieben worden war. Die Anzahl der Flugbewegungen ging nach dem Urteil stark zurück. Für die dauerhafte Beendigung des Flugverkehrs steht eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes noch aus. Parallel engagiert sich der BUND für die Ausweisung eines Naturschutzgebietes, in dessen Verordnung eine Störung sensibler Vogelarten durch den Flugsport und schnelle Wassersportarten verboten werden soll.
Wanderung über Trockenrasen und Feuchtgrünland
Ausgangs- und Endpunkt: Seebrücke Ostseebad Rerik, Landkreis Rostock
Wegcharakter: meist schmaler, unbefestigter Pfad, bei den Kiesbergen sind kleine Höhenunterschiede zu überwinden, stellenweise Straße
Besonderheit: Lebensraum „Grünes Band“ am Ostseestrand; naturbelassene Uferbereiche des Salzhaffs mit Blick auf die Halbinsel Wustrow
Beste Zeit: ganzjährig
Länge/ Dauer: 16 km/4 Std.
Ausgehend von der 170 Meter in die Ostsee hinausragenden Reriker Seebrücke (1) wechseln wir hinüber zum Haffplatz am Salzhaff. Diesen verlassen wir nach links und gehen über die Promenade und in deren Verlängerung auf einem schmalen Pfad zum Flächennaturdenkmal Kuhberg. Mit Blick auf die vorgelagerte Halbinsel Wustrow wandern wir weiter am Ufer entlang der Schilfgürtel und wiedervernässten Salzwiesen (2) bis zu einer alten Stallung, an der unser Weg das Salzhaff nach Roggow (3) verlässt. Dort folgen wir der Kreisstraße auf einem begleitenden Fußweg in nördliche Richtung und zweigen nach ca. 700 Metern rechts in den Wald ab (4). Nach Durchqueren des Waldstücks erscheint das weiße Flugplatzgebäude. Daraufhin schwenkt der Pfad nach links zu den Kiesbergen Zweedorf. Der nun folgende Höhenweg durch die artenreiche Trockenrasenvegetation (5) senkt sich schließlich zu einem asphaltierten Landweg, dem wir steil bergan auf dem parallel verlaufenden kleinen Pfad weitere 400 Meter über die Hügel folgen können. Auf der nun erreichten, wenig befahrenen Straße halten wir uns links, um nach Blengow Ausbau und von dort, uns abermals links haltend, durch eine Lindenallee nach Blengow zu gelangen (6). Wir umrunden den Dorfteich und verlassen Blengow in Richtung Gaarzer Hof. Dort zweigt ein Feldweg zur Rechten nach Neu Gaarz ab (7). Wir treffen auf die Landesstraße, der wir ca. 200 m nach rechts folgen, ehe uns ein kleiner Pfad auf gleicher Straßenseite zu einem gut erhaltenen Großsteingrab führt (8). Zurück zur Ostseeküste folgen wir der gegenüber einmündenden Straße am Zeltplatz (9), halten uns bei Erreichen der Schillerstraße links und biegen kurz darauf nach rechts in die Teufelsschlucht ab (10). Optional können wir oberhalb der Steilküste oder entlang des Sandstrandes zurück zum Ausgangspunkt wandern.