BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Radfernfahrt „Deutsche Alleenstraße“ 2021 Eine Aktion für den bundesweiten Alleenschutz 11. Juni 2021 - Halbzeit in Arnstadt

11. Juni 2021

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. startet unter der Schirmherrschaft von Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Niedersachsen, am 1. Juni 2021 in Nordseebad Dangast eine etwa 2.300 km weite Fahrradtour entlang der Deutschen Alleenstraße. Ziel der Radfernfahrt ist am 21. Juni 2021 das Ostseebad Sellin.

„In 10 Bundeländern und bei 19 Zieleinläufen werden wir Botschafter für den Schutz und das Pflanzen von Alleen sein“, sagt Katharina Dujesiefken, Expertin für Alleenschutz beim BUND Mecklenburg-Vorpommern.

Heute beendeten die Aktiven der Radfernfahrt „Deutsche Alleenstraße“ nach 1200 km die 10. Etappe, Halbzeit. Fünf Bundesländer haben sie schon hinter sich gelassen. Die längste Etappe der Tour mit 153 km führte von Vechta zur Kurstadt Bad Pyrmont. Die Etappe mit den meisten Höhenmetern liegt mit 1929 m auf der Etappe von Aue nach Dippoldiswalde noch vor ihnen.

Den Staffelstab mit den Grußworten von Olaf Lies, dem Schirmherrn dieser Tour, und der Schirmherrin der Tour 2018, Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, wurden schon 12 Bürgermeistern symbolisch überreicht.

Bereits 63 Bäume wurden im Zusammenhang mit diesem Projekt gepflanzt, darunter eine Baumreihe aus 39 Hainbuchen und viele Lückenbepflanzungen.

Bei den Zielorten empfingen Bürgermeister und eine Bürgermeisterin, Landräte und eine stellvertretende Landrätin, Mitglieder aus den Stadtvertretungen, Verbände und Baumfreunde die Teilnehmer der Tour. Sie alle sprachen sich für den Erhalt der Alleen aus und versprachen, sich in ihrem Wirkungskreis für mehr Baumpflanzungen einzusetzen.

Hardy Schumacher, stellvertretender Bürgermeister von Rösrath schrieb nach dem Besuch: „Vielen Dank, dass Sie gestern mit den Radlerinnen und Radlern bei uns in Rösrath waren. Ich hatte große Freude an der Begegnung und sehe die ganze Aktion in einem größeren Zusammenhang. Es ist für mich nicht nur eine Fahrt durch unsere Lande und für Alleen. Dahinter steht ein Geist, den wir dringend vermehrt in unserer Gesellschaft brauchen. Auch die Menschen nach uns sollten eine lebenswerte Perspektive haben.“

In Niedersachsen mit seinen wunderschönen, artenreichen Alleen, wurde dafür geworben, sich für die Erweiterung der "Deutschen Alleenstraße" von Höxter bis nach Dangast stark zu machen. „Die heute schon längste Kulturstraße Deutschlands würde so Nord- und Ostsee, Naturpark Wattenmeer und Biosphärenreservat Südostrügen miteinander verbinden und lokale Alleenprojekte unterstützen“, sagt Katharina Dujesiefken. Beim Start, in Koblenz und in Lauterbach wurde die Möglichkeit genutzt, darüber auch mit Vertretern der ARGE Deutsche Alleenstraße zu sprechen.

In Thüringen ist die Hälfte der Tour geschafft. Hier sind die Alleen und Baumreihen zwar gesetzlich geschützt, doch der Verlust an Straßenbäumen konnte dadurch noch nicht aufgehalten werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der Thüringer Umweltministerin, Anja Siegesmund, und der Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders, an der Deutschen Alleenstraße bei Arnstadt einen Baum pflanzen konnten. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) hatte diese Pflanzung initiiert. Die zunächst für den 10. Juni 2021 geplante Thüringer Alleentagung wird nun am 8. September 2021 in Erfurt nachgeholt.

Im Fahrerteam sind Sportler aus ganz verschiedenen Teilen Deutschlands, von Rügen und Usedom, aus der Pfalz, aus Ulm, Braunschweig, Berlin und Schwerin. Auch altersmäßig gibt es große Unterschiede. Der älteste Radsportler wird in diesem Jahr 80 Jahre und der jüngste ist 32. Sie alle einigt natürlich die Freude am Radsport aber auch die Sorge um unsere Umwelt und um den Erhalt unserer Alleen.

Ohne ein verkehrspolitisches Umdenken, ohne eine Abkehr von der Priorisierung des Auto- und LKW-Verkehrs vor allen anderen Möglichkeiten des Fortbewegens und Reisens ist der Erhalt der Alleen kaum möglich. Der Verlust der Alleen wird überall deutlich. Manchmal sieht man Baumreihen als Überbleibsel einer Straßenverbreiterung. Lückenbepflanzungen haben wir auf der Tour gesehen, sind aber selten und fallen dann besonders auf.

Wir freuen uns deshalb über den großen Zuspruch und die Anerkennung, die wir von so vielen Seiten erfahren durften.

Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW): „Ein großer Dank an den BUND und die Radfahrer vom Tour d´Allee. Wir freuen uns sehr, dass mit diesem energiegeladenen Engagement der Alleenschutz und die Deutsche Alleenstraße im ganzen Land weiter bekannt gemacht wird. Allen Radler:innen weiterhin viel Spaß, tolle Begegnungen entlang der Strecke und Gesundheit.“

„Möglich wurde die Durchführung dieses Projektes durch die Förderung innerhalb unseres LIFE Projektes ‚Trees for Europe’s green infrastructure‘, eine großzügige Förderung durch die Deutsche Postcode Lotterie und viele weitere finanzielle Unterstützer und Helfer vor Ort. Dafür sind wir sehr dankbar“, so Katharina Dujesiefken. Petra Rottmann, Head of Charities bei der Deutschen Postcode Lotterie: „Wir freuen uns sehr, dass wir dank des Engagements unserer Teilnehmer dieses wunderbare Projekt unterstützen können. Für die Umsetzung wünschen wir alles Gute und viel Erfolg.“

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