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Liebe Freundinnen und Freunde des BUND Rostock,

Wir laden euch wieder herzlich zu unserem monatlichen Treffen ein: morgen am Dienstag, den 18. Februar um 19 Uhr in der Ökovilla.

Mit dem Newsletter machen wir auf eine Podiumsdiskussion zu "Strom statt Landwirtschaft" aufmerksam, wollen euch zu unserer Aussaataktion "Wildblumen am Gehlsdorfer Ufer" einladen, tags darauf zum Saatguttauch im Rathaus ermuntern und auf unsere Fachveranstaltung "Naturverträgliche Gestaltung von Solarparks" Mitte März hinweisen. Unser Umwelttipp behandelt Baumschutz auf Baustellen und wie auch ihr den unterstützen könnt!

Nicht vergessen: wählen gehen! Hier geht´s zum WWF-Wahlprogrammcheck.

Eure Susanne und Susanna

 
Photovoltaikanlage

Impuls & Gespräch: Strom statt Landwirtschaft?

Die Zahl der Photovoltaikanlagen in der Agrarlandschaft steigt. Sie leisten einen Beitrag zu Energiewende im ländlichen Raum und bieten Einkommensalternativen, mindern jedoch die landwirtschaftlich nutzbare Fläche. Ist es noch „bebauen und bewahren“ wenn aus dem Landwirt ein Energiewirt wird?
Zur Sprache kommen unter anderem der Agrarwissenschaftler und Berater für Biodiversitäts-Solarparks Ralf Schnitzler und Julius Pätzold vom BUND MV.

Wie wird die Zukunft der Landbewirtschaftung aussehen? Die Menschen in den landwirtschaftlichen Betrieben stehen vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Welche Rolle spielen Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihren Konsumgewohnheiten? Wie wird Photovoltaik (Flächen-, Agri-PV) die Landwirtschaft verändern? Die Veranstaltungsreihe lädt ein, miteinander ins Gespräch zu kommen.

~ Dienstag, 18. Februar, 18.30 - 21 Uhr, Rostock, Evangelische Akademie der Nordkirche, Am Ziegenmarkt 4 ~

Akademie der Nordkirche

BUND und Hafenamt für mehr Artenvielfalt am Gehlsdorfer Ufer

Das Hafenamt möchte das Gehlsdorfer Ufer attraktiver gestalten. In Sachen Artenvielfalt und Naturerleben wollen BUND und Hafenamt Wildblumeninseln auf der Wiese am Fähranleger anlegen. Mit regionalem Saatgut heimischer Wiesenarten und einer extensiven Mahd sollen die Blühinseln nicht nur Insekten und Insektenfresser eine Nahrungsquelle bieten, sondern auch Spaziergänger zum Beobachten und Genießen einladen. Je artenreicher und belebter Siedlungsgrün sein darf, desto größer ist auch der Erholungseffekt beim Menschen. Bei der Aktion wird die Grasnarbe weggestochen und das Saatgut gesät. Gemäht wird dann erst im Juli für die zweite Blütentracht. Über den Winter sollen die Stauden stehen bleiben, um Insekten und Spinnen einen Überwinterungslebensraum zu bieten.

~ Samstag, 1. März, 10-12 Uhr, Fähranleger Gehlsdorf ~

Mehr Infos zu ökologisch wertvollem Siedlungsgrün unter Siedlungsgrün ökologisch gestalten - Jeder m2 zählt!

 

Aktionstag: Saatgut-Vielfalt entdecken

Saatgut ist ein bedeutendes Kulturgut, es sichert Vielfalt auf dem Feld und im Garten und ist der Grundstein unserer zukünftigen Ernährung. Das Frühjahr beginnt mit dem Aktionstag „Saatgut-Vielfalt entdecken“. Gärtnerinnen und Gärtner sind eingeladen, Samen ihrer alten, liebsten und robustesten Sorten mitzubringen und zum Teilen anzubieten. In den letzten Jahrzehnten sind bis zu 90% der bewährten samenfesten Sorten mit ihrer breiten genetischen Ausstattung von Gärten und Äcker verschwunden. Mit dem Aktionstag wollen wir den Austausch fördern und uns für Biodiversität und Artenvielfalt einsetzen.

Der BUND ist mit seltenen heimischen Wildpflanzen und jeder Menge Infos dabei!

~ Sonntag, 2. März, 13-17 Uhr, Rathaus Rostock ~

Aktionstag: Saatgut-Vielfalt entdecken | Boell Calendar

 

BUND Fachveranstaltung "Naturverträgliche Gestaltung von Solarparks"

Solarparks können zu einer Förderung der biologischen Vielfalt führen und mehrfach zum Klimaschutz beitragen. Doch das hängt stark von der Bauweise, der Vornutzung, der Gestaltung der Fläche und des künftigen Flächenmanagements ab. Gerade Arten der Agrarlandschaft und des Bodens haben aufgrund der Industrialisierung der Landwirtschaft mit dem Verlust von Lebensräumen, dem Gift- und Düngereinsatz, einen extrem starken Rückgang zu verzeichnen. Die Entwässerung der Moorböden stellt die größte THG-Einzelquelle MVs dar. Unsere Vortragenden stellen Kriterien vor, berichten aus ihrer aktuellen Forschung und zeigen praktische Beispiele.

