BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
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Stellungnahme zur Umweltprüfung des RREP - Seehafen

In dieser Stellungnahme haben wir z.B. die Beachtung geltenden Rechts eingefordert, wie z.B. dem EU-Renaturierungsgesetz und dem Klimaanpassungsgesetz. Auch die neue Strategie zum Schutz und zur Nutzung von Mooren in MV muss berücksichtigt werden! 

Die bestehenden Lücken bei der Datenerhebung zu Tieren, Pflanzen und biologische Vielfalt müssen dringend geschlossen werden, auch wenn die bereits vorhandenen Erhebungen den außerordentlichen Wert der Habitate belegen und die Unverträglichkeit der Seehafenerweiterung auch auf dieser Basis bereits offensichtlich ist! Das Peezer Bach Gebiet stellt die letzten Flächen eines Küstenüberflutungsmoores des einzigen großen Ostseeästuarbereiches (Warnow) von Deutschland dar! Die wenigen im Osten des Breitlings verbliebenen Flachwasserzonen sind die letzten Reste des ehemals großflächigen natürlichen Flachgewässers. Das erklärt die Einzigartigkeit!

Wir touren mit unserem Film durch MV

Ihr wollt eine Vorführung unseres Films MOOR STADT HAFEN in eurem Ort, Stadtteil, Verein oder eurer Schule und anschließend mit uns über den Planungsstand und die Konflikte zwischen Seehafenerweiterung und Naturschutz diskutieren? Wir wollen sehr gern mit euch ins Gespräch kommen! 

Meldet euch bei Interesse bei uns: info(at)bund-rostock.de

Hier waren wir schon mit unserer Filmvorführung:

  • ~ Werkstattschule, Rostock ~
  • ~ Gymnasium Reutershagen ~
  • ~ Gymnasium Reutershagen ~
  • ~ SBZ Lichtenhagen, Rostock ~
  • ~ SBZ Südstadt, Rostock ~
  • ~ Li.wu., Rostock ~
  • ~ Koeppenhaus, Greifswald ~
  • ~ Palette, Rostock ~
  • ~ SBZ Schmarl, Rostock ~
  • ~ Stadtteilbüro Lichtenhagen ~
  • ~ Gymnasium Reutershagen ~

Exkursion ins Gelände

Auch auf Exkursionen ins Peezer Bach Moor berichten wir über den Stand der Planungen, was man noch tun kann, was getan wird und welche Szenarien existieren. Bei einer Schnipsel-Jagd auf der Fahrradanreise wurden zuvor ein paar hard facts zum Moor gesammelt (Bild).

Diese Exkursionen haben wir schon gemacht:

  • ~ für RFF und Moorbündnis ~
  • ~ für Bürgerinitaitive aus Poppendorf ~
  • ~ für die Heinrich-Böll-Stiftung ~
  • ~ für Ende Gelände und andere NGO’s ~

 

Wir brauchen Eure Unterstützung!

 (Jorma Bork / pixelio )

Ihr wollt uns auch finanziell bei unserem Einsatz für den Erhalt des Peezer Bach Moores, dem Mischwald "Oldendorfer Tannen" und dem natürlichen Warnow-Steilufer helfen? Wir können jeden € dafür gebrauchen!

Eure Spende hilft uns bei:

  • Öffentlichkeitsarbeit zum Thema
  • Kartierung der schützenswerten Lebensräume, um Ihren Wert zu belegen
  • Rechtlicher Unterstützung, um die Belange des Naturschutzes im aktuellen Planungsverfahren durchzusetzen

Hier geht´s zur Spendenseite: Spende Peezer Bach (bund-mecklenburg-vorpommern.de)

Wir sagen herzlichen Dank im Voraus!

1. Stellungnahme zum Raumentwicklungsprogramm der Region Rostock - Seehafen

Die Naturräume der Vorranggebiete Seehafen Ost (340 Hektar) und West (160 Hektar) sind für uns als Lebensgrundlage besonders schützenswert und nicht kompensierbar! Es handelt sich um die letzten ca. 2% des ehemaligen natürlichen Warnow-Ästuars. Der Seehafen, große Bereiche der Stadtteile im Nordwesten, die Spülfelder und aufgeschütteten Siedlungs- und Militärgebiete befinden sich auf ehemaligen Ästuarflächen. Es ist bereits so wenig des Ästuars übrig, dass der Naturschutz an dieser Stelle nicht schon wieder für andere Belange zurücktreten kann. Hier wurden über Jahrzehnte immer wieder Kompromisse erzwungen und dabei bereits fast alles zerstört. Ein Großteil der ehemaligen ökologischen Wertigkeit ist bereits verloren, aber weil das in anderen vergleichbaren Ästuaren ebenso oder sogar noch schlimmer ist, hat das Warnow-Ästuar trotz der Zerstörungen immer noch eine überragende Bedeutung. Raum für eine noch weitere Reduzierung ist nicht vorhanden, die aktuellen Erweiterungsplanungen bedeuten die komplette Zerstörung des letzten kleinen Restes dieses wertvollen Ökosystems mit wichtigen zusammenhängenden Funktionen über dieses Gebiet hinaus. Dieses Ökosystem ist nicht kompensierbar. Durch die Zerstörung dieser Naturräume nehmen wir Biodiversitäts- und Klimaschulden auf. Der Verlust dieser natürlichen Systeme geht zu Lasten unserer Lebensgrundlagen und damit unserer Ernährung, unserer Gesundheit und folglich unseres Wohlstands.

