BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND für pestizidfreies Rostock

18. Oktober 2018 | Landwirtschaft

Broschüre unter www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/umweltgifte/umweltgifte_pestizidfreie_kommunen.pdf

Der BUND begrüßt den Beschluss der Rostocker Bürgerschaft, bei Pachtverträgen auf städtischen Flächen eine Klausel einzufügen, mit welcher der Pächter zum vollständigen Verzicht auf den Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln verpflichtet wird. Glyphosat ist schließlich das meist verbrauchte Unkrautvernichtungsmittel, das auf ca. 40% der Ackerflächen in Deutschland zum Einsatz kommt. Es findet sich inzwischen in vielen Oberflächengewässern - teilweise sogar im Grundwasser - und ist in Böden stabiler als lange angenommen. Auch in Lebensmitteln werden zunehmend Rückstände von Glyphosat nachgewiesen. Als Totalherbizid tötet es Wildblumen und -kräuter vollständig ab und entzieht Insekten und Vögeln die Lebensgrundlage.

"Der Glyphosatverzicht auf Rostocks Ackerflächen ist aber nur ein Baustein auf dem Weg zum vollständigen Verzicht auf Schädlingsbekämpfungsmittel", gibt Susanne Schumacher, Vorsitzende des BUND Rostock, zu bedenken. "Langfristig sollten die Flächen ausschließlich an Landwirte des ökologischen Landbaus verpachtet werden. Der Ökolandbau verzichtet auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sowie mineralische Stickstoffdünger und arbeitet mit einem geschlossenen Stoffkreislauf. Dies wirkt sich positiv auf Boden, Wasser und Klima aus, erhält und verbessert die Bodenfruchtbarkeit sowie die biologische Vielfalt. Bio und Regional ließen sich so auf städtischem Boden realisieren!" so Schumacher weiter. Schumacher appelliert jedoch auch an die Rostockerinnen und Rostocker, auf künstliche Pflanzenschutzmittel und künstliche Dünger im eigenen Garten zu verzichten: "Gärten sind mittlerweile ein nicht zu unterschätzender Rückzugsraum schwindender Tierarten. Mit Wildblumen, einheimischen Sträuchern und Bäumen sowie tierfreundlichen Lebensräumen kann jeder etwas für den Erhalt unserer Artenvielfalt tun!"

Weitere Informationen zu Tipps und praktischen Beispielen rund um das Thema "Pestizidfreie Kommune" unter www.bund.net/umweltgifte/pestizide/pestizidfreie-kommune/.

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Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985  

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