BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Bürger wehren sich weiter gegen Megastall in Wattmannshagen

21. September 2018 | Massentierhaltung

Revision des Urteils beantragt / Bürger sammeln Spenden

Schwerin / Teterow: Bürger und BUND müssen sich weiter gegen den Bau einer industriellen Broilermastanlage für 1,6 Millionen Masthühner pro Jahr in Wattmannshagen bei Teterow wehren. Gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Schwerin vom Dezember 2017 wurde durch den Investor und die Behörde Berufung beantragt. Die Bürger sammeln nun Spenden, um die Fortsetzung des Prozesses zu finanzieren.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte erfolgreich gegen die Genehmigung geklagt, weil die Industrieanlage erhebliche Auswirkungen auf einen nahen europarechtlich geschützten See gehabt hätte. Das Gericht hob die Genehmigung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Rostock (StALU) aus dem Jahr 2012 auf, weil für Anwohner unzulässige zusätzliche Geruchsbelastungen entstanden wären und erkannte auch die Folgen für die Natur an.

In der Anlage sollten in einer Entfernung von 750 Metern zur Ortslage pro Jahr rund 1,6 Millionen Masthühner in acht Durchgängen zu je 200.000 Tieren gehalten werden. Der BUND hatte auch die Tierschutzwidrigkeit der Hähnchenmast mit einer genehmigten Besatzdichte von mehr als 24 Hühnern pro Quadratmeter geltend gemacht.

BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag: „Es ist bedauerlich, dass der Streit fortgesetzt werden soll. Wir sind aber optimistisch, dass der Bau des Industriestalles unzulässig ist. Der BUND hat noch weitere Probleme für Biotope wie einen nur 80 Meter entfernten Waldkomplex und auch zusätzliche Belastungen für das Grundwasser durch die nachweislich überbelasteten Böden vorgetragen. Ein fehlendes Brandschutzkonzept, die Belastung der Anwohner mit gefährlichen Bioaerosolen und die erheblichen Konflikte mit dem Tierschutz standen in der Gerichtsverhandlung im Dezember bereits zur Debatte. Die Entscheidung des Gerichtes zu Gunsten von Mensch und Natur sollte Bestand haben.“

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