BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Schwimmendes LNG-Terminal vor Warnemünde: Gefahr für Umwelt- & Klima?

13. April 2022

BUND, Greenpeace Rostock und Fridays for Future MV sehen fossiles Großprojekt vor Warnemünde kritisch.

Nachdem vergangene Woche Pläne für ein schwimmendes LNG-Terminal vor Warnemünde bekannt wurden, positionieren sich nun auch Klima- und Umweltverbände zu dem Projekt.

"Es steht außer Zweifel, dass wir so schnell wie möglich energiepolitisch unabhängig werden müssen", so Hannes Scharen von Fridays for Future MV. "Dennoch dürfen wir angesichts dieser Tatsache nicht in alte Handlungsmuster verfallen. Durch ein LNG-Terminal in Rostock begeben wir uns in die Abhängigkeit von Katar und anderen Diktaturen. Deswegen ist die einzige echte Lösung eine schnelle Energiewende." so der Aktivist weiter.

Auch Susanne Schumacher, Sprecherin des BUND Rostock, pflichtet Scharen bei: "Besonders wichtig für unsere Energieunabhängigkeit ist der schnelle Umstieg auf elektrische Wärmepumpen zum Heizen, eine deutliche Beschleunigung in der Gebäudesanierung unter Nutzung Erneuerbarer sowie ein massiver, aber naturverträglicher Ausbau von Solar- und Windenergie in der Fläche."

Doch gerade hier sieht Susanne Schumacher Probleme. Nicht nur zeige die Landesregierung mit dem Fehlen einer Dachsolarpflicht und einem Nettozubau von nur einer Windkraftanlage in 2021 kaum Ambitionen sich von fossilen Energieträgern zu lösen. Auch könnte das schwimmende Terminal den Betrieb eines geplanten Offshore-Windparks gefährden. Einen Flächenkonflikt, den es so nicht geben darf.

Auch Florian Becker von Greenpeace Rostock positioniert sich klar zu den schwimmenden Terminals: "Im Grundsatz ist der zeitlich befristete Einsatz von schwimmenden LNG-Terminals besser als der Aufbau von klimaschädlicher LNG-Infrastruktur an Land. Dennoch darf dies nicht zu Lasten von erneuerbarer Energien geschehen. Ein schneller Ausstieg aus dem extrem klimaschädlichen LNG ist längst überfällig.".

Wie sich das Wirtschaftsministerium zum möglichen Flächenkonflikt vor Warnemünde positioniert, ist weiter unklar. Nach Angaben von Fridays for Future wurden mehrere Gesprächsanfragen vom Ministerium ignoriert. "Ein fatales Zeichen für künftige Generationen", resümiert Theresia Crone, eine Sprecherin von Fridays for Future.

Für Rückfragen:

Hannes Scharen (Fridays for Future MV)
Tel.: 0178 8786472
Mail: mecklenburg-vorpommern(at)fridaysforfuture.is

Florian Becker (Greenpeace Rostock)
Tel.: 0174 6193711
Mail: info(at)rostock.greenpeace.de

Susanne Schumacher (BUND Rostock)
Tel.: 0176 21311985
Mail: info(at)bund-rostock.de

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb