BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND erinnert an Atomkatastrophe von Fukushima und die aktuellen Gefahren

10. März 2022 | Atomkraft

Am Freitag, den 11. März erinnert der BUND Rostock von 11 bis 13 Uhr auf dem Uniplatz mit einer Aktion an den 11. Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima und die aktuellen Gefahren der Atomkraft.

Der Krieg in der Ukraine zeigt deutlich, dass Atomkraftwerke ein besonderes Risiko darstellen und aus einem konventionellen Krieg eine Atomkatastrophe machen können. "Würden Putins Raketen nur eines der 15 laufenden AKWs in der Ukraine ernsthaft beschädigen und daraufhin die Kühlung ausfallen, käme es zur Kernschmelze. Ein Reaktorunfall könnte Gebiete auch weit über die Grenzen der Ukraine hinaus radioaktiv verseuchen. Das hat die Atomkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl 1986 erschreckend deutlich gemacht. Das größte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wurde bereits beschädigt. Atommüllager in Kiev und Charkov sollen ebenso von Granaten getroffen worden sein", betont Susanne Schumacher, Sprecherin des BUND Rostock.

Der BUND kritisiert massiv das Vorhaben der EU, Atomkraft als nachhaltig einzustufen. "Und es ist auch falsch, abgeschaltete AKW aufgrund des Ukraine-Krieges wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Stattdessen muss massiv in Energiesparmaßnahmen und Erneuerbare Energien investiert werden, um uns schnell von Gas, Öl und Kohle aus Russland unabhängiger zu machen! Die Lage Mecklenburg-Vorpommerns bietet für die Energieproduktion auf Basis Erneuerbarer Energien beste Voraussetzungen, in den letzten 5 Jahren ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserem Land aber fast zum Erliegen gekommen, während die Landesregierung andererseits Nord Stream 2 und die angebliche Klimastiftung engagiert voran getrieben hat. Hier müssen sich die Schwerpunkte ändern und schnell gehandelt werden," so Susanne Schumacher vom BUND.

Die Atomkatastrophe von Fukushima am 11.3.2011 führte der ganzen Welt vor Augen, dass Atomkraftwerke ein untragbares Risiko sind - auch in technologisch höchst entwickelten Ländern. Das Sperrgebiet sollte aus gesundheitlichen Gründen auf absehbare Zeit nicht wiederbesiedelt werden. Der Super-GAU bedeutet für die Bevölkerung vor Ort bis heute Verlust von Heimat, Krebserkrankungen, mehr als eine Million Kubikmeter radioaktiv belastetes, in Tausenden Tanks zwischengelagertes Wasser und Millionen Kubikmeter Atommüll auf mehr als 50.000 Mülldeponien. Täglich kommen durch einsickerndes Grundwasser und die benötigte Kühlung des Kernbrennstoffs 400 t hochradioaktiv verseuchtes Wasser hinzu und soll ins Meer gepumpt werden, weil es kaum noch Platz zum Auffangen des Wassers gibt. Für die Bergung der Kernschmelze existiert bis heute keine Technologie. Auch in Deutschland ist weiter völlig offen, was mit dem Atommüll passieren soll.  Atommüll stellt ohnehin ein weltweit ungelöstes Problem dar. Allein in Deutschland warten rund 600.000 m3 Atommüll, teils hoch radioaktiv, auf einen Standort, an dem dieser für 1 Million Jahre sicher gelagert werden soll. Durch die noch drei laufenden AKW kommt täglich weiterer Atommüll dazu, daher ist es dringend an der Zeit diese letzten Atomkraftwerke in Deutschland, wie geplant, in diesem Jahr abzuschalten.

Für Rückfragen: Susanne Schumacher 0176 21311985

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