BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Landesmitgliederversammlung des BUND fordert Klimakrise und Artensterben in der Koalition ernst zu nehmen

16. Oktober 2021

„Natur- und Klimaschutz betrifft alle Politikbereiche“, so der Landesvorstand heute in Güstrow auf der Landesmitgliederversammlung des BUND in M-V. Die Landesbauordnung müsse eine Solarpflicht für alle Um- und Neubauten von Gebäuden festlegen. Die klimaschädliche Bewirtschaftung von Mooren müsse beendet werden und jährlich mindestens 8000 Hektar Moore in Mecklenburg-Vorpommern wieder vernässt werden, um die Klimaziele zu erreichen. Der BUND forderte, die Alleenlandschaft als Kulturgut und Biotopverbund zu erhalten und die Deutsche Alleenstraße in Mecklenburg-Vorpommern wieder durchgehend mit Bäumen zu bepflanzen. Das Grüne Band entlang der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein und Niedersachsen müsse als Rückgrat der Artenvielfalt besser und durchgehend geschützt und gesichert werden.

Um die Belastung des Grundwassers durch Schadstoffe zu vermindern, fordert der BUND umgehend Trinkwasserschutzgebiete auf Ökolandbau umzustellen. Damit würde der Anteil des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern von derzeit 13 Prozent auf 27 Prozent steigen und hätte auch signifikante Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Die Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern müsse konsequent in Haltungsformen mit Obergrenzen, Einstreu und Auslauf sowie eigener Futterversorgung umgebaut werden. Ein Klagerecht für den Tierschutz müsse wie in acht anderen Bundesländern eingeführt werden. Für die Evakuierung von Tieren im Brandfall müsse gesetzlich festgelegte Vorsorge getroffen werden.

Für den Erhalt der Artenvielfalt in der Ostsee müssen Meeresschutzgebiete wirksamer geschützt werden, so der BUND. Die intensive Übernutzung der Ostsee und der Ostseeküste durch Schifffahrt, Hafenausbauten, Fahrwasservertiefungen, Tourismus, Kiesabbau und Überdüngung müsse beendet werden, forderte der BUND.

Auf der Landesmitgliederversammlung des BUND heute in Güstrow berieten der Landesvorstand und die Vertreter der landesweit 26 BUND Gruppen über die Forderungen an die Landespolitik und die landesweiten Schwerpunkte der Arbeit des BUND in Mecklenburg-Vorpommern. Viele der BUND-Gruppen aus dem ländlichen Raum machten auf die Probleme der Grundwasserbelastung und die Auswirkungen von Massentierhaltungsanlagen aufmerksam. Der 2020 gewählte Landesvorstand mit der Landesvorsitzenden Bettina Baier bleibt turnusmäßig ein weiteres Jahr im Amt.

Die Landesmitgliederversammlung zeichnete Katharina Dujesiefken für ihre engagierte Arbeit zum Alleenschutz mit der Ehrennadel des BUND aus. Katharina Dujesiefken hat erfolgreich ein bundesweites Netzwerk zum Schutz der Alleen als Natur- und Kulturgut aufgebaut, was auch internationale Unterstützung gefunden hat. Katharina Dujesiefken betreute unter anderem 16 Fachtagungen zum Alleenschutz und 2 Radfernfahrten über mehr als 4000 Kilometer auf der Deutschen Alleenstraße. Gemeinsam mit den Partnern des Netzwerkes für den Alleenschutz ist es gelungen, die Pflanzung von Alleen an Straßen und Wegen als Politikziele zu benennen und umzusetzen.

 

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin: T. 0178 5654700

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