BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Bodenschutzprogramm in Koalitionsvereinbarung aufnehmen!

11. Oktober 2016

Bei den Koalitionsverhandlungen zu den Bereichen Umwelt und Agrar einigten sich SPD und CDU u.a. auf Maßnahmen für einen besseren Gewässerschutz sowie  für Hilfen für den Ökolandbau.

Dr. Burkhard Roloff,  Agrarexperte beim BUND erläutert die Forderung nach einem Bodenschutzprogramm:„ Wir begrüßen die vorgesehenen Maßnahmen für besseren  Gewässerschutz und mehr Ökolandbau. Angesicht der immer rascher stattfindenden und zunehmenden Bodenerosion sowie der gleichzeitig immer geringeren Bodenbildung fordern wir die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern auf, endlich nach 14 Jahren das Landesprogramm für Bodenschutz aufzulegen, was bereits in dem Koalitionsvereinbarungen der rot-roten Landesregierung 2012* vorgesehen war.. Dieses Programm muss die bestehenden Probleme explizit aufdecken und konkrete Handlungsanleitung zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung eines guten Bodenzustandes geben.  Als Voraussetzung dafür fordern wir den aktuellen Bodenzustandsbericht, der bereits im Jahre 2013 fertig sein sollte.“

Zitat: „In der Vergangenheit wurde der Schutz des Bodens eher vernachlässigt. Auch in Mecklenburg Vorpommern werden Böden durch die zunehmende Flächeninanspruchnahme sowie durch Erosion, Verdichtung und Schadstoffeinträge belastet. Die daraus resultierende Einschränkung der Bodenfunktionen fordert gezielte Vorsorgemaßnahmen. Um dieser Erkenntnis gerecht zu werden, hat die Landesregierung Mecklenburg Vorpommern in der Koalitionsvereinbarung Nr. 125 vom 5. November 2002 die Erarbeitung eines Bodenschutzprogramms für Mecklenburg Vorpommern als Aufgabe gestellt.“ (aus: www.regierung-mv.de)

Hintergrund: In Mecklenburg-Vorpommern bewirkt die immer stärker werdende Industrialisierung der Landwirtschaft nachhaltig negative Folgen für die Böden. Durch Versiegelung gehen in Mecklenburg-Vorpommern täglich 7ha Boden verloren. Nach aktuellen Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) sind in unserem Land die Böden zu 56% durch Verdichtung, zu 53% durch Wassererosion sowie zu 65% durch Winderosion gefährdet. Durch Wassererosion wurden reale Bodenabträge von 0,2 bis 170 t/ha je Sommerhalbjahr nachgewiesen. In sehr stark gefährdeten Gebieten ist mit einem möglichen Bodenverlust von über 200 t/ha pro Jahr zu rechnen. Die möglichen Bodenabträge durch Wind auf landwirtschaftlich genutzten Standorten umfassen eine Spanne zwischen 0,01 und 121 t/ha pro Jahr.“

Rückfragen: Dr. Burkhard Roloff, BUND, Tel.: 0385 52133913 und 0176 2519600


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