BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Megastall für über 10.000 Sauen soll schließen

17. November 2016

„Der Megastall für über 10.000 Sauen in Alt Tellin hätte schon 2010 gar nicht genehmigt werden dürfen. Der skandalöse Betrieb mit zahlreichen Verstößen gegen geltendes Umwelt- und Tierschutzrecht muß beendet werden! Wir bereiten uns auf die Gerichtsverhandlung unserer Klage am 15. März in Greifswald vor.“ Das erklärt BUND-Landegeschäftsführerin Corinna Cwielag heute zur erneuten Errichtung des sechs Meter hohen Eisenkreuzes vor der Mega-Sauenanlage in Alt Tellin. 

Der BUND hatte im Genehmigungsverfahren erhebliche Umweltprobleme für umliegende Biotope, Geruchsbelastungen für Anwohner und Probleme mit dem Tierschutz durch die industrielle Anlage, in der gleichzeitig 10458 Muttersauen und 35.000 Absatzferkel gehalten werden, vorgetragen. In der Megaanlage befinden sich laut BUND über 550 Kastenstände, in denen die Sauen bis zu 6 Monaten im Jahr nahezu bewegungslos gehalten werden.

„Wir haben auch Einwände zur Zuverlässigkeit des Investors vorgetragen. Dennoch wurde die Anlage genehmigt. Alle Probleme sind eingetreten. Die Anlage arbeitet seit 2012 nachweislich mit zahlreichen Verstößen gegen geltendes Recht. Von 98 dokumentierten Verstößen der Alt Telliner Sauenanlage sind 40 Konflikte mit dem Tierschutz durch Überbelegungen, zu kleine Buchten, fehlendes Beschäftigungsmaterial, vergiftete Atemluft und tierquälerische Manipulationen wie Zähneabkneifen dokumentiert.“ sagt Corinna Cwielag heute in Alt Tellin vor Ort. Der BUND hätte erfolglos versucht die Überwachungsbehörden um Durchsetzung des Tierhaltungsverbotes gegen den bisherigen Betreiber und Besitzer der Holding Straathoff zu ersuchen. „Die Firma steht inzwischen unter der Verwaltung eines Treuhänders. Der Betrieb geht jedoch weiter.“ Sagt Corinna Cwielag vom BUND.

Der BUND reichte gemeinsam mit der Bürgerinitiative nach einen Widerspruchsverfahren gegen die Genehmigung im September 2012 Klage beim Verwaltungsgericht Greifswald ein. Unterstützt wird die Klage durch den Deutschen Tierschutzbund. Inhaltlich befasst sich die Klage vor allem mit den Umweltproblemen durch den Betrieb. Dazu zählt auch der fehlende Brand- und Katastrophenschutz. Corinna Cwielag: „Im Brandfall wären die Tiere nicht zu retten und würden auch bei Löscharbeiten an Rauchvergiftungen sterben. Die Klage hat zum Ziel, die Genehmigung für die Anlage wegen vorliegender Rechtsverstöße gegen Tierschutz- und Naturschutzvorschriften aufheben zu lassen.“

 

 

Für Rückfragen vor Ort: Corinna Cwielag, BUND, T. 0178 56 54 700A 

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