BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Atomenergie ist keine Alternative! BUND erinnert an Atomkatastrophe von Tschernobyl vor 35 Jahren

26. April 2021

Durch eine Kombination aus menschlichem Versagen und technischen Fehlern kam es 1986 in Tschernobyl zur Atomkatastrophe. Hundertausende Menschen wurden evakuiert, Schilddrüsenkrebserkrankungen vor allem bei Kindern und Jugendlichen nahmen zu. 35 Jahre später wird noch immer aufgeräumt, unter einem neuen Sarkphag mit einer Spannweite von 260 m wird der havarierte Reaktor Stück für Stück auseinandergebaut und sein Kernbrennstoff geborgen. Ein Gebiet von 2600 Quadratkilometern wurde zur Sperrzone und kann bis heute nicht wiederbesiedelt werden. „Ein Unfall, ein Anschlag, eine Naturkatastrophe – all das sind Risiken, die zu einer Atomkatstrophe führen können, die für Mensch und Natur über Jahrzehnte, Jahrhunderte andauernde Auswirkungen haben.“ warnt S. Schumacher, Referentin für ökologisches Bauen beim BUND. „Dabei haben wir – neben Energieeinsparung -  genug Alternativen, die auch noch klimafreundlich sind! Die Lage M-Vs bietet für die Energieproduktion auf Basis Erneuerbarer Energien beste Voraussetzungen. Schon jetzt versorgt sich das Land rein rechnerisch zu 100% mit grünem Strom und exportiert Überschüsse.“ so Schumacher. „Atomstrom ist weder günstig noch klimaneutral. Die Stromerzeugungskosten liegen mittlerweile bei Solarstrom zwischen 2 bis 8 ct/kWh, bei Windstrom an Land zwischen 4 bis 8 ct/kWh. Eine Kilowattstunde Atomstrom ist bis zu zehn Mal teurer, dabei sind die Kosten, die dem Umwelt- und Sicherheitsrisiko Atomenergie gerecht werden würden, noch nicht einmal eingerechnet. Auch der Rückbau der AKW ist unvorstellbar teuer! Bis 2100 wird mit Kosten von rund 170 Mrd € gerechnet. Diese werden allein vom Steuerzahler zu zahlen sein, da sich die Unternehmen Zahlungen in Milliardenhöhe über Schadensersatzforderungen einklagen. Ein Atommüllendlager gibt es weltweit noch nicht!“ erinnert Schumacher. Auch ist Atomenergie nicht klimaneutral! Durch den Abbau des Uranerzes, der Urananreicherung und dem Bau der Anlagen schlagen auch hier rund 32g CO2 pro Kilowattstunde Atomstrom zu Buche. „Nachbarländer, die derzeit neue AKW – auch in Reichweite von M-V – planen, sollten sich der ökonomischen und ökologischen Nachteile von Atomenergie bewusst werden und auf ihre Potenziale beim Ausbau und der Speicherung erneuerbarer Energien setzen.“ schließt Schumacher ab.

Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985

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