BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Ökolandbau verlässlich fördern!

21. Februar 2019

Anlässlich der diesjährigen Weltleitmesse für Bio-Produkte BIOFACH vom 13.-16.02.2019 in Nürnberg fordert der BUND ausreichende Mittel für die Ökoflächenförderung verlässlich sicherzustellen.

Dr. B. Roloff, Ökolandbau-Experte beim BUND-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern erläutert: „Bio boomt. Es besteht weiterhin ein großes Interesse bei Landwirten, die auf Ökolandbau umstellen wollen. In unserem Land haben wir einen deutlichen Flächenzuwachs von 2015 bis 2018 um 33.500 ha, sodass Ende 2018 eine ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche von insgesamt 152.629 ha existierte, was einem Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche von 11,4% entspricht. Die erforderlichen Umstellungsbeihilfen sind gerechtfertigt als Anreiz für die Umstellung und als finanzieller Ausgleich für geringere Erträge, höhere Kosten und geringere Preise für die Umstellungsware während der zweijährigen Umstellungsphase. Es stellt sich die Frage, ob genug Geld eingeplant wurde, um die Umstellungen auf Ökolandbau finanziell zu begleiten.“

Roloff: „Wir fordern unseren Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus auf sicherzustellen, dass in den nächsten Jahren ausreichende Haushaltsmittel zur Finanzierung der aktuellen Ökoflächenförderung zur Verfügung stehen und Förderunterbrechungen unbedingt vermieden werden. Denn wichtiger als die Höhe der Flächenförderung ist für die umstellungswilligen Bauern bzw. Betriebsleiter die Verlässlichkeit der Umstellungshilfen im Rahmen einer sich nicht widersprechenden, kohärenten Förderpolitik.“

Hintergrund: Das Landwirtschaftsministerium in Schwerin hatte zuerst 2004 und dann nochmals 2006 die Umstellungsförderung für Neueinsteiger ausgesetzt. Die Öko.-Förderung, egal ob für Umsteller oder Beibehalter setzt sich aktuell aus 80 % EU-Mitteln (ELER) und 20 % aus nationalen Mitteln zusammen. Diese 20 % nationale Mittel wiederum werden mit Hilfe der GAK aus Bundes- (60%) und Landesmitteln (40%) kofinanziert. Ein Aussetzen der Förderung führt aufgrund des oben dargestellten Kofinanzierungs-Systems auch zum Verlust von entsprechenden EU- und Bundesmitteln. Im Jahr 2007 erfolgten Absenkungen bei der Umstellungsförderung von bisher 210€/ha auf 135€/ha und bei der Beibehaltungsförderung von 175€/ha auf 135€/ha.

Die Flächenprämienfür den Ökolandbau werden im Rahmender Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) als Förderung des ökologischen Landbaus und andererbesonders nachhaltiger gesamtbetrieblicher Verfahren herausgegeben. In Mecklenburg-Vorpommern erhalten Neueinsteigerin der aktuellen Förderperiode für Acker- und Grünland 260 €/ha (bisher 150 €/ha) und Beibehalter 200 €/ha (bisher 150 €/ha). Die Bundeländer können die Beträge um 30% anheben oder absenken. d.h. maximal 338€/habzw. 260€/ha.

Mecklenburg-Vorpommern hat bisher in keiner Förderperiode den Rahmen der GAK finanziell ausgeschöpft.

Der Eigenanteil des Landesan der Umstellungsprämie beträgt z.Z.16€ (bei 260€/ha) und 12€ an der Beibehaltungs-Prämie(bei 200€/ha).

Infolge der vorzeitigen Zielerreichung 2018 mit 150 000 ha bewirtschaftete Landwirtschaftliche Nutzfläche durch Ökobetriebe werden vom Landwirtschaftsministerium MV weitere 30 Mio. € zusätzlich für ökologische Wirtschaftsweise bereitgestellt.

Rückfragen: Dr. Burkhard Roloff, BUND, Tel.: 0385 52133913 und 0176 25190600.

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