Wir haben darauf hingewiesen, dass das Gebiet längst als FFH-Schutzgebiet ausgewiesen werden hätte müssen, da es Lebensraum streng geschützter Arten ist. Wir fordern den Bedarf für die Inanspruchnahme solch wertvoller Flächen transparent darzustellen, da die Entwicklungsprognosen der Gutachter und Hafenbetreiber sich in den zurückliegenden Jahren nachweislich nicht bestätigt haben! Wir fordern z.B. eine vorausschauende Koordinierung von Investitionsplanungen aller norddeutschen Seehäfen!

Filmpremiere: MOOR STADT HAFEN mit Podiumsdiskussion

Zur geplanten Seehafenerweiterung auf den Flächen des letzten Küstenüberflutungsmoores rund um den Peezer Bach, auf der Fläche der Oldendorfer Tannen und auf der Fläche des letzten natürlichen Warnowsteilufers haben BUND und NABU einen Kurzfilm (18min) im Stile einer Dokureportage anfertigen lassen. Dazu fand am 24. Februar 2024 die Premiere im voll besetzten Li.wu. statt.

Hier gehts zum TrailerHier geht´s zur Petition.

Im Podium saßen BUND und NABU, eine Vertretung aus den Naturwissenschaften, eine Vertretung der Stadtpolitik, eine Vertretung des Hafens und eine Vertretung des Planungsverbandes Rostock.

Der Film bei youtube.

Podiumsdiskussion

MV ist mit etwa 15% der bundesweiten Moorflächen eines der moorreichsten Länder Deutschlands. Doch  auch hier sind die wichtigen CO2-Speicher bedroht, so auch das besonders wertvolle Küstenüberflutungsmoor rund um den Peezer Bach, das der Rostocker Hafenerweiterung weichen und durch ein 16,5 m tiefes Hafenbecken ersetzt werden soll. Moore sind nicht nur wichtige Kohlenstoffspeicher, sondern spielen auch eine bedeutende Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts. Überdies sind sie unverzichtbar für den Erhalt der Artenvielfalt. Der Peezer Bach mündet auf der östlichen Seite in den Breitling. Er ist umgeben von einem landesweit einzigartigen Küstenüberflutungsmoor. Hier finden sich wertvolle Salzwiesen- und Röhrichtbestände und zahlreiche geschützte Tierarten. Das Gebiet ist zudem ein wichtiger CO2-Speicher, denn intakte Moore lagern Kohlendioxid über Jahrtausende ein. Die geplante Überbauung der bis zu 82 ha Moorfläche würde große Mengen Treibhausgase freisetzen und diesen Lebensraum für immer zerstören. Funktionierende Moore sind nicht kompensierbar!

In Kooperation mit NABU und Heinrich-Böll-Stiftung MV luden wir am 19. Juni 2024 zur Podiumsdiskussion. Gäste auf dem Podium waren:

  • Jutta Paulus, Mitglied im Europäischen Parlament Bündnis 90/Die Grünen
  • Dr. Johannes Kalbe, Bürgerschaftsmitglied Bündnis90/Die Grünen Rostock
  • Prof. Dr. Gerald Jurasinski, Universität Greifswald
  • Dr. Joachim Schmidt, Universität Rostock

Exkursion ins Gelände

Am 19. Juni 2024 luden wir in Kooperation mit NABU und Heinrich-Böll-Stiftung MV zur Exkursion zum Küstenüberflutungsmoor rund um den Peezer Bach und zum Radelsee. Wertvolle intakte Moorflächen der Stadt Rostock sind durch die geplante Seehafenerweiterung direkt und indirekt durch Zerstörung gefährdet. Eine bauliche Inanspruchnahme der geplanten Erweiterungsflächen widerspricht den formulierten Klima- und Moorschutzzielen der Bundesregierung. Die Sensibilität und Einzigartigkeit der Flächen wurde durch einen naturwissenschaftlichen Fachmann vorgestellt, der durch seine langjährige Forschungstätigkeit über die Funktion und den Wert dieser Naturräume berichten konnte.

Flyer: Kein Hafenausbau auf Kosten von Klima & Natur

Für den Ausbau des Rostocker Seehafens sollen das einzigartige und funktionierende Küstenüberflutungsmoor rund um den Peezer Bach überplant und zerstört werden. Dafür würde der Peezer Bach künstlich verlegt und die Mündung des Peezer Bachs ausgebaggert und zur Kaikante. Das umgebende Moor müsste ebenfalls ausgebaggert oder mit Betonpfeilern und einer Betondecke versiegelt werden. Diese Planungen sind völlig aus der Zeit gefallen!

Die Zerstörung von Mooren kann an anderer Stelle nicht kompensiert werden, da diese über Jahrtausende gewachsen sind. Das Ausbaggern würde nicht nur Klimagase freisetzen und Nährstoffe in die Ostsee austragen, sondern salziges Brackwasser vordringen und den Baumbestand der Rostocker Heide zurückdrängen. Davon wäre auch der beliebte Naherholungsort Schnatermann betroffen. Auch die geplante Abholzung der Oldendorfer Tannen - einem Mischwald - und die die Zerstörung des letzten aktiven Kliffs entlang der Warnow sehen wir kritisch. Für den Hafenausbau fordern wir stattdessen,  die vorhandene Infrastruktur effizienter zu nutzen und auf weniger kritische Flächen im Hinterland auszuweichen.

PDF Download

Moorschutz = Klimaschutz

Kein Hafenausbau auf Kosten von Moorzerstörung!

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