BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Wertvoller Lebensraum zwischen Ginster und Granaten BUND wählt die Heide zum Biotop des Monats Mai

21. Mai 2015

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Mecklenburg-Vorpommern hat das Biotop Heide zum Biotop des Monats gewählt. Ausgerechnet lebensbedrohende, militärische Übungsgelände schaffen einen Lebensraum für gefährdete und geschützte Tiere und Pflanzen. Zauneidechse, Ziegenmelker, Raubwürger, unzählige Schmetterlingsarten und Heuschrecken lieben diese trockenen, warmen Offenlandschaften. Auch der Wolf streift durch die Heide und Fledermäuse aus den angrenzenden Wäldern schätzen die reichhaltige Insektenwelt.

Wird die Nutzung als Truppenübungsplatz eingestellt, bedroht die natürlich voranschreitende Bewaldung die Existenz der angepassten Heidebewohner. Mit Mahd oder Beweidung kann die wertvolle Heide aufrechterhalten werden. Ansonsten findet sich wie in der Rostocker Heide vorrangig Fichten- oder Laubwald. Mosaikartig sind gelb leuchtender Besenginster, sehr seltener Englischer Ginster, verschiedene Heidekräuter und besondere Moose und Flechten anzutreffen.

Wenn ehemalige Militärflächen beräumt wurden, lädt die Heide zu entdeckungsreichen, ungefährlichen Spaziergängen durch eine farbgetupfte Landschaft. Die ehemals militärisch genutzten Heiden gehören zu den größten Waldkomplexen Mecklenburg-Vorpommerns. Auf dem ehemaligen Militärübungsgelände Stern-Buchholz bei Schwerin, einem Hektar großen Komplex aus Birken-Kiefernwald, Zwergstrauch- und Heidekrautheiden sind beispielsweise schrittweise Munitionsberäumungen geplant, um die Flächen für Erneuerbare Energien zu nutzen. Die 6.000 Hektar große Lübtheener Heide gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat und zum Netz Natura 2000. Die 100.000 Hektar große Region Ueckermünder Heide wird noch teilweise von der Bundeswehr genutzt, teils pflegt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt großflächig ehemalige Militärflächen.

„Das Geheimnis dieser Naturschatzkammern ist ihre jahrelange Ungestörtheit. Die Militärübungen sind zwar durch Schadstoffe und Lärm eine enorme Belastung, auf trockenen Heideflächen sorgten sie jedoch auch gegen Verbuschung. So ist es heute für uns faszinierend, dass zwischen Blindgängern und rollenden Panzern seltene Arten eine Nische gefunden haben“, bewundert Janine Wilken, Naturschutzreferentin beim BUND, die gesetzlich geschützten Heide-Biotope.

Ein Porträt zum Biotop Heide befindet sich auf http://www.bund-mv.de/ unter der Rubrik „Biotop des Monats“.

 

„Heide“ BUND-Infoblatt zum Biotop des Monats hier – alle Texte können verwendet werden.

Fotos von Arten aus der Heide in Druckqualität sind zu finden unter https://www.dropbox.com/sh/ywuv04rcz9n6uq6/AAB_T80hjL0OkuNXBdsbi9q4a?dl=0

Die Fotos können bei Angabe des Autors kostenlos verwendet werden.

 

Für Rückfragen:

Janine Wilken: 0385 521339-15 oder

Corinna Cwielag: 0178 5654700 

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