BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
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Keine Genehmigung für Wiederaufbau der Tierfabrik in Alt Tellin!

22. April 2025

Tierschutzaktion und Filmdiskussion des BUND am 24.04.2025 in Neubrandenburg

Mit einer Fotoaktion zum Thema Sauen-Kastenstand auf dem Marktplatz und einer öffentlichen Filmdiskussion erinnert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am kommenden Donnerstag, den 24.04.2025 in Neubrandenburg an die tierquälerische Sauenhaltung in der Megastallanlage Alt Tellin. Der BUND fordert, die Genehmigung für die vor 4 Jahren abgebrannte Riesenanlage mit 18 kombinierten Ställen nicht weiter zu verlängern. Ein Wiederaufbau dürfe nicht ermöglicht werden, so der BUND.

Die Fotokation zum Thema Kastenstandhaltung für Sauen findet am Donnerstag, den 24.04.2025 um 14:30 Uhr auf dem Marktplatz in Neubrandenburg statt.

Der Dokumentarfilm „Keine Tierfabriken mehr“ mit Zusatzmaterial (ca. 60 Minuten) wird um 17:00 Uhr im Umweltzentrum des BUND in der Friedländer Straße 12, 17033 Neubrandenburg gezeigt. Anschließend lädt der BUND zu einer Filmdiskussion ein. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter der 0395 – 5666 512 oder per Mail (info[at]bund-neubrandenburg.de)

Hintergrund:

Die Betreiberin der am 30.03.2021 vollständig abgebrannten Megastallanlage zur Ferkelzucht in Alt Tellin hat beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) in Neubrandenburg die Verlängerung der Genehmigung beantragt. Damit verhindert das Unternehmen das Erlöschen der Genehmigung drei Jahre nach dem Ende der Nutzung. Die Fortsetzung der Massentierhaltung an dem Ort, wo 62.000 Schweine qualvoll sterben mussten, weil es keinen wirksamen Brandschutz für die Megastallanlage gegeben hat, wird damit möglich.

Der BUND kritisiert, dass bisher keine wirksamen Konsequenzen aus dem Versagen der fehlerhaften Brandschutzkonzepte für die Megastallanlage gezogen wurden. Die Behörden hatten großzügige Abweichungen von den Vorschriften der Landesbauordnung zugelassen und die Brandabschnitte 13-mal so groß genehmigt, wie es zulässig ist. Die Gebäude stürzten nach kurzer Zeit ein. Damit war es für die Feuerwehren unmöglich, das Feuer wenigstens auf einzelne Abschnitte zu begrenzen und die Tiere zu retten.

In einer Petition an den Landtag forderten über 6000 Unterzeichner, die Genehmigung für die Megastallanlage Alt Tellin aufzuheben und für wirkungsvollen Brandschutz in allen Tierhaltungsanlagen des Landes zu sorgen. Das Ergebnis ist bisher enttäuschend. Eine neue Richtlinie der Landesregierung schlägt noch größere Brandbekämpfungsabschnitte vor und macht keine neuen Vorgaben zur Feuersicherheit der tragenden Bauteile für Stallbauten. Nach 30 Minuten kann jeder Stall nach wie vor einstürzen. Im Vordergrund stehen rentable Baukosten. Mit der Richtlinie für zentrale bauliche Probleme der Brandkatastrophe von Alt Tellin ist keine Verbesserung im Brandschutz von Tierhaltungsanlagen erfolgt.

Mehr unter:

 

Für Rückfragen und vor Ort in Neubrandenburg: Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin, T. 0178 5654700, corinna.cwielag(at)bunde.net

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