BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die eigene Solaranlage

Die Installation einer Solaranlage, um selbst Wärme oder Strom mit Sonnenenergie zu erzeugen, ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz.

Solarstrom

Eine PV-Anlage lohnt sich! Die Investition amortisiert sich meist unter 10 Jahren und die Anlage liefert über 25 Jahre sauberen Strom! Während ihrer Lebensdauer erzeugt die Anlage 10mal mehr Energie, als für ihre Herstellung benötigt wird!

Die Stromgestehungskosten für kleine Dachanlagen betragen 6-11 ct/kWh (Fraunhofer 2020). Für die Berechnung werden Anschaffungs-, Finanzierungs-, Betriebs- und Rückbaukosten addiert und durch den Solarstromertrag dividiert.

Die Lebensdauer der meisten Anlagen wird für 25 Jahre garantiert. Bei einer Erhöhung der Lebensdauer von 25 auf 30 Jahre sinken die Stromgestehungskosten der Anlagen um im Schnitt 0,9 ct.

Die Stromerzeugung pro 1 kWp beträgt rund 935 kWh/a in MV. Bei einem Jahresstromverbrauch von 4.000 kWh sollte die Anlage mind. 4 kWp leisten. Pro kWp installierter Leistung kann mit 1.500 bis 2.000 € netto gerechnet werden (Stand 7/2022). Angesichts der Flächenknappheit sollten Dächer voll ausgelastet werden. Umso weniger Solaranlagen müssen in die freie Landschaft gebaut werden. Der Eigenverbrauch liegt bei 25-30%, kann aber mit einem Batteriespeicher bis auf 70% steigen. Der Speicher sollte eine Kapazität von einer kWh pro 1000 kWh Jahresverbrauch haben (z.B. 4 kWh bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh). Pro kWh Speicherkapazität kann mit 750 bis 1.200 € netto gerechnet werden (Stand 7/2022).

Für die Speicherung von Solarstrom werden Lithium-Ionen-Akkus verwendet. Sie können sehr oft ge- und entladen werden und haben einen hohen Speichernutzungsgrad. Die Akkus schaffen rund 5.000-7.000 Ladezyklen, das entspricht einem Zeitraum von etwa 20 Jahren.

Förderung: Die jüngste EEG-Novelle macht Dach-PV noch attraktiver!

Für neue Anlagen ab 30. Juli 2022 und bis 1 MW gelten höhere Vergütungssätze (mit Eigenverbrauch z.B. bis 10 kW 8,2 ct/kWh, Volleinspeisung 13 ct/kWh). Das Modell kann dabei jährlich gewechselt werden. Die Degression der Vergütungssätze, bevor die Anlage in Betrieb genommen ist, wird bis Anfang 2024 ausgesetzt. Dabei ist die gleichzeitige Inbetriebnahme einer Eigenverbrauchs- und einer Volleinspeise-Anlage auf demselben Gebäude möglich. So kann eine Anlage auf einen hohen Eigenverbrauch ausgelegt werden und mit einer zweiten Anlage trotzdem das volle Potenzial der Dachflächen genutzt werden. Angesichts zunehmend steigender Strompreise ist ein hoher Eigenverbrauch extrem wirtschaftlich. Beide Anlagen müssen technisch allerdings getrennt sein (z.B. durch eigene Wechselrichter), so dass sich das eher für größere Dachanlagen lohnt. Auch Anlagen die nicht auf, am oder im Haus montiert werden (z.B. Terrasse, Carport, Garten) bekommen nun eine Förderung. Die 70%-Regelung wird abgeschafft: für neue Anlagen (bis 25 kW) ab 14. Sep 2022 und für Bestandsanlagen (bis 7 kW) ab Jan 2023. Von der Einkommens- und Gewerbesteuer befreit sind nun alle Anlagen bis 30 kW (bzw. bis 15 kW bei MFH und gemischt genutzten Immobilien).

Die EEG-Umlage und damit auch die auf selbst verbrauchten Solarstrom wurde bereits im Juli 2022 abgeschafft.

Die KfW bietet mit dem Programm 270 einen zinsgünstigen Kredit für den Erwerb, die Errichtung und die Erweiterung von PV-Anlagen.

