Damit Rostock lebenswert bleibt, muss die neu gewählte Bürgerschaft sich diesen Herausforderungen lokal stellen und die Stadt klima- und umweltverträglich entwickeln. Aus Sicht des BUND Rostock sind dafür der Erhalt des Peezer Bach Moores und anderer intakter Naturräume; eine Bau- und Verkehrswende sowie mehr naturnahes Siedlungsgrün nötig. Ein entsprechendes Forderungspapier wurde der Bürgerschaft nun vorgelegt.
„Die einfachste und kostengünstigste Variante ist der Schutz jetzt noch funktionierender Naturräume, damit diese uns mit atembarer Luft, trinkbarem Wasser und Biodiversität versorgen können. Das in Teilen noch intakte Peezer Bach Moor ist so ein Naturraum. Doch das soll für die Rostocker Hafenerweiterung Industrie- und Gewerbegebiet werden. Dabei ist es nicht nur ein großer Kohlenstoffspeicher, sondern es schützt uns bei Hochwasser und Sturmfluten besser als jeder Betonkai es je könnte!“ betont S. Schumacher, Sprecherin des BUND Rostock.
Überhaupt sollte neue Versiegelung von Flächen vermieden werden. Wasser- und luftdurchlässiger Boden ist Lebensgrundlage, speichert Wasser und kühlt die Umgebung, wenn das Wasser bei Hitze wieder verdunstet. Starkregen und Hitze richten so weniger Schaden an. Auch unsere Bauweise sollte sich anpassen: weg vom klima- und ressourcenschädlichen Beton, Stahl und erdölbasierten Dämmstoffen hin zu regional nachwachsenden traditionellen Baustoffen wie Holz, Stroh/Gräsern und Lehm. „Noch verbraucht Bauen 40% der Endenergie und 90% unserer mineralischen Rohstoffe. Und verursacht 50% des gesamten Abfalls. Deshalb müssen wir kreislauffähiger werden, d.h. sortenrein trennbar verbauen und Materialien immer weiter verwenden, statt sie für den Straßenunterbau downzucyceln.“ erklärt Schumacher.
Für eine unabhängige und saubere Stromversorgung sollten zumindest die öffentlichen Dächer verpflichtend mit Solaranlagen belegt sein. Die wiederum ergänzen sich hervorragend mit Dachbegrünung, da sich der Wirkungsgrad durch die kühlende Wirkung noch erhöht. Sämtliche städtischen Grünflächen sollten nur noch extensiv gepflegt werden. D.h. weniger geschnitten, gemäht und teilweise über den Winter stehen gelassen werden. „Bäume, Sträucher, Stauden müssen heimisch sein, damit sie unseren Insekten Nahrung bieten und die wiederum den Insektenfressern. Doch blühende und summende Grünflächen können mehr: je naturnaher sie sein dürfen, desto mehr Schadstoffe und Feinstaub können sie binden, Sauerstoff produzieren, desto mehr Wasser speichern und kühlen und desto besser können wir uns darin erholen.“ ermuntert Schumacher. Wenn wir dann noch unsere parkenden Pkw in Quartiersgaragen verlegen und die meisten Wege zu Fuß oder mit dem Rad erledigen, schafft das mehr Platz für Leben, Spielen und Feiern in dem dann gewonnenen Stadtraum!“ fasst Schumacher zusammen.
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Für Rückfragen:
Susanne Schumacher 0176 21311985
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