BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Kegelrobben am Strand gesichtet

10. März 2021 | BUND, Meere, Meeresmüll, Meeresschutz, Ostsee, Rostock, Naturschutz, Naturschutz

BUND sucht Helfer

Kegelrobbe hinter Absperrung bei Rostock vom 08.03.2021

Mit einem „Netzwerk für die Kegelrobben“ möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ab sofort Robben in Mecklenburg-Vorpommern helfen, die am Strand ungestört ruhen wollen. Die ersten Tiere sind bereits gesichtet worden. Etwa Mitte Februar beginnt die Geburtensaison der Kegelrobben. Auch an unseren Stränden wird mit Jungtieren gerechnet. Besonders junge Robben brauchen Pausen am Strand und dürfen nicht gestört werden. Der BUND stellt daher mobiles Absperrmaterial zur Verfügung, mit dem ein Strandabschnitt zeitweise abgesperrt werden kann, um den Kegelrobben eine ungestörte Pause zu ermöglichen. An über zwanzig Standorten entlang der Ostseeküste zwischen der Steilküste am Klützer Winkel bis nach Usedom befinden sich Hilfsmaterialien. Der BUND möchte nun freiwillige „Robbenbetreuer“ gewinnen, die die Strandbesucher über den richtigen Umgang mit Kegelrobben und deren Lebensweise informieren können.

Wer Interesse hat, die Kegelrobben bei ihrer Rückkehr an unsere Küsten zu unterstützen, kann sich beim BUND-Rostock melden unter robben(at)bund-rostock.de oder über das Robbentelefon: Tel. 01523 7969472 / T. 0381-29065525 im BUND-Büro Rostock. Die Projektleiterinnen des BUND Dr. Susanna Knotz und Nicola Boll bieten Schulungen und Infomaterial für Helfer an. Sie arbeiten eng mit dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund zusammen, das wissenschaftliche Daten zur Rückkehr der Kegelrobben an die deutschen Ostseeküsten erhebt. Strandspaziergänger sind aufgerufen Sichtungen von Robben telefonisch über T. 0173 96 88 267 oder die kostenlose App „Ostseetiere“ weiterzugeben.

Ostsee-Kegelrobben gehören zu den größten einheimischen Wildtieren. Ein Bulle kann bis zu 300 Kilogramm schwer werden und ist auch an Land überraschend schnell und wehrhaft. Auch deshalb ist Abstand wichtig. In den 1920er Jahren wurden die Robben bei uns ausgerottet und kehren langsam – jetzt streng geschützt – an unsere Küsten zurück. Im letzten Jahr wurden schon 25 Kegelrobben-Jungtiere an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns beobachtet. „Die Tendenz ist steigend, so dass Begegnungen zwischen Mensch und Tier häufiger auftreten werden“, sagt Nicola Boll, Leiterin des Robbenprojektes beim BUND.

Der BUND rät zu vorsichtigem Verhalten bei Robbensichtungen am Strand. Jeglicher Kontakt zu den Robben soll zum Schutz der Tiere aber auch der Menschen unterlassen werden. Der Abstand für Spaziergänger sollte mindestens 100 Meter betragen. Der Fluchtweg ins Wasser darf nicht versperrt werden. Hunde müssen angeleint werden. Falls andere Menschen das Tier bedrängen, sollten sie darum gebeten werden Abstand zu halten. „Grundsätzlich sollte nicht über die sozialen Netzwerke bekannt gegeben werden, wo gerade eine Robbe rastet, um nicht unnötig Neugierige anzulocken“, sagt Nicola Boll vom BUND: „Genießen Sie das Naturerlebnis ruhig und aus der Ferne.“

Eine Absperrung kann durch einen Anruf beim Ordnungsamt, bei der Gemeinde, bei der Feuerwehr und bei der Polizei) veranlasst werden. Der BUND ist dabei über das Robbentelefon Tel. 01523 7969472 / T. 0381-29065525 behilflich. An 24 Orten der Ostseeküste sind Absperrmaterialien bereits eingelagert. Der BUND hat weitere Hilfepakte für die Robbenbetreuung vorrätig.

Für Rückfragen der Presse: Nicola Boll, Tel. 01577 4229066, nicola.boll(at)bund-rostock.de

oder:  Corinna Cwielag, BUND-Landesgeschäftsführerin; T. 0178 5654700

Material:

Karte Standorte Robbenhilfspakete mit Absperrmaterial für rastende Robben an der Ostseeküste in MV (open maps)

Foto 1 Nicola Boll, Leiterin Robbenprojekt BUND

Foto 2 Kegelrobbe hinter Absperrung bei Rostock vom 08.03.2021

Foto 3 weibliche Kegelrobbe bei Rostock – entdeckt von Robbenbetreuern

Die Fotos können bei Angabe des Autors (BUND) kostenfrei für Druck und Internetseite der Presse verwendet werden.

Text Infokasten:

BUND-Tipps zum Verhalten bei Robbensichtungen am Strand

- Bitte jeglichen Kontakt zu den Robben unterlassen.

- Einen Abstand von mindestens 100 Metern wahren.

- Nie den Fluchtweg ins Wasser versperren.

- Hunde müssen angeleint werden.

- Falls Menschen das Tier bedrängen: Bitte Abstand zu halten.

- Absperrung durch einen Anruf beim Ordnungsamt (bzw. Gemeinde, Feuerwehr, Polizei) veranlassen.

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