BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Auch Land MV versagt bisher bei Klimaschutz

23. September 2019 | Klimawandel, Mobilität, Nachhaltigkeit

Geld für alles nur nicht für Klimaschutz / Mindestens zwei Prozent Haushaltsmittel sind nötig und möglich / Moore setzen über 5 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr frei

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert das Versagen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns beim Klimaschutz. Das Land müsse viel mehr in Moorschutzprojekte und den Ersatz des Kohlekraftwerkes Rostock durch Energieeinsparung und Erneuerbare Energien investieren. Auch das Maßnahmepaket der Bundesregierung sei „viel zu schwach um das Ruder herumzureißen und hat keine klimawirksamen Wirkungen auf das Flächenland Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem ist es sozialer Zündstoff, weil Teurungen nicht gerecht verteilt werden“, so BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.

"Der Klimaschutz ist die zentrale Zukunftsaufgabe. Doch trotz massiver Mehrausgaben im Landeshaushalt gibt die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns kaum etwas für den Klimaschutz aus. In vielen Bereichen wird mehr Personal angestellt, aber im Natur- und Moorschutz und bei der Landes-Energie- und Klimaschutzagentur (LEKA) wird gespart. Statt Kompetenz zu bündeln wird mit nur mit wenigen und kurzfristigen Projektstellen gearbeitet," kritisiert der BUND.

„Weil uns nur noch 10 bis 15 Jahre bleiben, brauchen wir schnell wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz. Die entwässerten Moorflächen des Landes setzen pro Jahr über 5 Millionen Tonnen Kohlendioxid frei. Das Land muss viel schneller Renaturierungen angehen und dafür Kapazitäten schaffen! Das Kohlekraftwerk Rostock mit einem Ausstoß von zweieinhalb Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr muss abgeschaltet werden. Im Gegenzug muss massiv Energie eingespart werden. Bei allen Gebäuden von Land und Kommunen und bei allen neuen Baugebieten müssen Solarthermie für Heizung und Warmwasser und Fotovoltaik als Verpflichtung eingesetzt werden. Statt durch die Erhöhung der Pendlerpauschale noch mehr Autoverkehr zu fördern, müssen der Öffentliche Nahverkehr und der Fahrradverkehr massiv gefördert werden. Dazu gehören kostenlose Schülertickets und die Förderung von Berufspendlern mit dem ÖPNV durch die Ertüchtigung von Bahn- und Busstrecken und günstige Tickets“, so BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag heute in Schwerin.

Der BUND fordert das Land auf, mindestens 180 Millionen Euro pro Jahr in konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu investieren. Das sind etwa zwei Prozent des Landeshaushalts. Es könne nicht sein, dass für Klimafolgen mehr Geld ausgegeben wird als für den vorbeugenden Klimaschutz, kritisiert der BUND. "Hochwasserschutz, Dürreschäden, Waldschäden verursachen immer höhere Kosten. Neue Feuerwehrfahrzeuge gegen Waldbrände sind schnell gekauft, doch das brennende Problem des Klimawandels wird von der Landesregierung nicht angegangen", so Corinna Cwielag vom BUND.

Für Rückfragen: Corinna Cwielag: 0178 5654700

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