BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND fordert Neuauflage des Heckenprogramms in MV!

08. April 2021 | BUND, Landwirtschaft, Lebensräume, Naturschutz, Naturschutz

Aus Anlass der zehnjährigen Wiederkehr des Massenunfalls auf der A19 fordert der BUND die Neuauflage des bisherigen Heckenprogramms ab 2023.

Aus Anlass der zehnjährigen Wiederkehr des Massenunfalls auf der A19 fordert der BUND die Neuauflage des bisherigen Heckenprogramms ab 2023.

Dr. Burkhard Roloff,  Agrarexperte beim BUND: „Nachhaltiger Schutz vor Wind- und Boden-Erosion bieten mehrreihige Feldhecken.  Die Anlage von Hecken wurde seit 2018 vom Land gefördert als Teil des Förderprogrammes „Lebensräume und Arten“. Derzeit steht für die Jahre 2021 und 2022 kein Geld mehr zur Verfügung, da die Mittel ausgeschöpft sind. Spätestens mit Beginn der neuen Förderperiode im Jahr 2023 ist mit neuen Mitteln zu rechnen. Es wurden seit 2018 12 Projekte zur Pflanzung von Hecken gefördert für ca. 500.000 €. Für 12 weitere Projekte zur Heckenpflanzung ist eine Fördersumme von ebenfalls ca. 500.000 € bewilligt. Die Umsetzung ist bis 2023 vorgesehen. Hecken übernehmen vielfältige Funktionen, wie Windschutz, Verbesserung des Kleinklimas und Ausgleich des Wasserhaushalts in der Landschaft. Hecken fördern darüber hinaus die Artenvielfalt, denn sie sind Bruthabitat für über 60 verschiedene Vogelarten wie z.B. Neuntöter, Bluthänfling, Goldammer, Sperbergrasmücke, Feldsperling und Zaunkönig. Hecken sind artenreicher Lebensraum, Rückzugsraum und Überwinterungshabitat für zahlreiche Insekten und auch für Amphibien, attraktiv für wärmeliebende Schmetterlingsarten, Zauneidechsen und weiteren Reptilienarten. Hecken sind Nahrungshabitat und Leitlinie für Fledermäuse bei Nahrungsflügen und Hecken bilden wichtige Korridore für die Biotopvernetzung in unserer Landschaft. "

Roloff erläutert die bisher sehr günstigen Förderbedingungen des Heckenprogramms: „Bei einem Fördersatz von 100%. wurden projektbezogene Planungskosten, das Verfügbarmachen der Pflanzflächen für die Vorbereitung der Pflanzung, d.h. die Bodenbearbeitung, die Ausgaben für Pflanzmaterial und Anpflanzung, Zaunmaterial und -bau sowie Ausgaben für die Pflege und die Bewässerung im Pflanzjahr gefördert.“

Hintergrund: Vor zehn Jahren, am -Freitag, den 08.04.2011 gegen 12:30 Uhr geschah auf der A19 bei Kavelstorf der schlimmste Massenunfall in Mecklenburg-Vorpommern mit acht Toten und 131 Verletzten. 83 Fahrzeuge sind damals ineinander gerast, weil ein riesiger Sandsturm den Fahrzeugführern bei gleichzeitig unangepasster Geschwindigkeit die Sicht nahm.

Die Neuanlage von Hecken muss mindestens 6m breit und 50m lang sein (2-reihige Hecke mit beidseitigem Saumstreifen von 1,5m). In Ausnahmefällen kann die Breite auch 4m betragen.

Rückfragen: Dr. Burkhard Roloff, BUND, Tel.: 0385 52133913 und 0176 25190600.

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