BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

BUND legt Beschwerde gegen B-Plan für „Gewerbepark A14“ ein

04. Oktober 2021 | Baum, BUND, Naturschutz, Naturschutz, Wälder, Wald

40 Hektar Waldrodung für Gewerbepark nicht gerechtfertigt / Weitere 90 Hektar bereits beschlossen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Mecklenburg-Vorpommern hat gegen den ersten Teil des geplanten Gewerbegebietes „Gewerbepark A14“, für den 40 Hektar Wald gerodet werden sollen, Beschwerde eingelegt. Für die Gewerbeansiedlung an der A14 bestünden Alternativen ohne Waldrodung, die ebenfalls im Raum Ludwigslust-Grabow an der A14 liegen, so der BUND. Der BUND hat beantragt, den Satzungsbeschluss aufzuheben, weil Fehler in der Abwägung vorliegen und eine Waldrodung nicht genehmigungsfähig ist. Auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in Mecklenburg-Vorpommern hat Beschwerde eingelegt.

„Die Zerstörung des Waldökosystems auf so einer großen Fläche ist in Anbetracht des Klimawandels anachronistisch. Die 40 Hektar sind nur der Anfang des Waldverlustes. Weitere 90 Hektar Gewerbegebiet sollen laut Beschluss der Stadt Grabow folgen. Eine Waldrodung in so großem Stil hat Auswirkungen auf Wasserrückhalt und Grundwasserneubildung und bedeutet einen schweren Artenverlust. Hitzeminderung und Kaltluftentstehung gehen auch für Anwohner und benachbarte Schutzgebiete unwiederbringlich verloren“, sagt BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag. „Die geplanten Ausgleichsflächen sind ein Flickenteppich von 0,1 Hektar bis maximal 10 Hektar Größe und können das nicht ausgleichen. Nach dem Landeswaldgesetz ist das unzulässig“, so Cwielag weiter.

Für den Bau eines weiteren Gewerbegebietes in der Region besteht nachweislich kein Bedarf. Das Regionale Entwicklungskonzept A14 belegt, dass bis 2030 ein Bedarf für maximal 40 Hektar Gewerbestandorte in der gesamten Region Ludwigslust – Neustadt-Glewe – Grabow besteht. Dieser Bedarf wird bereits mit den 2015 bestehenden Gewerbeflächen quantitativ abgedeckt. Das Konzept wurde 2015 im Auftrag der dortigen Städte und Gemeinden erstellt. „In der Region sind diverse, schon erschlossene, Gewerbeflächen frei, auch mit direktem Autobahn-Anschluss wie z.B. im Gewebegebiet „Stüdekoppel“, was 52 Hektar groß ist. In der Umweltverträglichkeitsprüfung wurden Alternativflächen untersucht. Im Ergebnis der Prüfung nach Umweltbelangen wurde anderen Gebieten wie dem Gebiet Nr. 15 an der K39 und dem Gebiet „B5 Richtung Kremmin“ der Vorrang gegeben. Dennoch soll nun der „Gewerbepark A14“ mit dem größten Waldverlust realisiert werden“, so der BUND.

Hintergrund:

Die Zerstörung des Ökosystems Wald ist unwiederbringlich. Die vielfältigen Symbiosen im Waldboden entstehen im Verlaufe von Jahrhunderten. Für die Anpassung an den Klimawandel müssen die bestehenden Wälder geschützt werden. Reine Kiefernforsten müssen durch Einbringen von Laubholzarten umgebaut und gestärkt werden. Der Wert der Wälder bei Grabow besteht trotz der Zerschneidung durch die A14 immer noch besonders in der Größe der zusammenhängenden Fläche. Der bei der Waldrodung eintretende Verlust der Speicherkapazität des Waldes für Wasser und die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und das Klima ist erheblich. Besonders kleine Ersatzflächen sind nicht in der Lage die vielfältigen Waldfunktionen auszugleichen. Die Schutzfunktionen für das benachbarte Natura 2000-Gebiet „Ludwigsluster-Grabower Heide, Weißes Moor und Griemoor“ gehen unwiederbringlich verloren.

Für Rückfragen:

Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin BUND M-V:

T.0385 521339-12 oder 0178 56654700

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