„Das Defizit an Pflanzungen zum Erhalt der Alleenlandschaft an Kreis- und Gemeindestraßen steigt auf 7500 Bäume. Mit einem weiteren Minus von 259 Bäumen wird leider auch in diesem Jahr der Negativtrend der letzten sechs Jahre für die Alleebäume in der Verantwortung der Landkreise in unserem Bundesland fortgesetzt. Bis auf den Landkreis Rostock stehen alle Landkreise mit den Pflanzungen von Alleebäumen in den roten Zahlen. Um den Alleenbestand nachhaltig zu sichern, schreibt das Naturschutzgesetz unseres Bundeslandes vor, dass die zuständige Behörde rechtzeitig und in ausreichendem Umfang Neuanpflanzungen vornehmen muss oder für deren Durchführung zu sorgen hat. Der BUND verlangt die Einhaltung dieses Gesetzes“, sagt Katharina Dujesiefken, Alleenexpertin des BUND und Tagungsleiterin.
Besser sieht es für die Bäume an den Bundes- und Landesstraßen aus, so der BUND. Mit 3792 Pflanzungen bei 2489 Fällungen hat die Straßenbauverwaltung an Bundes- und Landesstraßen auch in diesem Jahr wieder eine positive Bilanz erzielt. Katharina Dujesiefken, BUND: „Langjähriges vorausschauendes Planen in der Straßenbauverwaltung des Landes und die Umsetzung mit engagierten Mitarbeitern haben sich in den letzten Jahren sehr positiv ausgewirkt.“
Der BUND fordert die „Verordnung über die Wiederherstellung der Natur“ als wichtiges Instrument dem Verlust der Natur entgegenzuwirken auch für die Alleen zu Nutzen. Auf dem Alleentag in Güstrow soll diskutiert werden, welche Konsequenzen die Wiederherstellungsverordnung für den Alleenschutz hat.
Hoffnung auf die Anwendung der Wiederherstellungsverordnung auf den Bereich der Alleen als Adern der Biodiversität gibt die Konstituierung der Parlamentsgruppe Kulturgut Alleen im Bundestag. Insgesamt 15 Bundestagsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen, der CDU/CSU und Die Linke haben im Juli 2025 beschlossen, die Arbeit für den Erhalt der Alleen in Deutschland in einer Parlamentsgruppe Kulturgut Alleen fortzusetzen. Das ist ein großer Erfolg des bundesweiten Alleennetzwerkes und wichtig für den weiteren Schutz und das Neuanpflanzen von Alleen bundesweit.
Aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg erfahren die Teilnehmenden des Alleentages in Güstrow, wie es mit der neuen Alleenkonzeption in Brandenburg gelingen soll, das dortige Pflanzdefizit abzubauen.
„Wir schützen die Alleen, weil sie ein wesentliches Kulturgut und ein wichtiger Teil der Klimaanpassung sind. Aber auch für eine Vielzahl von Arten sind die Straßenbäume ein wichtiger Lebens- und Nahrungsraum. Besonders interessant sind die unglaublichen Details ökologischer Abhängigkeitsketten. Einen Einblick davon und eine Fülle an Exponaten zum Anschauen bekommen die Teilnehmenden auf dem Alleentag“, sagt Tagungsleiterin Katharina Dujesiefken vom BUND.
Für Rückfragen: Katharina Dujesiefken, Mobil: 0172 3848542, katharina.dujesiefken(at)bund-mv.de
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