BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Umstrittene Schweinemastanlage am Naturpark

20. November 2015

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Richtigkeit der   Genehmigungsunterlagen für die umstrittene Schweinemastanlage Suckwitz mit 7.936 Tierplätzen bei Krakow am See am Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide untersuchen lassen. Dabei haben sich grundlegende Fehler herausgestellt.

„Die vorgelegten Untersuchungen haben mit zu geringen Schadstoffwerten gerechnet und europarechtlich geschützte Biotope außer Acht gelassen. Dadurch kommt die vorgelegte Untersuchung zu dem Schluß, dass es keine Beeinträchtigungen gibt. Die Untersuchungen des BUND haben ergeben, dass teilweise mit den doppelten Schadstoffwerten gerechnet werden müßte. Für die Gülleausbringungsflächen sind Hangneigungen und Grundwasserfließrichtungen nicht bewertet worden. Damit sind sensible Klarwasserseen, Fließgewässer und das Grundwasser im Gebiet um die Massentierhaltungsanlage nicht richtig bewertet worden. Es wurde entgegen den Hinweisen der Fachbehörden keine vollständige FFH-Prüfung durchgeführt.“ sagt BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.

Der BUND sieht in den vorliegenden Ergebnissen einen Hinderungsgrund für den  angekündigten Abschluß des Raumordnungsverfahrens für die Massentierhaltungsanlage.

Der gewünschte Standort verstößt nach Ansicht des BUND gleich gegen sechs Grundsätze des geltenden Raumprogramms.

„Die geplante Massentierhaltungsanlage liegt im Tourismusschwerpunktgebiet, im landschaftlich unzerschnittenen Freiraum mit sehr hoher Funktionenbewertung, in einer Landschaft, die nach gutachterlichem Landesprogramm in der Landschaftsbildbewertung mit "sehr hoch" eingestuft ist, im Landschaftsraum mit besonderer landschaftsgebundener Erholung, im Gebiet mit besonderer Empfindlichkeit des Grundwassers, hat einen besonders schützenswerten Boden mit einer Bodenzahl von 54 und liegt in unmittelbarer Nähe einiger FFH Gebiete an einem der nördlichen Eingänge zum Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Eine Verträglichkeit mit den Zielen der Raumordnung kann nicht attestiert werden.“ so Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin.

Die Einwände der betroffenen Bürger bestätigt der BUND. So seien auch die verwendeten Wetterdaten aus entfernten Wetterstationen in Schwerin und Goldberg nicht für die Berechnung der Schadstoffausbreitung in Suckwitz geeignet. Erhebliche Zweifel gäbe es auch an den Annahmen, dass durch ein spezielles Fütterungsregime, ein viertel weniger Schadstoffe ausgestoßen werden.

Wöchentlich ist die Ausstallung von 480 Tieren geplant. Die in der Schweinemastanlage entstehende Gülle von ca. 11.900 m³ soll, mit schwerwiegenden Folgen für Natur und Umwelt, auf den Ackerflächen (ca. 540 ha) des Betriebes ausgebracht werden. Mehr im Hintergrund

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND, T. 0385 521339-12 oder 0178 56546700


 

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