BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND Mitgliederversammlung fordert mehr Schutz der Natur in der Agrarlandschaft und an der Küste

24. Oktober 2020

BUND-Jahresversammlung wählte neuen Landesvorstand / Neue Vorsitzende ist Bettina Baier aus Sundhagen bei Stralsund

v.l.n.r.: Arndt Müller, Dr. Andreas Schwienhorst, Bettina Baier, Alexander Schmidt, Thomas Blaudszun, Elisabeth Kirschke

Die Mitgliederversammlung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Mecklenburg-Vorpommern forderte heute mehr Schutz für die Natur in der Agrarlandschaft. Es fehle an klaren Regelungen für die Reduzierung von Pestiziden und Überdüngung von Gewässern und Grundwasser. Mehrfach seien Pestizide in das Rohwasser von Trinkwasseraufbereitungsanlagen gelangt, berichteten BUND-Gruppen auf der Jahresversammlung des BUND heute in Güstrow. Sogar in Europäischen Schutzgebieten des Natura 2000 Netzwerkes für Amphibien könnten bisher ohne Einschränkungen Pestizide aufgebracht werden, die nachweislich die Amphibien schädigen oder sogar direkt töten, selbst bei Gebrauch nach Anwendungshinweisen. Für die Düngung in der Nähe von Gewässern müssen wieder Abstände von 5 bis 10 Metern eingeführt werden, forderte der BUND. Viele Gewässer litten auch in Schutzgebieten deutlich an zu hoher Nährstoffzufuhr.

Die Mitgliederversammlung beschloss die Fortsetzung von Projekten zum Schutz der Alleen, zur Förderung der ökologischen Landwirtschaft, zur Energiewende und zum Schutz der Natur der Ostseeküste. Zum Schutz der rückkehrenden Kegelrobben soll das Netzwerk ehrenamtlicher Helfer ausgebaut werden. „Noch immer fehlt ein Managementplan für die Kegelrobben, der Konflikte zwischen Tourismus, Fischerei und dem Schutz der Art regelt sollte“, monierte der BUND.

Neu gewählt wurde heute in Güstrow der Landesvorstand des BUND.

Bettina Baier, Landschaftsökologin aus Ahrendsee bei Stralsund wurde als Landesvorsitzende gewählt. Bettina Baier engagiert sich im BUND für eine gentechnikfreie, naturverträgliche Landwirtschaft, den Verzicht auf den Einsatz von Glyphosat und Neonikotinoiden sowie gegen den weiteren Zubau industrieller Tierhaltungsanlagen mit ihren gravierenden Folgen. Besonders am Herzen liegt ihr der Erhalt und der Schutz der außergewöhnlichen Naturlandschaften in Mecklenburg-Vorpommern.

Elisabeth Kirschke, Lehrerin aus Stavenhagen und Thomas Blaudszun, Rechtsanwalt aus Hagenow wurden als Stellvertreter in den BUND-Landesvorstand gewählt.

Beisitzer im BUND-Landesvorstand sind Arndt Müller, Biologe aus Schwerin und Dr. Andreas Schwienhorst, Wissenschaftler aus Tessmansdorf am Salzhaff. Als Schatzmeister wieder gewählt wurde Alexander Schmidt, Rechtsanwalt aus Neubrandenburg.

Zum BUND:

Der BUND hat in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 5900 Mitglieder. In 26 Regional- und Ortsgruppen werden Projekte von praktischem Naturschutz über Auseinandersetzungen mit industriellen Massentierhaltungsanlagen, Schutz für Bäume und Alleen bis zu Energiewende und Klimaschutz betreut. Die BUND-Gruppen sind außerdem in verschiedene Managementpläne für FFH- und Vogelschutzgebiete an den Mecklenburgischen Seen und der Ostsee eingebunden. In Rostock, Schwerin und Neubrandenburg hat der BUND Geschäftsstellen.

Bis zum Alter von 27 Jahren können sich junge Erwachsene in der BUNDjugend Mecklenburg-Vorpommern engagieren. Die BUNDjugend hat ebenfalls Sitz und Stimme im BUND-Landesvorstand. Die BUNDjugend organisiert Aktionen und Seminare zu nachhaltigem Konsum und Umweltbildung und arbeitet eng mit der Bewegung Fridays for Future zusammen. Naturfreizeiten der BUNDjugend sind offen für Menschen zwischen 15 und 22 Jahren. Sie finden unter anderem als Segeltouren zum Thema Ostseeschutz und Kanutouren statt.
Bundesweit hat der BUND 500.000 Mitglieder in Deutschland. Sie sind in einem flächendeckenden Netz von über 2.200 Kreis- und Ortsgruppen organisiert. Dazu kommen ca. 800 Kinder- und Jugendgruppen, mit insgesamt knapp 40.000 Mitgliedern, die in einer eigenen Jugendorganisation, der BUNDjugend, organisiert sind. Der BUND ist ein gemeinnütziger Verband, der sich seit über vierzig Jahren vielfältigen Natur- und Umweltschutzthemen widmet. Dabei wirkt er überwiegend lokal und regional und ist zusätzlich im weltweit größten Umweltschutznetzwerk Friends Of The Earth International organisiert. Nach § 63 des Bundesnaturschutzgesetzes ist der BUND als Umweltverband anerkannt und wird bei Eingriffen in den Naturhaushalt angehört. Dabei arbeitet er wirtschaftlich, parteipolitisch und konfessionell unabhängig.

 

Für Rückfragen: Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin BUND Mecklenburg-Vorpommern: T.: 0178 5654700

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