BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
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BUND Rostock und Stadtforstamt bieten Obstbaumschnittseminar an

24. Januar 2025

Am Samstag, den 22. Februar laden BUND und Stadtforstamt zum Baumschnittseminar auf die Obstbaumwiese in Wiethagen ein. Ein zertifizierter Obstgehölzpfleger wird den Teilnehmenden in einem vierstündigen Seminar alle wichtigen Regeln und Handgriffe erklären und praktisch zeigen.

Der Erhalt und die Pflege dieses Lebensraumes sind wichtiger denn je. Denn Streuobstwiesen gehören mit bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Viele davon stehen allerdings auf Roten Listen und sind vom Aussterben bedroht, wie bspw. Großer Abendsegler, Steinkauz, Wendehals oder Wiesensalbei. Die Kombination aus mehr oder weniger alten Obstbäumen und extensiv genutztem Grünland schafft ideale Voraussetzungen für eine hohe Biodiversität. Das stabilisiert das ökologische Gleichgewicht und macht den Einsatz von Pestiziden überflüssig.

Die Sortenvielfalt der Bäume birgt einen großen Schatz an vielseitigen Erbanlagen, die es in dem auf wenige marktgängige Sorten spezialisierten Intensivobstanbau nicht mehr gibt. „Diesen Genpool wollen wir auf unserer Obstwiese für die Zukunft sichern! Denn  Vielfalt macht weniger anfällig gegenüber Krankheiten, Ernteausfällen und Klimawandelfolgen.“ erinnert S. Schumacher, Sprecherin des BUND Rostock. Kaum vorstellbar, dass es bis in die 70er eine Rodungsprämie für Hoch- und Halbstämme alter Sorten gab! Streuanbau, Straßenanbau und Mischkultur galten als verwerflich, um unliebsame Konkurrenz für den monokulturellen Plantagenanbau auszuschalten. Heute ist belegt, wie umweltschädlich unsere industrielle Landwirtschaft mit Flurbereinigung, Monokulturen, Kunstdünger und Pestiziden ist. Doch noch immer sind Streuobstwiesen samt ihrem Arteninventar stark bedroht: durch den stetigen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflächen, die anhaltende industrielle Landwirtschaft und die wesentlich kostengünstiger produzierenden weltweiten Monokultursorten.

„Dabei ist Streuobst wesentlich gesünder und sogar für Apfelallergiker geeignet. Die alten Sorten haben einen besonders hohen Gehalt an Polyphenolen, ein Inhaltsstoff mit antimikrobieller, antioxidativer, entzündungshemmender und antikanzerogener Wirkung!“ erklärt A. Stoll, Försterin beim Stadtforstamt.

Das Seminar soll auf diesen wertvollen Lebensraum aufmerksam machen und Mut und Lust darauf machen, wieder mehr Hochstämme alter Sorten im eigenen Garten zu pflanzen und zu pflegen.

Bitte festes Schuhwerk, eigenes Werkzeug und wenn vorhanden, eine Leiter mitbringen.

Eingeladen sind alle Interessierten, egal ob Anfänger oder fortgeschritten. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet der BUND um Anmeldung per Mail an info(at)bund-rostock.de 

Das Seminar wird kostenfrei angeboten, eine Spende ist aber gern gesehen.

Mehr Infos zur BUND Obstwiese unter Obsthain BUND Rostock

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Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985

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