BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Holzbau ist effektiver Klimaschutz

21. März 2022 | Naturschutz, Ressourcen & Technik, Naturschutz, Nachhaltigkeit, Baum, BUND

BUND veranstaltet online Tagung zu kommunalem Holzbau am 22.03.2022 ab 13:00 Uhr

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lädt am Dienstag, den 22. März von 13 bis 17 Uhr zu einer online Tagung zu kommunalem Holzbau ein. Die Tagung bietet grundsätzliche Informationen zum Bauen mit Holz statt Beton für Kommunen und stellt erfolgreiche praktische Anwendungsbeispiele für mehrgeschossigen Holzbau vor.

Eine Entscheidung für den Holzbau ist eine Entscheidung für Klimaschutz, Ressourcenschutz, für eine Kreislaufwirtschaft, für regionale Wertschöpfung, für Wohngesundheit und gegen die Müllkrise, so der BUND. Der BUND fordert Hürden für einen deutlichen Ausbau des Holzbaus abzuschaffen. Dafür brauche es Information, Ausbildung, eine Anpassung der Landesbauordnung und der Holzbaurichtlinie. Eine Holzbauoffensive wie in Baden-Württemberg sollte auch in Mecklenburg-Vorpommern angeschoben werden, fordert der BUND.

Zum Inhalt und Hintergrund der Tagung:

Zement ist für rund 8% des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Kies und Sand sind endlich. Gibt es einen Widerspruch zwischen Waldumbau/Waldschäden zur Holznutzung für den Bau? Welches Klimaschutzpotenzial, welche Ressourceneffizienz bietet der Holzbau? Wie ist der Stand in M-V und welche Projekte wurden realisiert? Mit welchen Tools kann der Holzbau den Kommunen erleichtert werden? Wie Projekte richtig ausschreiben? Referent*innen vom Landesbeirat Holz M-V, der Holz- und Sägeindustrie, aus dem Hochschulbereich, der Praxis und des Städte- und Gemeindebund stellen aktuelles Wissen bzw. Erfahrungen dar. Kommunen, kommunale Akteure, Planer, Architekten und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich online zuzuschalten. Kooperationspartner sind die Stadt Rostock und der Landesbeirat Holz M-V.

Bauen verbraucht in Deutschland rund 40% des Endenergieverbrauchs und 90% der mineralischen Rohstoffe. Gleichzeitig verursacht die Branche über 50% des gesamten Abfallaufkommens. Ziel muss also eine Bauwende hin zu klimaneutralem und kreislauffähigem Bauen sein. Holzbau ist für eine Bauwende von größter Bedeutung. 1t Zement produziert bei der Herstellung bis zu 1t CO2! Holz dagegen bindet 1t CO2 pro Kubikmeter Holz. Holz ist Baustoff der Vergangenheit und der Zukunft.

Holz ist ein regionaler Rohstoff und nachwachsend. Für die Holzproduktion fordert der BUND einen extensiven, chemiefreien und totholzreichen Waldbau, z.B. als bewirtschafteter Naturwald nach dem Lübecker Modell. Dabei wird nur minimal in den Wald eingegriffen, eine natürliche Verjüngung heimischer Arten zugelassen und die Pflege beschränkt sich lediglich auf die Förderung von qualitativ guten Bäumen. So werden wenige Bäume, dafür aber mit maximaler Wertschöpfung geerntet.

Holz bindet als Bauholz über Jahrzehnte, teils Jahrhunderte CO2, besitzt sehr gute wärmedämmende Eigenschaften, ist bei gleicher Tragfähigkeit leichter als Stahl und Beton und beweist dabei die gleiche Druckfestigkeit wie Beton. Holzschutz kann konstruktiv und auch ohne chemische Holzschutzmittel realisiert werden. Und Holz kann im Anschluss sortenrein getrennt und damit wiederverwendet bzw. weiterverwertet werden. Mit einer Erhöhung der Holzbauquote bei gleichzeitiger Reduzierung des Energiebedarfs erreichen wir die dringend benötigte Klimaneutralität wesentlich schneller! Schöner Nebeneffekt auf Baustellen: weniger Lärm, Staub, Klebereste, künstlicher Müll und keine umweltgefährdeten Stoffe, die z.B. beim Schneiden von Styroporplatten verweht werden.

Mit dem Landesbeirat Holz oder der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, dem Holzcluster in Wismar oder diversen Studiengängen hat Mecklenburg-Vorpommern, Forschung und Netzwerke im Land. Kleine und mittelständische Betriebe der Zimmerer und Schreiner üben das Handwerk seit Jahrhunderten aus. Hier schlummert ein großes Wertschöpfungspotenzial für Mecklenburg-Vorpommern.

Moderne Holzbautechniken ermöglichen mehrgeschossige Hochhäuser (Bsp. Hamburg). Durch die schnelle Bauzeit und das leichte Gewicht kann Holzbau vor allem bei Aufstockungen/Anbauten von Gebäuden ganz im Sinne von flächensparendem Bauen genutzt werden.

Programm unter www.bund-mv.de/oekologisches-bauen.

Anmeldung an susanne.schumacher(at)bund.net.

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Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985

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