BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND entsetzt über WIRO-Pläne (im LSG)

13. September 2020

Mit Entsetzen reagiert der BUND Rostock auf die Pläne der WIRO, Teile des Landschaftsschutzgebietes Diedrichshäger Land zu kaufen. „Offensichtlich soll über die städtische Wohnungsbaugesellschaft eine Bebauung erfolgen, nachdem solche Pläne durch private Investoren gescheitert sind,“ kritisiert Susanne Schumacher, Vorsitzende des BUND Rostock.

„Das betroffene Gebiet steht bereits seit 1966 unter Schutz. In dem Gebiet kommen besonders geschützte Arten vor. Laut Schutzgebietssatzung dient das Gebiet u.a. der Sicherung besonders wertvoller Landschaftsstrukturen, dem Erhalt der unverbauten Küstenlandschaft und der Sicherung der naturschonenden Erholung. All diese Funktionen würden durch eine Bebauung nachhaltig zerstört“, kritisiert der BUND.

Nach zahlreichen Protesten und einer Unterschriftensammlung mit mehr als 6.500 Unterschriften gegen eine Bebauung des Landschaftsschutzgebietes hatte die Bürgerschaft vor genau 3 Jahren, im September 2017, den Antrag „Keine Bebauung des LSG Diedrichshäger Land„ beschlossen. Der Beschluss erfolgte mit einer breiten Mehrheit
von 33 zu 10 Stimmen, bei 3 Enthaltungen.

Angesichts eines so deutlichen Beschlusses ist der BUND entsetzt, dass sich ein städtisches Unternehmen offenbar über den Beschluss der Bürgerschaft hinwegsetzen will. Der BUND fordert die WIRO und den Oberbürgermeister auf, von allen Überlegungen und Aktivitäten zum Erwerb der Flächen im Landschaftsschutzgebiet Abstand zu nehmen. „Ein Kauf der Flächen durch die WIRO würde über kurz oder lang zu einer Bebauung führen“, betont Susanne Schumacher vom BUND.

Dabei eignet sich das Gebiet aus Sicht des BUND definitiv nicht für eine Bebauung.

Die Fläche liegt am äußersten Stadtrand von Rostock und ist nur mit großem Aufwand zu erschließen. Eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist ausgeschlossen, der Stolteraer Weg als einzige Erschließung ist zu eng für Busse. Daher war das Gebiet bisher auch nicht Gegenstand von Überlegungen zur laufenden Fortschreibung des Flächennutzungsplanes.

„Der Oberbürgermeister darf nicht nur von Radverkehr und Klimaschutz reden, sondern muss nachhaltige Stadtentwicklung praktisch umsetzen. Dazu gehört ein Verzicht auf den Kauf von Flächen im Landschaftsschutzgebiet und der Verzicht auf Bauvorhaben in absoluten Randlagen, möglichweise sogar noch mit Einfamilienhäusern, die besonders viel Fläche fressen,“ betont Susanne Schumacher vom BUND.

Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985

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