Der „Warzenbeißer“ ist auf das Mosaik von trockenen und feuchten Lebensräumen ohne Gift angewiesen, (Foto: Schmiedel)
18.09.2021 Wanderung zur Artenvielfalt an der Neuendorfer Wiek
Treff: 15:00 Uhr, Ortseingang Zessin (Gemeinde Neuenkirchen) an den Tafeln
Tour: ca. 1,5 Stunden, ca. 6 km
Kosten: keine (Spenden für Unterhalt des Naturlehrpfades willkommen)
Kontakt: BUND-Landesverband M-V, T. 0385 521339-0 oder bund.mv(at)bund.net
Naturerlebnisverein Rügen e.V., natur-ruegen(at)t-online.de, T. 038309/20126
Am Sonnabend, den 18.September 2021 lädt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu einer geführten Wanderung an die Neuendorfer Wiek bei Zessin ein. Die Artenvielfalt im Naturschutzgebiet wird durch eine angepasste und nachhaltige Bewirtschaftung maßgeblich erhalten. Auf der rund zweistündigen Wanderung über sechs Kilometer werden Naturführer des Naturerlebnisvereins Rügen das kostbare Mosaik aus trockenen Magerrasen, Moorsenken, Wald und Boddenufer mit besonderen Tier- und Pflanzenarten vorstellen. Mit etwas Glück werden Wasservögel auf der Neuendorfer Wiek oder sogar der Seeadler zu beobachten sein. Zwei Schutzhütten auf dem Naturlehrpfad, zu denen die Naturführerinnen die Gäste führen werden, bieten sich zur Vogelbeobachtung an. Der Eintritt ist frei.
Mehr: Im Naturschutzgebiet der Neuendorfer Wiek, das nach Landes- und EU-Naturschutzrecht geschützt ist, sind viele seltene und bedrohte Arten beheimatet. Während des jahrelangen Widerstandes gegen ein Kiesbergwerk ist das Ostufer der Boddenbucht intensiv kartiert und untersucht worden. Mehr als 24 Rote-Liste-Arten sind auf dem Trockenrasen nachgewiesen. Seltene Wildbienen und 14 Schmetterlingsarten sind kartiert worden. Eine extensive Beweidung sorgt für den Erhalt der Artenvielfalt. Ein im Trockenrasen eingeschlossenes Moor ist Schatzkammer höchst wertvoller Torfmoosarten. Die Boddenbucht ist Brut-, Rast- und Schlafgebiet für tausende Wasservögel. Auch der Fischotter ist hier heimisch. Die in der Bucht gelegene Insel Beuchel ist ein bedeutendes Seevogelbrutgebiet vom Austernfischer bis zur Seeschwalbe. Das Mosaik aus den verschiedenen natürlichen Lebensräumen vom Brackwasser, über Röhrichte, Salzgrasland, Trockenrasen und der angrenzende Wald bieten einen Brennpunkt der Artenvielfalt.
Durch das Engagement des BUND und vieler Mitstreiter auf der Insel Rügen und bundesweit konnte der geplante Kiesabbau auf den wertvollen Flächen verhindert werden. Fast alle bedrohten Flächen wurden für den Naturschutz gekauft. Auf der geführten Wanderung entlang des vom BUND eingerichteten Naturlehrpfades sollen Vielfalt und Schönheit von Tieren und seltenen Pflanzen in den natürlichen Lebensräumen erlebbar werden.
Für Rückfragen: BUND-Landesverband, Corinna Cwielag: 0385 52133912, 0178 5654700 oder Naturerlebnisverein Rügen: T. 038309/20126
Fotos können unter Angebe des Autors kostenfrei verwendet werden.
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