BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Für pestizidfreie Landwirtschaft und gegen neue Agro-Gentechnik

19. Januar 2024 | BUND, Klimawandel, Landwirtschaft, Lebensräume, Massentierhaltung, Naturschutz, Naturschutz, Ökolandbau

BUND Mecklenburg-Vorpommern demonstriert in Berlin gegen die Zulassung von Totalherbiziden und Neue Agro Gentechnikmethoden

Aktive Gruppen des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) aus Mecklenburg-Vorpommern demonstrieren morgen in Berlin für eine pestizidfreie Landwirtschaft und gegen neue Agro-Gentechnikmethoden in der Landwirtschaft.

„Wir berufen uns auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Darin steht, dass Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt genommen wird. Produkte mit dem gefährlichen Totalherbizid dürfen damit in Deutschland trotz der verlängerten Zulassung aus Brüssel keine Zulassung mehr erhalten. Glyphosat und seine Abbauprodukte sind auch in den Gewässer-Biotopen auf den Äckern in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Agrochemikalien bedrohen diese letzten Rückzugsorte für Amphibien, Bienen und die Lebensgemeinschaft der Gewässer. Glyphosat-Rückstände können auch in zahlreichen Lebensmitteln und sogar im menschlichen Körper nachgewiesen werden“, sagt BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.

Mit der Petition "Besser ohne Gift" setzt sich der BUND für weniger Pestizide und ein Verbot von Glyphosat ein. Die Petition wird bis zum Sommer 2024 fortgeführt.

Gegen die Zulassung sogenannter Neuer Gentechnikverfahren ohne die bisherige Risikoprüfung hatte der BUND Mecklenburg-Vorpommern eine Resolution verfasst. Für Verfahren wie CRISPR/CAS müssten gleiche Risikobewertungen wie für die bisherigen Agro-Gentechnikverfahren vorgenommen werden. Eine Kennzeichnungspflicht für alle Agro-Gentechnikverfahren und die Wahlfreiheit für Verbraucherinnen seien unverzichtbar. Um der Klimakrise und dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken, sei die Erforschung und Entwicklung agrarökologischer Systeme und Anbaumethoden, sowie ihre regionale Anpassung und Umsetzung notwendig. Die Abschaffung bestehender Gentechnikregelungen hingegen sei unverantwortlich, so der BUND.

„Unser Standpunkt ist klar: Gentechnik ist Gentechnik. Alle Gentechnik-Verfahren müssen weiter strikt reguliert werden. Nur so können Umwelt, Verbraucher und die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft geschützt werden“, sagt Corinna Cwielag vom BUND Mecklenburg-Vorpommern.

 

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND M-V, T. 0178 5654700

Hintergrund zur Demo*:

Zum Auftakt der Grünen Woche fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seine Jugendorganisation BUNDjugend einen klima- und umweltgerechten Umbau der Landwirtschaft. Eine aktive Landwirtschaftspolitik muss dabei die Belange von Umwelt-, Natur- und Tierschutz und Landwirtinnen und Landwirten gleichermaßen berücksichtigen. Die Konzepte dafür liegen längst auf dem Tisch. Der BUND und die BUNDjugend rufen zudem zur Teilnahme an der morgigen "Wir haben es satt!"-Demonstration auf. 

BUND und BUNDjugend erklären: „Die Proteste der Bäuerinnen und Bauern machen deutlich, dass es jetzt eine aktive Landwirtschaftspolitik braucht. Die Bundesregierung hat bislang nicht dafür gesorgt, den Stau und die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte in der Agrarpolitik aufzulösen. Mit Blick auf die immer drängendere Klima- und Biodiversitätskrise braucht die Landwirtschaft jetzt aber umso mehr eine langfristige Perspektive, wie der notwendige Umbau gelingen, finanziert und umgesetzt werden kann.“ 

Die Gesellschaft hat klar formuliert, was sie von der Landwirtschaft will: weniger Pestizide, mehr ökologische und konventionelle Lebensmittel ohne Gentechnik, mehr Tierschutz und die erkennbare Kennzeichnung von Produkten, die diese Anforderungen erfüllen. Landwirtschaft muss Biodiversität und Umwelt stärker berücksichtigen, wenn unsere Lebensgrundlagen, unsere Kulturlandschaft und Artenvielfalt nachhaltig geschützt werden sollen.

Für eine bäuerliche Landwirtschaft mit mehr Umwelt-, Tier- und Klimaschutz und gutes Essen für alle protestiert das "Wir haben es satt!"-Bündnis aus mehr als 60 Organisationen am 20. Januar in Berlin-Mitte. Seit 2011 gehen alljährlich zum Auftakt der "Grünen Woche" Zehntausende unter dem Motto "Wir haben es satt – Essen ist politisch!" auf die Straße.

Der BUND war Mitglied der Borchert-Kommission und ist weiterhin Teil der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL), und setzt sich dafür ein, die dort gemeinsam gefundenen Ergebnisse umzusetzen. Insbesondere macht sich der BUND für den Umbau der Tierhaltung und ein Ende der pauschalen Flächenzahlungen im Rahmen der Agrarförderung stark. Der BUND fordert außerdem eine konsequente Pestizidreduktionsstrategie und die Beibehaltung der Regulierung von Gentechnik.

Terminhinweis für Samstag, 20.01.2024: Als Teil des Trägerkreises des Bündnisses "Meine Landwirtschaft" ruft der BUND gemeinsam mit der BUNDjugend zur "Wir haben es satt!"- Demonstration am Samstag, 20.01.2024 unter dem Motto “Gutes Essen braucht Zukunft - für eine gentechnikfreie, bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft!” auf. 
Um 11:15 Uhr wird ein Jugendbündnis, bestehend aus BUNDjugend, Junges Bioland, Junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL), SlowFoodYouth, Fridays for Future, Brot für die Welt Jugend und FÖJ eine bildstarke Aktion zu den Protesten rund um Agrardiesel durchführen. Die Aktion wird vor dem Willy-Brandt-Haus, rechts neben der Hauptbühne der "Wir haben es satt!"-Demonstration stattfinden.

*Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

Mehr unter: https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/landwirtschaft-hat-nur-mit-umbau-eine-zukunft/

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