BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Tag der Meere 2022

08. Juni 2022 | Meere, Meeresmüll, Meeressäuger, Meeresschutz, Meerestiere, Ostsee, Rostock

Nährstoffüberlastung und Klimaerhitzung setzen der Ostsee besonders zu

Eine Qualle, die in der trüben Ostsee fast nicht zu erkennen ist. Foto: Jörg Schmiedel

Mecklenburg-Vorpommern ist geprägt durch die Ostsee, sie ist identitätsstiftend für viele, Wirtschaftsfaktor, wunderbarer Lebensraum für bekannte und unbekanntere Wesen. Doch ihr Zustand ist besorgniserregend. Zu viele Nährstoffe landen immer noch in dem kleinen Meer und führen zu vermehrtem Wachstum einzelliger Algen in der Wassersäule. Schnellwachsende Faseralgen und Pilze überwuchern die verbliebenen Tange und Laichkräuter sowie die klimarelevanten Seegraswiesen. Nur im Flachwasser dringt noch genügend Licht zum Leben zu ihnen durch.

Durch die verminderte Lichtdurchlässigkeit wachsen z.B. am Grund des Greifswalder Boddens keine größeren Wasserpflanzen mehr, sondern nur noch in den Randbereichen. Der Hering heftet seinen Laich an Unterwasserpflanzen, von denen es nur noch im Flachwasser große Bestände gibt, wo Stichlinge sich an ihm gütlich tun und er genauso überwuchert wird, wie die großen Wasserpflanzen. Die #Klimaerhitzung verschärft die Probleme. Höhere Meerestemperaturen verleiten die Heringe zu verfrühtem Ablaichen. Wenn die Larven schlüpfen, finden sie keine passende Nahrung, denn dieser Prozess ist licht- und nicht temperaturgesteuert. Sauerstofffreie Zonen in der Ostsee dehnen sich aus, Stürme nehmen zu. Auch der Mensch ist zunehmend direkt betroffen.

Diffuse Einträge aus der Landwirtschaft machen heute den größten Teil der durch Menschen verursachten Nährstoff-Belastungen aus. Seit den 1990er-Jahren gelangen weniger Nährstoffe in die Ostsee, das ist besonders darauf zurückzuführen, dass weniger Nitrat und Phosphat aus Kläranlagen in die Flüsse gelangen.

Wir fordern deshalb eine sehr weitgehende Extensivierung und ökologische Umstellung der Landwirtschaft. Gepaart mit einer massiven Reduktion von Düngemittel- und Pestizideinsatz.

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