BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
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Insektenvielfalt am Grünen Band - Exkursion zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt in Herrnburg

21. Mai 2025

• Der BUND M-V lädt zur „Exkursion Naturerlebnis Grünes Band“ am 24. Mai 2025 von 10:00 bis 13:00 Uhr am Grünen Band in Herrnburg. • Die Artenvielfalt auf unserem Planeten ist heute vielfach gefährdet. Zahlreiche Arten sind vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. • Am Grünen Band kann man seltene Arten wie den Kleinen Feuerfalter entdecken.

Herrnburg. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lädt am 24. Mai 2025 von 10:00 bis 13:00 Uhr zur Exkursion am Grünen Band in Herrnburg. Treffpunkt ist der Bahnhof in Herrnburg. Die Exkursion findet im anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt statt, der am 22. Mai jeden Jahres gefeiert wird. Der BUND bittet um Anmeldung bis zum 23. Mai 2025 per E-Mail an carolin.nagel@bund-mv.de. Die Teilnahme ist kostenfrei. Am 25. Mai wird der BUND MV anlässlich der Artenvielfaltstage der Stadt Lübeck auf dem Markt im Domhof in Lübeck am Stand des Projektes HOTSPOT28 von 11:00 bis 17:00 Uhr vertreten sein und über die Vielfalt am Grünen Band informieren.

Das Grüne Band bei Herrnburg ist ein Abschnitt eines 1.400 Kilometer langen Biotopverbundes entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, welcher besonders wertvolle Biotope wie Perlen auf einer Kette aneinanderreiht. Wenn man in diesen Tagen am Grünen Band bei Herrnburg unterwegs ist, dann summt und brummt es nur so an jeder Ecke. Hier ist die Insektenvielfalt hoch. Falter flattern neben Libellen und Wildbienen umher, Heuschrecken zirpen lautstark.

Die enge Verzahnung von Feucht- und Trockenlebensräumen stellt am Grünen Band bei Herrnburg eine Besonderheit dar. Offenlandbiotope, wie die Trockenrasen der Herrnburger Binnendüne, bieten neben den Feuchtbiotopen der Wakenitz und des Duvennester Moores einer Vielzahl an Arten einen Lebensraum. Hier ist eine Artenvielfalt vorhanden, wie sie heute anderswo nur noch selten zu finden ist.

„Die Artenvielfalt auf unserem Planeten ist heute vielfach gefährdet. Zahlreiche Arten sind vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Die Weltnaturschutzunion IUCN gibt an, dass aktuell 28% aller erfassten Arten gefährdet sind. Forschende sprechen vom größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit vor 65 Millionen Jahren. Darum ist es besonders wichtig, artenreiche Lebensräume am Grünen Band zu erhalten“, sagt Carolin Nagel, BUND-Expertin für das Grüne Band in Mecklenburg-Vorpommern und Leiterin der Exkursion.

Auf der Exkursion können selten gewordene Arten wie der prächtige Kleine Feuerfalter entdeckt werden. Diese Schmetterlingsart stellt hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, da ihre Raupen ausschließlich auf Sauerampfer als Futterpflanzen angewiesen sind. Da der Sauerampfer nährstoffarme Böden braucht, ist er auf gedüngtem Grünland nicht zu finden. Mit dem Ampfer verschwindet auch der Kleine Feuerfalter vielerorts. Ein Kleiner Falter, mit großer Bedeutung. Carolin Nagel: „Am Beispiel des Kleinen Feuerfalters kann man sehen, wie fein verschiedene Arten in einem Lebensraum aufeinander abgestimmt sind. Wie Jane Goodall, die bekannte Affenforscherin sagte, ein Ökosystem funktioniert wie ein gewebter Teppich. Entnimmt man einen Faden daraus, löst sich schließlich der gesamte Teppich auf.“

Die Exkursion findet im Rahmen des Verbundprojektes HOTSPOT28 „Natürlicher Klimaschutz im Norden“ statt. Der BUND M-V fördert innerhalb des Projektes das Engagement für den Natur- und Klimaschutz in der Region von der Wakenitz bis zur Ostsee.

Hintergrund

Während der deutschen Teilung konnte sich die Natur im Grenzgebiet fast ungestört entfalten und bietet bis heute zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum. Darüber hinaus ist das Grüne Band auch ein Ort bewegter Geschichte. Es erinnert als lebendiges Mahnmal einerseits eindringlich an die Teilung Deutschlands, aber auch an die friedliche Wiedervereinigung von 1989.

Der BUND M-V ist Partner im Verbundprojekt HOTSPOT28 „Natürlicher Klimaschutz im Norden“ und setzt die Maßnahme „Lebendige Erinnerungslandschaft am Grünen Band“ um. Im Rahmen des Aktionsprogrammes Natürlicher Klimaschutz wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz, und nukleare Sicherheit gefördert und kofinanziert durch das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern sowie durch das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein. Der Hotspot 28 ist einer von 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Hotspots der biologischen Vielfalt sind Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume.

Mehr Informationen

Bild (s. Anhang): Kleiner Feuerfalter, das Grüne Band bietet dem Kleinen Feuerfalter geeignete Lebens- und Rückzugsräume. Bildrecht BUND MV, dieses Bild darf kostenfrei für diesen Artikel verwendet werden, Foto BUND

Kontakt:

Carolin Nagel,

Projekt HOTSPOT28 „Natürlicher Klimaschutz im Norden“

Tel.: +49 385 521339-15, 0176 95558903

E-Mail: carolin.nagel(at)bund-mv.de

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