BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Desaster im Dutzend: Die B96 ist auch dabei

10. Juni 2022 | Mobilität

Zwölf unwirtschaftliche, natur- und klimaschädliche Autobahnen und autobahnähnliche Bundesstraßenprojekte unter der Lupe

Mit der aktualisierten Publikation „Desaster im Dutzend“ hat der BUND 12 unsinnige Fernstraßenprojekte vorgestellt – die B96 zwischen Berlin und Neubrandenburg ist auch dabei.

„Wir kritisieren weiterhin das überdimensionierte Ausbauprojekt der B96 im Bereich zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz. Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sowie die Interessen der Bürger*innen vor Ort wurden und werden völlig ignoriert“, sagt Annett Beitz vom Aktionsbündnis und BUND Neubrandenburg.

Auch eine Alternativenprüfung zum geplanten dreispurigen Neubau auf 2/3 der 20 km-Strecke hat es nie gegeben. „Wir fordern hier ganz klar eine kostengünstigere und umweltschonende Alternative und haben dazu mit dem Aktionsbündnis „B96-Ausbau: So Nicht!“ einen Alternativvorschlag vorgelegt und diesen mit vielen Entscheidungsträger*innen in der Region diskutiert“ so Beitz weiter.

Das Aktionsbündnis möchte eine Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse der Menschen und nicht den Autoverkehr in den Mittelpunkt stellt. Menschen sollen nachhaltig, bezahlbar, schnell und komfortabel mobil sein können – sei es in der Stadt oder auf dem Land, sei es mit Bus und Bahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. 

„Auch hier an der B96 könnten sofort Verbesserungen in der Mobilität umgesetzt werden statt auf den Ausbau der Straße aus Mitteln des Bundesverkehrswegeplanes in vielleicht 20 Jahren zu hoffen. Hier muss das Land M-V sich zu seiner Verantwortung und zu seinen Bürger*innen bekennen und sofort handeln“, kritisiert Beitz.

Der Bundesverkehrswegeplan 2030 ist schlichtweg ein Relikt vergangener Zeiten und wurde mit Ignoranz gegenüber dem Klimawandel und dem Artensterben entwickelt. Die in ihm enthaltenen Projekte müssen evaluiert, überarbeitet und an den Zielen des Klima- und Naturschutzes ausgerichtet werden.

Beitz sagt: „An der B96 betrifft das vor allem den massiven Flächenverbrauch durch den geplanten dreispurigen Neubau auf weiten Teilen der Strecke neben der bestehenden alten Trasse. Die eingesparten finanziellen Mittel müssen in den Straßenerhalt und den Ausbau des ÖPNV mit attraktiven Verbindungen investiert werden, um Personen- und Güterverkehr klimafreundlich zu verlagern“.

Die BUND-Broschüre „Desaster im Dutzend“ finden Sie unter: www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/mobilitaet/mobilitaet_desaster_im_dutzend_broschuere.pdf

https://www.bund.net/themen/mobilitaet/infrastruktur/fernstrassen/desaster-im-dutzend

Mehr Informationen zum Aktionsbündnis „B96-Ausbau: So Nicht!“

Das Aktionsbündnis „B96-Ausbau: So Nicht“ wurde 2018 in Neubrandenburg gegründet und engagiert sich für einen bedarfsgerechten Ausbau der B 96 zwischen Fürstenberg, Neustrelitz und Neubrandenburg.  Neben dem BUND arbeiten verschiedene Verbände, Gemeinden und Initiativen aus der Region und aus Fürstenberg/Havel mit. Seit Anfang 2020 vernetzt sich das Aktionsbündnis verstärkt nach Süden in das Land Brandenburg und hat weiterhin starken Mitgliederzuwachs.

Dem Bündnis geht es besonders darum, dass der Flächenverbrauch in Grenzen gehalten wird und insbesondere der Naturraum geschont wird. Aus Sicht des Bündnisses sollten die Planungen behutsamer erfolgen, um die Strecke nicht noch attraktiver für den Schwerlastverkehr zu machen.

In einem Geoportal (www.b96-ausbau-so-nicht.de) zeigt das Bündnis den aktuellen Streckenverlauf, den Planungsstand und die Dimensionen für den Ausbau der B 96 zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg auf.

Weitere Informationen zum Aktionsbündnis „B96-Ausbau: So Nicht!“ im Internet unter www.b96-ausbau-so-nicht.de

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