BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Neubrandenburg

Fledermausschutz am Tollensesee

Der auch in unserer so modernen und aufgeklärten Welt immer noch verbreiteten, irrationalen Furcht und Abscheu vor Fledermäusen wird durch den BUND mit vielfältiger Umweltbildungsarbeit entgegengewirkt. Ein kreativ gestaltetes Fledermausquartier soll nun zusätzlich für die nächtlichen Schwärmer begeistern.

Das wohl schönste Fledermausquartier Mecklenburg-Vorpommerns

Innen hui – außen pfui! Bis vor kurzem war dies eine treffende Beschreibung der ehemaligen Brauchwasserdruckstation Broda. Das zunächst optisch wenig ansprechende Gebäude am vielfrequentierten Fahrrad- und Wanderweg um den Tollensesee ließ nicht vermuten, dass es sich hierbei um ein bedeutendes Fledermausobjekt handelt. Da Fledermäuse in der heutigen Landschaft nicht mehr genügend natürliche Baumhöhlen und Felsspalten vorfinden, beziehen sie als sogenannte Kulturfolger auch Quartiere in und an Gebäuden. Nicht alle Gebäude sind dafür gleich gut geeignet, doch können gezielte Maßnahmen die Wohnungsnot der Fledermäuse entscheidend verringern.

So konnte der BUND mit Unterstützung europäischer Fördergelder und unter Initiative der Eigentümer der ehemaligen Pumpwasserdruckstation das Gebäude im Brodaer Holz fledermausgerecht optimieren. Mehrere Räume auf zwei Etagen und zusätzliche Quartiere an der Außenfassade, bieten den geschützten Tieren unterschiedliche klimatische Bedingungen. Bereits im ersten Winter fanden dort neben einzelnen Wasser- und Fransenfledermäusen überraschend sechs Exemplare der seltenen Mopsfledermaus Unterschlupf. Um die Bedeutung des Objektes als Fledermausquartier hervorzuheben und den Fledermausschutz in die Öffentlichkeit zu tragen, ließen BUND und BUNDjugend nun die optisch wenig ansprechende Außenfassade des Gebäudes mit einem attraktiven Bild über die Lebensräume der nächtlichen Jäger bemalen.

Am Ufer des malerischen Tollensesees

Ausgangs- und Endpunkt: Bahnhof Neubrandenburg, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Wegcharakter: schmaler und zum Teil hügeliger Waldpfad im Brodaer Holz; sonst breite, befestigte Wege

Besonderheit: Naturerlebnis im Landschaftsschutzgebiet Tollensebecken in direkter Stadtnähe; Besichtigung eines kreativ bemalten Fledermausquartiers, Schifffahrt über den Tollensesee (bitte vorher nach den Fahrtzeiten erkundigen)

Beste Zeit: ganzjährig

Länge/ Dauer: ca. 12 km/3 Stunden ohne Schifffahrt

Um vom Bahnhof Neubrandenburg (1) in den Kulturpark zu gelangen, folgen wir dem begrünten Wall entlang der Stadtmauer und überqueren auf Höhe des Stargarder Tors (2) den vielbefahrenen Ring. Schilder durch den Park weisen uns an das Ufer des malerischen Tollensesees. Die Uferpromenade nach rechts einschlagend, überqueren wir die Oberbachbrücke (3), passieren das Brodaer Strandbad und erreichen so, auf einem leicht ansteigenden Weg, das Brodaer Holz. Auf einem asphaltierten, aber sehr abwechslungsreichen Höhenweg dem westlichen Tollenseseeufer folgend, kommen wir am Aussichtspunkt Belvedere (4) vorbei, der uns nach wenigen Treppenstufen eine herrliche Aussicht über den See bietet. An einer Weggabelung 3,5 km vor Gatsch Eck, folgen wir für ein kurzes Stück dem vom Ufer wegführenden befestigten Fahrradweg. So erreichen wir das vom BUND gestaltete Fledermausquartier (5).

Um danach auf dem attraktiveren Fußweg nach Gatsch Eck direkt am Ufer weiterzuwandern, kehren wir nochmals zurück zur Weggabelung. Kurz vor Erreichen von Gatsch Eck, folgen wir für ca. 200 m einer Kopfsteinpflasterstraße (6), ehe uns ein Uferpfad das letzte Stück zur Anlegestelle (7) führt. In einer 20-minütigen Fahrt bringt uns das Schiff über den Tollensesee zum Haltepunkt Wassersportzentrum (8). Von hier folgen wir dem breiten Uferweg in Richtung Innenstadt. Nach Überqueren einer hölzernen Brücke können wir auf dem nächsten, nach rechts abzweigenden Weg einen kleinen Schlenker durch das Stargarder Bruch machen (9). Vor dem Sportplatz biegen wir links und bei Erreichen des Gätenbachs abermals links ab. So umrunden wir die Weiher und Röhrichte der stadtnahen Naturfläche, ehe wir auf der Uferpromenade zum Kulturpark gelangen. Entweder auf direktem Weg durch die Innenstadt oder entlang des Walls kehren wir zurück zum Bahnhof.


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