BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Gegen Glyphosat unterschreiben!

15. Mai 2017

Für eine europaweite Bürgerinitiative gegen die erneute Zulassung des Pestizides Glyphosat kann jedermann ab Montag den 15. Mai 2017 bis einschließlich Sonnabend, den 20. Mai 2017 am Infostand des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in der Altwismarstraße, Ecke Großschmiedestraße unterschreiben. Ein Team des BUND informiert über die Hintergründe der Europäischen Bürgerinitiative gegen das Gift Glyphosat.

Das BUND-Team mit Sven Matscheroth, Jasmin Hüller und Nico Beck bietet auch Informationen, wie und zu welchen Themen man sich beim BUND in Wismar und an der Ostseeküste engagieren kann. Der BUND lädt ein zu Naturerlebnissen und sucht Unterstützer für Projekte zum Naturschutz in der Wismarbucht und für die Ostsee und zur ökologischen Landwirtschaft. Am Freitag, den 19. Mai 2017 lädt der BUND in Zusammenarbeit mit der zertifizierten Landschaftsführerin Astrid Appel zur nächsten Küstenwanderung am Grünen Band der Ostseeküste bei Boltenhagen ein. Informationen gibt es am Infostand.

"Viele Menschen möchten sich direkt vor der Haustür engagieren, zum Beispiel für unsere Ostseeküste oder für den Erhalt von Stadtbäumen, für gesunde Luft und weniger Lärm. Wer sich in Wismar und an der Ostsee für den Umweltschutz engagieren will, kann beim BUND mitmachen. Wir wollen Projekte für Ökologie in der Stadt, Naturerleben an der Wismarbucht und für den Schutz der Meereslebewesen wie den Schweinswal oder die Kegelrobbe entwickeln. An der Ostseeküste ist der BUND entlang des internationalen Grünen Bandes mit vielen Partnern aktiv. Aber Ostseeschutz beginnt schon auf dem Acker, deshalb suchen wir auch Unterstützer, die sich mit uns für die Ökologisierung der Landwirtschaft engagieren“, sagt Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND in Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir unterstützen deshalb auch die Europäische Bürgerinitiative gegen Glyphosat“, so Cwielag weiter. Glyphosat tötet jede Pflanze auf dem Feld, sofern sie nicht entsprechend gentechnisch verändert wurde. Glyphosat zerstört damit die Biologische Vielfalt. Glyphosat ist in einer Vielzahl von untersuchten Honigproben aus Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Es ist nach Untersuchungen der Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuft worden.“ sagt Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Sommer 2017 will die Europäische Union entscheiden, ob die ausgelaufene Zulassung für Glyphosat verlängert wird. Der BUND ist Teil der Europäische Bürgerinitiative gegen die erneute Zulassung. Europaweit sollen bis Ende Juni 1 Million Unterschriften zusammengetragen werden.

Den BUND kann jedermann unterstützen. "Bei uns kann man als Kuchenbäcker für die Exkursion genauso helfen wie bei der Gestaltung eines Plakates für den Infostand oder mit dem Briefentwurf an den Bürgermeister. Jeder, der sich für Natur und Menschen engagieren will oder unsere Arbeit generell mit einem frei zu wählenden finanziellen Beitrag unterstützen möchte, ist bei BUND willkommen. Der BUND ist ein Mitgliederverband und in einer starken Gemeinschaft erreichen wir natürlich mehr für Umwelt und Natur." sagt Corinna Cwielag vom BUND Mecklenburg-Vorpommern.

 

HINTERGRUND Glyphosat

2017 steht in der EU eine wichtige Entscheidung an: Ob das Pestizid Glyphosat für weitere 10 bis 15 Jahre zugelassen wird. Viermal haben bis Juni 2016 die Regierungen Europas eine Genehmigung des Unkrautvernichters Glyphosat verweigert und damit gezeigt, dass möglichen Risiken für den Menschen und die längst erwiesenen Schäden für unsere Tier- und Pflanzenwelt nicht weiter hingenommen werden können.

Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation hat es als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" eingestuft. Der BUND ruft auf, ein starkes Zeichen gegen das meistgespritzte Pestizid der Welt zu setzen. Der BUND fordert: Keine Wiederzulassung für Glyphosat und transparentere Zulassungsverfahren für Pestizide in der EU! Für die Europäische Bürgerinitiative gegen Glyphosat müssen wir europaweit in den kommenden Monaten mindestens eine Millionen Unterschriften sammeln.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Pflanzengift (Herbizid). Es wird auf 40 Prozent der deutschen Ackerfläche eingesetzt. Es ist auch unter dem Handelsnamen RoundUp bekannt, einem Kassenschlager des Monsanto-Konzerns. Glyphosat tötet jede Pflanze auf dem Feld, sofern sie nicht entsprechend gentechnisch verändert wurde. Weniger Wildpflanzen auf und neben den Ackerflächen bieten auch weniger Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Und diese sind wiederum Hauptnahrung für viele Vögel. Der Einsatz von Glyphosat und anderen Pestiziden führt damit zu einer geringeren Artenvielfalt. 30 Prozent aller Vögel der Agrarlandschaft stehen bereits auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Besonders empfindlich reagieren Amphibien auf das Herbizid. Ihre Embryonalentwicklung wird gestört, viele Kaulquappen sterben. Glyphosat wird deshalb auch für das weltweite Amphibiensterben mitverantwortlich gemacht. Laut Krebsforschungsagentur der WHO ist Glyphosat wahrscheinlich krebserregend beim Menschen. Etwa 70 Prozent der Deutschen sind für ein Verbot von Glyphosat, bei über 70 Prozent lässt es sich im Urin nachweisen. Die EU-Pestizidgesetzgebung und das Zulassungsverfahren von Glyphosat sind bislang auf die Bedürfnisse der Hersteller zugeschnitten. Der BUND fordert, Glyphosat zu verbieten.

 

Text der Europäischen Bürgerinitiative:

Unter diesen Aufruf setzen Sie damit Ihren Namen:

Unsere Europäische Bürgerinitiative (EBI) hat ein Verbot von Glyphosat sowie weitere EU-weite Maßnahmen zum Schutz der Menschen und der Umwelt vor giftigen Pestiziden zum Ziel.

Im Einzelnen fordert unsere EBI die Europäische Kommission dazu auf, die EU-Mitgliedsstaaten zu ersuchen,

1.   Glyphosat-haltige Herbizide zu verbieten. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit Krebserkrankungen beim Menschen und schädigen die Ökosysteme.

2.   Sicherzustellen, dass die für die offizielle EU-Genehmigung notwendige Beurteilung von Pestiziden ausschließlich auf publizierten Studien basiert, welche von zuständigen Behörden in Auftrag gegeben wurden und nicht von der Pestizidindustrie.

3.   EU-weite, obligatorische Reduktionsziele für den Einsatz von Pestiziden festzulegen, um das mittelfristige Ziel einer pestizidfreien Zukunft zu erreichen.

Link zur Europäischen Bürgerinitiative:

https://aktion.bund.net/europ%C3%A4ische-b%C3%BCrgerinitiative-gegen-glyphosat

 

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin BUND Mecklenburg-Vorpommern: T.: 0385 521339-12 oder 0178 5654700  

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