BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Der Klima-Elefant

23. November 2021

Es steht ein großer Klima-Elefant im Raum über den die Politik nicht spricht. BUND fordert Befassung der Umweltministerkonferenz mit der Bauwende

Der Klimawandel schreitet unaufhörlich voran. Auf der Umweltministerinferenz in Rostock fehlt jedoch der Bausektor als höchst relevanter Ressourcenverbraucher und Treiber des Klimawandels. Vertreterinnen namhafter Forschungseinrichtungen, wie das Helmholz Institut für Umweltforschung oder der Deutsche Wetterdienst mahnen, dass die Klimaschutzziele mit den gegenwärtig formulierten Maßnahmen nicht zu erreichen sind.

“Statt den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5°C zu begrenzen, zeigen selbst die optimistischen Modellrechnungen das wir gegenwärtig auf eine Erhöhung zwischen 2,0-4,0°C zusteuern“, sagt Julius Pätzold vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland).

Während in den Bereichen Energie und Mobilität die Reformierung beginnt, wird der größte Umweltsünder bislang ausgeklammert: Die Baubranche, so der BUND. Weder auf der diesjährigen Weltklimakonferenz in Glasgow noch auf der Umweltministerkonferenz der Länder im November stehe diese Thematik im Fokus.

Der Bausektor ist der größte Ressourcenverbraucher und CO2-Emittent. Bau und Betrieb verursachen in Deutschland rund 30-40% der Treibhausgasemissionen, 54% des gesamten Abfallaufkommens und verbrauchen 90% der mineralischen Rohstoffe. Zum Vergleich: der gesamte Flugverkehr ist nur für ca. 2-3% der CO2-Emissionen verantwortlich. Der Bausektor hat auch eine Schlüsselstellung für die Anpassung an die Folgen des unvermeidlichen Teils des Klimawandels.

„Damit ist der Bausektor der große Klima-Elefant im Raum, über den die Politik nicht spricht“ ärgert sich Julius Pätzold vom BUND-Projekt zum Ökologischen Bauen in Mecklenburg-Vorpommern.

Dabei können von Planung über Bauausführung bis zu Gebäudebetrieb entscheidende Verbesserungen der Umwelt- und Klimabilanz erzielt werden. Bedeutende Faktoren sind u.a. die Gestaltung der Flächeninanspruchnahme, die Wahl der Baumaterialien oder die Betrachtung einer lebenszyklusorientierten Gesamtenergiebilanz und -kostenbetrachtung.

„Energiewende und Mobilität alleine genügen nicht. Als Verpflichtung den nachfolgenden Generationen gegenüber müssen wir jetzt dringend auch die Bauwende einleiten!“, sagt Julius Pätzold und fügt hinzu „ohne Reformierung des Bausektors sind die formulierten Umweltschutzziele und die angestrebte Klimaneutralität 2045 nicht zu erreichen!“

Mehr: https://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/themen/mensch-umwelt/energiewende/

Veranstaltung Ökologisches Bauen, 07.12.2021, 13- 17 Uhr online:

https://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/service/termine/detail/event/online-tagung-kommunales-siedlungsgruen-schaffen-kombinieren-und-oekologisch-aufwerten/

Für Rückfragen:

Julius Pätzold, Projekt Ökologisches Bauen beim BUND M-V, Tel.: 0176 55 22 30 77

Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND M-V, T. 0178 5654700

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