BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Junger Riese in Kita Inselkrabben in Vitte auf Hiddensee

25. Oktober 2021

Am 26. Oktober 2021 um 10:15 Uhr pflanzen die Kinder und Erzieher der Evangelischen Kita „Inselkrabben“ des Kreisdiakonischen Werkes Stralsund e.V. und Pastor Dr. Konrad Glöckner gemeinsam mit dem BUND Mecklenburg-Vorpommern einen „Jungen Riesen“ auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte Inselkrabben in Vitte auf Hiddensee.

Gepflanzt wird ein Nachkommen der Schwedischen Mehlbeere (Sorbus intermedia), einem Baum, der 1913 in Kloster auf Hiddensee vor Haus Wieseneck, Kirchweg 18, von dem Baumliebhaber Emil Hirsekorn gepflanzt wurde. Gabriele Pahl, die Enkelin, wohnt noch immer dort und wird bei der Pflanzung dabei sein.

Der Baum hat einen Umfang von etwa 2.67 m (gemessen in 1,00m Höhe, 2017) und ist etwa 23 Meter hoch. Er gehört zu den Naturdenkmalen auf Hiddensee, also zu den ‚Großen Riesen‘. Etwa 180 Baumdenkmale sind gegenwärtig auf Rügen und Hiddensee registriert.

„Von dieser stattlichen Mehlbeere bekommen wir einen ‚Jungen Riesen‘, den wir gemeinsam mit den Kindern und den engagierten Menschen des Projektes auf unserem Spielplatz pflanzen. Wir freuen uns sehr an diesem Projekt mitmachen zu dürfen“, sagt Kristina Meinhof, stellvertretende Leitung der Evangelische Kindertagesstätte Inselkrabben auf der Insel Hiddensee.

Die Schwedische Mehlbeere kommt vor allem in Südskandinavien, im Baltikum, in Polen und Nordostdeutschland vor. Sie wird auch gern als Zierbaum in Gärten und Parks oder als Straßenbaum gepflanzt. Die Früchte sind essbar. Sie werden vor allem nach Frosteinwirkung zur Herstellung von Saft, Marmelade und Gelee verwendet.

Das Projekt ‚Junge Riesen‘ hat der BUND Mecklenburg-Vorpommern 2011 auf Rügen und Hiddensee begonnen. Hier wurden von vielen fleißigen Helfern Samen oder Stecklinge von Naturdenkmalen gesammelt und in der Baumschule Putbus zu jungen Bäumen herangezogen.

„Das war ein Projekt mit einigen unerwarteten Hindernissen“, weiß Katharina Dujesiefken, Leiterin des Alleenprojektes beim BUND M-V zu berichten. „Im ersten Jahr sammelten wir ganz viele Samen von vielen verschiedenen ‚Großen Riesen‘, die fast alle von Mäusen aufgefressen wurden. Aber wir ließen nicht locker und sammelten erneut und suchten nach einem besseren Ort für die Aufzucht. Mit Herrn Sauerbaum von der Baumschule Putbus und vor allem mit Frau Anke Meincke fanden wir wunderbare fachkundige Hilfe, die bis heute anhält. Denn auch der neue Leiter der Baumschule, Herr Jens Ohseloff, unterstützt das Projekt weiter und stellt unentgeltlich Fläche der Baumschule zur Verfügung“, so Katharina Dujesiefken.

Ein Ziel des Projektes ist die Sicherung der genetischen Ressource dieser uralten und widerstandsfähigen Bäume, ein wertvoller Beitrag für den Erhalt unserer Artenvielfalt. „Außerdem möchten wir über die Bedeutung dieser Bäume informieren, denn neben dem hohen Wert für die Natur sind sie vielfach Sinnbild für Seltenheit und Schönheit mit naturgeschichtlichem oder heimatlichem Wert. Am besten gelingt das, wenn wir die Menschen vor Ort mit in dieses Projekt einbinden, so wie heute mit dieser Pflanzung. Die Kinder können ihren „Jungen Riesen“ wachsen sehen, lernen für ihn zu sorgen. Sie sehen aber auch den alten Baum und bekommen so ein Gefühl für die Zeit, die es dauert, bis ein Baum so groß und prächtig ist“, sagt Katharina Dujesiefken.

Noch warten Eiben von dem Naturdenkmal in Swantow, Platanen aus Schaprode und Karnitz, Windflüchterkiefern und Süntel Buchen aus Semper bei Lietzow und noch einige Eichen auf einen geeigneten Standort, möglichst auf Rügen. https://maphub.net/BUND-MV/Ju

Rückfragen über Katharina Dujesiefken, Referentin BUND Mecklenburg-Vorpommern, Tel.: 0172 3848542

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