BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Wiederansiedlung Trauerseeschwalbe

Vom Aussterben bedrohte Trauerseeschwalben nach 50 Jahren wieder im Schweriner Seengebiet?

Trauerseeschwalben sind Zugvögel. In Mecklenburg-Vorpommern kamen die
Vögel einst im gesamten Bundesland vor. Wüstnei und Clodius (1900) geben das
Vorkommen der Trauerseeschwalbe in Mecklenburg als nicht selten an und
nennen Kolonien am Schweriner See (Döpe) und am Ostorfer See. Mittlerweile
sind Trauerseeschwalben eine seltene Brutvogelart. Insgesamt leben noch ca.
200 (stand 2020) Brutpaare im Land. Die Vögel werden in der Roten Liste MV als
vom Aussterben bedroht geführt und gelten als extrem gefährdet (RL 1). In der
Vergangenheit waren insbesondere Entwässerungen sowie Rückgang der
Schwimmblattvegetation infolge Gewässerverschmutzungen die Hauptursache
für den zahlenmäßigen Rückgang in den Kolonien bzw. deren Aufgabe.
Natürliche Koloniestandorte sind flache Gewässer wie die Polder bei Anklam oder
Seerosenfelder in Seen.

Im Schweriner Seengebiet existieren momentan keine
Trauerseeschwalben-Kolonien mehr. Es werden aber regelmäßig Vögel auf dem
Zug beobachtet. Diese sind auf der Suche nach Nistmöglichkeiten.  
Aus langjähriger Erfahrung geht hervor, dass bestimmte Nisthilfen sehr
gut angenommen werden.

Projekt für die Jahre 2022-24 (und darüber hinaus)

Im Zuge der Wiederansiedlung der Trauerseeschwalbe werden ab Mitte bis Ende April Nisthilfen in Form von Flößen zunächst an drei Standorten installiert.
1. Karausche
2. Ostorfer See
3. Medeweger See
Das Einsammeln der Flöße erfolgt im August. Ab Mitte Mai wird eine Erfolgskontrolle durchgeführt.

Die Hoffnung

  • neue Brut von Trauerseeschwalben im Schweriner Seengebiet nach 50 Jahren
  • Förderung des Bestandes in Mecklenburg Vorpommern
  • Etablierung und Sicherung von Niststandorten

UWE - Umwelteuro für den Naturschutz

Dieses Projekt ist möglich durch die Zusammenarbeit des Schweriner Zoos, des Fachdienstes Umwelt der Stadt Schwerin und des BUND Schwerin. Die anfallenden Sachkosten werden durch UWE - den Umwelteuro des Schweriner Zoos - finanziert. Ehrenamtliche des BUND Schwerin planen und führen durch, wobei alle interessierten Bürger*innen eingeladen sind, mitzumachen. Der Fachdienst Umwelt berät und setzt die begleitende Information der Bevölkerung u.a. mit Info-Tafeln um.