Ü20: Altanlagen bis 100 kW, deren Vergütung nach 20 Jahren ausgelaufen ist und aktiv nicht in eine andere Vermarktungsform wechseln, erhalten bis 2027 weiter eine feste Einspeisevergütung. Diese hängt vom Börsenstrompreis ab und betrug 2021 rund 7,5 ct/kWh (abzgl. einer Vermarktungspauschale von 0,4 ct/kWh). Die Umstellung auf Eigenverbrauch und Einspeisung überschüssigen Stroms ist möglich, muss aber von einem Fachbetrieg vorgenommen werden (Kosten 2021 rund 200 €). Bei Anlagen bis 7 kW müssen zudem keine SmartMeter installiert werden. Sollten kostenintensive Reparaturen anstehen, ist es sinnvoll, die alte Anlage zu ersetzen. Neue Anlagen produzieren auf derselben Fläche doppelt so viel Strom.

Balkon-Solaranlage

Die mobile Plug & Play-Version für Mieter & Eigentümer

Einfach den eigenen Sonnenstrom erzeugen und die Haushaltsgeräte nach dem Sonnenstand betreiben!

Balkon-Solaranlagen machen das auch für Mieter (und Eigentümer) möglich und lassen endlich jeden an der Energiewende teilhaben. Jeder m2 zählt, auf dem klimafreundliche Sonnenenergie naturschonend, d.h. auf und an versiegelten Flächen, produziert wird.

Das meist als Komplettset gelieferte Gerät umfasst 1-2 Solarmodule, einen Wechselrichter, ein Kabel mit Stecker, Befestigungsmaterial und evtl. einem Strommessgerät und kann selbst montiert, angeschlossen und angemeldet werden. Der vom Gleich- zum Wechsel- umgewandelte Strom dient der Eigenversorgung und versorgt die in den anderen Steckdosen angeschlossenen Verbraucher direkt. Der Stromzähler läuft dann langsamer oder stoppt, aber rückwärts laufen darf er nicht. Der geringe Anteil nicht verbrauchten Stroms wird in das Stromnetz eingespeist oder kann via Batterie gespeichert werden.

Ein Gerät mit einer Leistung von 600 Wp kann bis zu 600 kWh pro Jahr erzeugen und damit gut 400 kg CO2-Äq. pro Jahr sparen (spezifischer Vermeidungsfaktor unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von ca. 685 g CO2-Äq./kWh el lt. UBA).

Zu beachten:

  • Zustimmung vom Vermieter einholen
  • Gerät kann ohne Elektriker installiert werden
  • Gerät bei der Bundesnetzagentur im Markstammdatenregister anmelden
  • Gerät beim Netzbetreiber (Stadtwerke) anmelden, eine Genehmigung ist nicht nötig
  • Leistung des Wechselrichters darf aus Sicherheitsgründen 600 W nicht übersteigen (Leistung der Module dürfen diesen Wert übersteigen), der mitgelieferte Schuko-Stecker ist ausreichend, ein Wieland-Stecker nicht nötig
  • muss der Zähler vom Netzbetreiber ausgetauscht werden, entstehen dem Kunden dafür keine Kosten

Die Geräte sollten am besten steckfertig und im Fachhandel gekauft werden. Eine Markübersicht bieten:

Weitere Hinweise & Tipps unter www.verbraucherzentrale.de

Mieterstrom

Bis Mitte 2019 waren der Bundesnetzagentur 677 PV-Mieterstromanlagen mit insgesamt rund 14 MW gemeldet.

Die Direktversorgung von Mietern in Mehrfamilienhäusern mit Solarstrom vom eigenen Dach bietet deutliche Vorteile:

  • Mieter profitieren ebenfalls vom immer günstiger werdenden Solarstrom und können sich direkt an der Energiewende vor Ort beteiligen. Das steigert die Akzeptanz.

  • Vermieter können Haus und Anlagen mit günstigem Solarstrom vom Dach versorgen und Mietern Wohnungen mit einem günstigen Strompreis anbieten.

  • Für selbst verbrauchten Strom vom Dach muss die Allgemeinheit keine EEG-Vergütung und der Mieter keine Netzentgelte, netzseitige Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgaben zahlen. Für Vermieter enfällt ab 2021 die Gewerbesteuer. Zusätzlich wird eine Förderung (Mieterstromzuschlag) für jede kWh Mieterstrom gewährt. Diese soll bis 10 kW installierter Leistung bei 3,79 ct/kWh, bis 40 kW bei 3,52 ct/kWh und bis 750 kW bei 2,37 ct/kWh liegen.

