Lubmin
"Kohlekraftwerk Lubmin" ist Geschichte
Nach drei Jahren entschlossener Arbeit der Allianz „Kein Steinkohlekraftwerk Lubmin“, in der die Umweltorganisationen BUND und WWF sowie vier Bürgerinitiativen organisiert waren, entschied sich der dänische Energiekonzern DONG Energy gegen den Bau des Kohlekraftwerkes am Greifswalder Bodden.
Auslaufmodell der Energieerzeugung
Ungeachtet der Tatsache, dass ans Netz gehende Kohlekraftwerke das Fundament klimaschädlicher Emissionen auf Jahrzehnte festlegen, plante der dänische Energiekonzern DongEnergy im Jahr 2006 am Greifswalder Bodden nahe Lubmin, ein 1600-Megawatt-Steinkohlekraftwerk zu errichten. Der Standort des 1990 stillgelegten Kernkraftwerkes liegt in unmittelbarer Nähe zu drei Vogelschutz- und zwei unter dem besonderen Schutz der EU stehenden Naturschutzgebieten. Die in ausführlichen Stellungnahmen formulierten sowie in eigenen Gutachten untersuchten Befürchtungen der Naturschützer bestanden in einer starken Beeinträchtigung streng geschützter Küsten- und Meereslebensräume des Greifswalder Boddens und der dort lebenden Tiere- und Pflanzen durch das erwärmte Kühlwasser.
Konkrete Folgen wären unter anderem die explosionsartige Vermehrung von Cyanobakterien sowie ein Rückgang der Laichfähigkeit des Herings. Weiterhin würden Stickstoff-, Schwefel- und Quecksilberemissionen zu einer starken Belastung der Umwelt führen.
Jahrelange Proteste der Umweltschützer, öffentlicher Druck sowie wirtschaftliche Erwägungen bewogen DongEnergy schließlich dazu, parallel zum Klimagipfel in Kopenhagen im Jahr 2009 die Aufgabe der Kohlekraftwerkspläne am Greifswalder Bodden zu verkünden. Als alternativer Zukunftsplan für den Industriestandort Lubmin ist derzeit ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im Gespräch, was vom BUND weiterhin kritisch begleitet wird.
Wanderung am Peenestrom
Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz am kleinen Bootshafen von Spandowerhagen, Landkreis Vorpommern-Greifswald
Wegcharakter: Strandwege und meist weiche Waldwege; in den Ortschaften Straßen
Beste Zeit: Zur Zugzeit der Küstenvögel im Frühjahr/Herbst, Hauptblütezeit im Frühling
Besonderheit: Blick auf Greifswalder Bodden und vorgelagerte Inseln
Dauer/ Länge: 2 Std. / 6 km
Wir treffen uns am Parkplatz am Bootshafen (1) und werfen zuerst einen Blick von der grünen Stahlbrücke auf das ehemalige AKW Lubmin. Über die vor uns liegenden Freesendorfer Wiesen als Teil des ältesten NSG in M-V (NSG "Peenemünder Haken, Struck und Ruden") können wir uns nur auf der Informationstafel belesen. Dann beginnen wir den Rundweg über das Fischereidorf Freest. Vom Strandweg zweigt hinter einer scharfen Rechtskurve ein leicht ansteigender Sandweg ab und führt uns zwischen mehreren kleinen Hütten und einem rechterhand liegenden Bolzplatz geradewegs in den Mischwald am Hochufer (2). Auf dem stets parallel zur Küstenlinie verlaufenden Weg gibt das dichte Laubdach immer wieder Blicke auf den Greifswalder Bodden frei. Nachdem wir eine große Wiese mit angrenzendem Campingplatz hinter uns gelassen haben, gelangen wir zu einem großen Seezeichen in den Dünen vor Freest (3). Über den zum Sonnenbaden einladenden Sandstrand erreichen wir den Fischereihafen (4). Ein kleiner Trampelpfad hinter dem Hafen führt uns zur Hauptstraße, der wir auf der linken Straßenseite ortsauswärts folgen. Vorbei an der „Heimatstube“ gelangen wir auf einen Sandweg, der zur Rechten eine Wohnanlage passiert, ehe er uns in das Gebiet der ehemaligen Lubminer Heide führt (5). Zwischen üppigen Blaubeerbeständen folgen wir dem breiten Waldweg geradeaus und biegen erst vor einem kleinen Kahlschlag rechts ab (6). Bald darauf erreichen wir die Landstraße, deren begleitender Radweg uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite (7) in ca. 300 Metern nach Spandowerhagen führt. Über die gepflasterte Dorfstraße (8) gelangen wir zurück zum Ausgangspunkt.