Der Mischkulturplan für das Lieblingsgemüse der nächsten Saison steht? Dann kann Ende des Monats mit der Aussaat begonnen werden. Von Tomaten, Gurken, Bohnen, Kürbis und Erbsen können Samen gut selbst geerntet, getrocknet und aufbewahrt werden. Aber auch der letzte Salat, Fenchel, Mangold und natürlich die Kräuter kann stehen bleiben uns ausblühen. So lässt sich das eigene Saatgut ernten. Mit samenfesten alten Sorten können wir so ein Stückchen Vielfalt alter Gemüsesorten bewahren. Beim Kauf von Samen sollte auf ungebeiztes Bio-Saatgut zurückgegriffen werden.

Aussaaterde darf nicht zu nährstoffreich sein. Diese gibt es fertig zu kaufen oder man kann sie aus Gartenerde, Sand und nur wenig Kompostzugabe selbst mischen. Als Aussaatgefäße dienen Eierkartons, Klopapierrollen oder Papiertöpfe. Kokos-Quelltabletten sind einfacher zu handhaben, ein Abfallprodukt und eignen sich für kleinere Samen. Bitte keine Torftöpfe kaufen!

Eine grobe Faustregel, wie tief der Samen in die Erde gedrückt werden muss ist: etwa doppelt so tief, wie der Samen groß ist. Bei Lichtkeimern wie Salat, Möhre, Sellerie und Tomate werden die Samen dagegen nur leicht angedrückt. Hartschalige oder lang keimende Samen wie die von Kürbis, Zucchini oder Möhre können zwei Tage eingeweicht werden, um die Keimfähigkeit zu verbessern bzw. zu beschleunigen. Vorgezogen werden sollten Gemüsesorten, die erst nach den Eisheiligen "raus" dürfen, z.B. Gurke, Tomate, Paprika, Kürbis, Zucchini und/oder aber als Jungpflanze zu gern von Schnecken gefressen werden, z.B. Salat, Kohlrabi und Sellerie. Einen Zeitvorsprung bringt das Vorziehen auch.

Die Aussaaterde muss feucht gehalten werden. Erscheinen nach den Keimblättern die ersten zwei richtigen Laubblätter, muss der Sämling in nährstoffreichere Gemüseerde. Bitte auch hier keine torfhaltige Erde kaufen! Noch immer werden in Deutschland jedes Jahr mehrere Millionen Kubikmeter Torf für den Bedarf von Gärtnereien und Baumärkten abgebaut! Entwässerte Moore setzen in MV 6,2 Mio t CO-Äq. pro Jahr frei und sind damit die größte Einzequelle für Treibhausgase. Moorschutz ist Klimaschutz!

Das eigene Gemüse auszusäen und vorzuziehen spart zudem Rohstoffe, CO2 und Abfall! Die rund 150 Millionen Einweg-Verpackungen, in denen Kräuter, Gemüse und Blumen vom Erzeuger in den Handel transportiert werden verursachen nach einmaliger (!) Benutzung rund 21 Millionen Kilogramm Plastikmüll pro Jahr in Deutschland. Ganz zu schweigen von den abermals Millionen Einweg-Pflanztöpfchen!