BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Schatzkammer der Artenvielfalt am Grünen Band

22. März 2019

BUND begrüßt Auszeichnung des Schaalsees zum Lebendigen See des Jahres 2019

Armleuchteralge Foto: Volker Krautkrämer

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Auszeichnung des Schaalsees zum Lebendigen See des Jahres 2019 durch den Global Nature Fund und das Netzwerk Lebendige Seen Deutschland. Der mit 72 Metern tiefste See Norddeutschlands sei eine Schatzkammer der Artenvielfalt am Grünen Band, sagte BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag zum heutigen Tag des Wassers in Schwerin. Seltene Wasserpflanzen wie die Armleuchteralgen kämen im Schaalsee bis zu sieben Metern Tiefe vor. Im fischreichen See kämen 30 Fischarten vor, darunter die bekannte Große Maräne, die auch Wappentier der Stadt Zarrentin ist. Vom Aussterben bedrohte Arten wie die Rohrdommel finden am Schaalsee Brutplätze. „Der Schaalsee ist ursprünglich ein Klarwassersee und hatte noch bis 1960 eine Sichttiefe von 12 Metern. Seitdem gab es eine immer stärkere Belastung des Sees mit Nährstoffen. Es ist wichtig, dass die natürlichen Seeufer erhalten oder wieder hergestellt und geschützt werden, sie wirken wie ein Puffer. Der BUND engagiert sich deshalb sehr dafür. Wir begrüßen auch das Projekt des Biosphärenreservates zum Schutz vor Phosphoreinträgen aus der Landwirtschaft“, so Corinna Cwielag vom BUND.

Der Schutz des Schaalsees mit der Gründung des „Biosphärenreservates Schaalsee“ sei eine Erfolgsgeschichte am Grünen Band, so Corinna Cwielag vom BUND. Im Schatten der unpassierbaren Grenze konnten wegen der jahrzehntelangen Nutzungsruhe geschützte Pflanzen und Tiere überleben, die anderswo selten geworden waren. Der ehemalige Grenzstreifen entwickelte sich durch aktiven Schutz zu einer Aneinanderreihung selten gewordener Lebensräume. Das Grüne Band ist mit seinen knapp 1.400 Kilometern bis heute der längste zusammenhängende Lebensraumverbund in Deutschland und bietet über 1.200 geschützten Arten einen Rückzugsraum. Der BUND kauft entlang des Grünen Bandes Flächen, um eine naturschutzgerechte Nutzung sicher zu stellen. Im März hat die BUND-Stiftung auch in Mecklenburg-Vorpommern weitere Flurstücke bei Schattin, nördlich des Biosphärenreservates gekauft.

Zum Netzwerk der Lebendigen Seen gehören in Mecklenburg-Vorpommern auch der Schweriner See und der Plauer See. Die BUND-Gruppen Schwerin und Plau sind Partner im Netzwerk der Lebendigen Seen Deutschlands und engagieren sich für eine naturverträgliche Nutzung der Seen.

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin, T. 0385 521339-12 oder 0178 5654700

Pressemitteilung und Laudatio des Global Nature Fund zur Auszeichnung des Schaalsees

Netzwerk Lebendige Seen

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