"Beendetes Tagewerk" von Jules Montegen, (C) Foto Kunstmuseum Schwaan
Natur war immer schon Projektionsraum für religiöse, mythologische, allegorische oder historische Ideen. Denken wir nur an das barocke Zeitalter, in dem die Kontrolle oder das Übertreffen der Natur ein Ausdruck der Überlegenheit absolutistischer Herrscher war. Nicht erst, seit Nicolas Poussin sein Gemälde „Et in Arcadia ego“ gemalt hat, wird ein idealisierter Naturraum auch mit der Vorstellung des Paradieses verbunden. Natur war aber nicht nur Kulturraum, sondern schon immer auch ein Nutzraum, um die Bedürfnisse des Menschen zu bedienen. Durch das Engagement von Künstlern der Künstlerkolonie Barbizon entstand seinerzeit das erste Naturschutzgebiet auf französischem Boden, das den Wald von Fontainebleau umfasst. Kann der achtsame Blick der Künstler ein Vorbild zur Erhaltung von Natur- und Kulturräumen sein oder müssen wir Wandel zulassen, Mobilität, Energiegewinnung und effiziente Landwirtschaft als Prioritäten unserer Zeit akzeptieren?
Bei dieser Veranstaltung des Kunstmuseums Schwaan zum Internationalen Museumstag wird Mareike Herrmann, Referentin für Naturschutz des BUND M-V mit der Künstlerin Katrin Amft, Heiko Brunner von euroArt – der Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien-, und Annett Winter-Süß, der Leiterin des Kunstmuseums Schwaan, in einen angeregten Austausch über den Blick auf Landschaft und erlebte Landschaftsveränderungen treten.