BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND stellt Forderungen zu Klima-, Umwelt- und Naturschutz an Kandidierende für das Amt des Rostocker Oberbürgermeisters

06. September 2022 | Klimawandel, Naturschutz, Ökolandbau, Rostock

Für die Arbeitsprogramme der Kandidierenden, die sich zur Wahl des Oberbürgermeisters am 13. November stellen, fordert der BUND in einem Positionspapier mehr Tempo bei der Umsetzung von effektivem Klimaschutz, die Änderung der Hafenausbaupläne für den Erhalt des letzten intakten Küstenüberflutungsmoores sowie mehr biologisch und regional produzierte Lebensmittel bei der Schulverpflegung. Für die aktuellen Herausforderungen des Klima- und Umweltschutzes braucht es laut BUND sofort mehr Fachpersonal.

Rostock will und muss bis 2035 klimaneutral werden. Bauen, Verkehr und Konsum befördern den Klimawandel jedoch besonders stark. Das Potenzial, hier Treibhausgase einzusparen, ist demnach besonders hoch. „Rostock muss sofort weitere Neuversiegelungen vermeiden und lieber auf Sanierung, Aufstockung und effizientere Flächennutzung setzen! Bisher ungenutzte Dächer sollten für die Erzeugung von Solarenergie und Dachbegrünung genutzt werden und es sollten regionale, nachwachsende Baustoffe, wie z.B. Holz, bevorzugt werden. Das spart Ressourcen, Energie und Abfälle ein!“ so Susanne Schumacher, Sprecherin des BUND Rostock.

Rostocks Naturschätze müssen vor Bebauung bewahrt werden, fordert der BUND. Die aktuellen Pläne des Hafenausbaus sehen eine komplette Versiegelung des letzten intakten Küstenüberflutungsmoores rund um den Peezer Bach sowie des Warnow-Steilufers und der Oldendorfer Tannen vor. Moore und Wälder sind jedoch natürliche und kostenlose Kohlenstoffspeicher. „Sie müssen erhalten bleiben und nicht durch Bebauung zerstört werden. Wir brauchen diese letzten Naturräume entlang des Breitlings als Wasserspeicher und Sauerstoffproduzent, aber auch als Heringskinderstube und Lebensraum besonders bedrohter Tiere und Pflanzen. Ein zerstörtes Moor kann an anderer Stelle nicht ersetzt werden, da es über Jahrtausende wächst und ein mit der Ostsee und der Rostocker Heide zusammenhängendes, funktionierendes System bildet.“ mahnt Schumacher.

An anderer Stelle ist ebenfalls Rostocker Wald in Gefahr. Für einen Radschnellweg sollen rund 300 Bäume des Barnstorfer Waldes gefällt werden. „Ja wir brauchen attraktive Wege, um die Menschen weg vom Auto, hin zum Fahrrad zu lenken. Das darf jedoch nicht zu einer Neuversiegelung und Naturzerstörung führen, sondern auf bereits vorhandenen Wegen, die dafür umgenutzt bzw. gemeinsam genutzt werden. Angesichts häufigerer Dürren und Starkregenereignisse müssen wir unser Stadtgrün erhalten, und Flächen eher entsiegeln statt noch mehr Böden mit Asphalt zu versiegeln.“ so Schumacher.

Eine große Chance zu mehr Nachhaltigkeit bietet sich derzeit bei der Kommunalisierung der Schulverpflegung. „Hier fordern wir einen bio-regionalen Anteil von 60% bis 2030 und die dafür notwendigen Maßnahmen wie Weiterbildungen für Köch:innen und den pro-aktiven Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten. Gutes, nachhaltiges Essen ist nicht nur gesünder für unsere Kinder, sondern spart jede Menge Treibhausgase und fördert die ressourcenerhaltende ökologische Landwirtschaft“ schließt Schumacher.

Das Positionspapier finden Sie hier zum Download.

Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985

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