  • Die Produktion und der Verbrauch vor Ort entlasten das Stromnetz.

Die Modelle unterscheiden sich durch die Zusammensetzung der Akteure und die technische Umsetzung. Energiegenossenschaften, Ökostromanbieter oder Stadtwerke errichten und vertreiben die Anlagen und verkaufen den produzierten Solarstrom an die Mieter. Dabei sollte die Dachanlage rund 30 - 50 % des Strombedarfs der Mieter decken. Stromüberschüsse bzw. zuätzlicher Strombedarf werden über das öffentliche Netz bzw. den Stromanbieter abgewickelt. Damit so viel Strom wie möglich selbst verbraucht werden kann, sollte die Größe der Anlage dem Stromverbrauch entsprechen. Dächer in Ost-West-Richtung bieten sich besonders an, da sich die Stromproduktion in den Morgen- und Abendstunden mit dem Bedarf der Bewohner optimaler deckt. Die Mess-Einrichtungen bestehen aus einem Erzeugungszähler an der Solaranlage und einem Summenzähler an der Netzübergabestelle sowie einem Stromzähler in jeder Wohnung. Der Bezug von günstigem Solarstrom für ca. 10 ct/kWh kombiniert mit dem Netzstrom ermöglicht die Abrechnung eines Mischtarifs, der zwischen 2-4 ct/kWh günstiger ist als durchschnittliche Tarife.

Die Stromspeicherung erhöht den Anteil des Eigenverbrauchs und reduziert damit die Kosten des Strombezugs. Das Wohnungsunternehmen sollte auf eine Pacht für die Bereitstellung der Dachfläche verzichten. So kann den Mietern ein noch günstigerer Strompreis angeboten werden. Eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung ist für jedes einzelne Projekt unerlässlich.

PV-Strategie des Bundes

Aktuelle Fakten zur PV

Tabelle:

Solarfirmen in M-V

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Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH

23966 Wismar, An der Westtangente 1
Tel. 03841/30 49-0, sonnenstromfabrik(at)centrosolar.com  

MODUL-PRODUKTION

 

Agens Energie

(Solarthermie + Solarstrom)
17166 Teterow, Am Kellerholz 4
Tel. 03996/ 152 000

 

WINSOL Energy

(Solarstrom)
17373 Ueckermünde, Gerichtsstr. 9 g
Tel. 039771/ 530 40  

NOVATECC

(Solarthermie + Solarstrom)
18055 Rostock, Kunkeldanweg 11 b
Tel. 0381/ 121-60 28, post(at)novatecc.de 

IEET-Ingenieurbüro Osterwold

(Solarstrom)
18057 Rostock, Margaretenstr. 33
Tel. 0381/ 201 85 28, info(at)ieet.de  

Thermovolt AG

(Solarthermie + Solarstrom)
18147 Rostock, Gielandstr. 6,
Tel. 0381/ 809 11-11, info(at)thermovolt.de  

enerix Rostock

(Solarstrom, Speicher, Hausautomatisierung)
18198 Kritzmow, Rothbäk 10
Tel. 038207/ 679676, rostock(at)enerix.derostock(at)enerix.de

www.enerix.de

 

RASOLAR

(Solarthermie + Solarstrom)
18299 Sabel bei Rostock, Ausbau 9
Tel. 038454/ 211 88, info(at)rasolar.de 

Ja-Solar GmbH

(Solarthermie + Solarstrom)
19055 Schwerin, Alexandrinenstr. 23
Tel. 0385/ 343 26 911, ja-solar(at)online.de 

Mecklenburger Solarbetrieb

(Solarstrom)
19079 Banzkow, Auf der Horst 16 a
Tel. 03861/ 302 00 20, info(at)mecklenburger-solarbetrieb.de 

Solar Thees GmbH

(Solarthermie + Solarstrom)
19374 Damm, Parchimer Str. 11 a
Tel. 03871/ 50 55, michael(at)solarthees.de  

Solar Nowack

(Solarthermie + Solarstrom)
19399 Techentin, Lange Str. 2 a
Tel. 0385/ 3269892, info(at)solar-nowack.de  

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