~ Dienstag, 18. März, 9.30-12.30 Uhr, online ~

Programm unter Solarparks. Anmeldung an susanne.schumacher(at)bund.net

Umwelttipp: Baumschutz auf Baustellen

Bäume spielen eine zentrale Rolle für das Stadtklima, die Biodiversität und das Wohlbefinden der Menschen. Dennoch sind sie oft durch Bauarbeiten gefährdet.

Gesetzlicher Baumschutz in MV

Laut § 18 Naturschutzausführungsgesetz (NatSchAG M-V) sind Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 100 cm (gemessen in 1,30 m Höhe) besonders geschützt. Zusätzlich haben einige Kommunen eigene Baumschutzsatzungen, die strengere Regeln enthalten können. In Rostock z.B. bereits bei einem Stammumfang von mindestens 50 cm.

Weitere Informationen zum allgemeinen Baumschutz gibt es in unserem Wegweiser.

Baumschutz bei Bauarbeiten

Auf Baustellen sind Bäume erheblichen Risiken ausgesetzt. Deshalb gibt es gesetzliche Vorgaben auf Landes- und Bundesebene, darunter:

  • DIN 18920 – Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen
  • Richtlinie zum Schutz von Bäumen auf Baustellen (RSBB) – Konkretisiert Schutzmaßnahmen speziell für Baustellen im Straßenraum.
  • ZTV-Baumpflege – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für Baumpflege
  • Kommunale Baumschutzverordnungen – Lokale Regelungen in Städten und Gemeinden

Die zuständige Genehmigungsbehörde, meist das Bauamt der Stadt, legt erforderliche Schutzmaßnahmen als Auflage in der Baugenehmigung fest.

DIN 18920 – Schutz von Bäumen bei Baumaßnahmen:

  • Wurzelschutz: Der Schutzbereich muss mindestens dem Kronentraufbereich entsprechen. Keine Bodenverdichtung oder Befahrung im Wurzelbereich.
  • Kronenschutz: Mechanische Schäden an Ästen oder Stamm vermeiden.
  • Bodenschutz: Keine Ablagerung von Baumaterialien oder Chemikalien im Wurzelbereich.

Physische Schutzmaßnahmen können dabei folgende sein:

  • Schutzgitter oder Zäune (mindestens 1,50 m hoch) errichten
  • Wurzeln mit Mulch oder Sand abdecken
  • Keine Absenkung des Bodens im Wurzelbereich
  • Falls Wurzeln freigelegt werden, sofort abdecken und feucht halten
  • Schnittmaßnahmen an Wurzeln nur mit Genehmigung und fachgerechter Ausführung

Nach den Bauarbeiten muss geschultes Personal Nachsorge betreiben und ggf. beschädigte Äste oder Wurzeln zurückschneiden.

Richtlinie zum Schutz von Bäumen auf Baustellen (RSBB), ergänzt die DIN 18920 und gibt weiterführende Empfehlungen für den Baumschutz während der Bauphase:

  1. In der Planungsphase sollen Baumexperten zur frühzeitigen Risikoanalyse eingeplant werden, um fahrlässige Schäden im Vorfeld zu vermeiden.
  2. Während der Bauphase müssen Schutzzonen eingehalten werden. Die Baustelle unterliegt regelmäßigen Kontrollen. Alternative Bauverfahren müssen genutzt werden, um invasive Eingriffe zu minimieren.
  3. Nach der Bauphase werden die Bäume auf  Schäden an Vitalität und Wurzelsystem kontrolliert, Falls nötig, sieht die RSBB Düngung und Bodenverbesserung, sowie eine langfristige Nachsorge durch Fachleute vor.

Diese Maßnahmen helfen, Bäume langfristig zu erhalten und Schäden durch Bauarbeiten zu minimieren.

Was könnt Ihr tun?

Auch Ihr könnt zum Baumschutz beitragen, indem Ihr Baustellen beobachtet und auf folgende Punkte achtet:

  • Schutzmaßnahmen: Sind Bäume ausreichend abgesichert? Gibt es Absperrzäune um den Wurzelbereich?
  • Bodenveränderungen: Werden Erdarbeiten durchgeführt, die den Baum schädigen könnten? Werden freigelegte Wurzeln geschützt?
  • Lagerung von Materialien: Werden Baumaterialien im Bereich der Baumkronentraufe gelagert?
  • Beschädigungen: Gibt es sichtbare Schäden an Stamm, Ästen oder Wurzeln?
  • Kontrollen: Wird eine Baumkontrolle durch Fachpersonal durchgeführt?

Meldung von Verstößen

Bei Verdacht auf Verstöße gegen den Baumschutz könnt Ihr Euch an folgende Stellen wenden:

  • Grünamt der Stadt Rostock – setzt die Baumschutzsatzung um und prüft Genehmigungen
  • Naturschutzbehörden der Landkreise und des Landes M-V – zuständig für allgemeinen Baumschutz
  • Umweltverbände (z.B. bei uns) – unterstützen bei Umwelt- und Naturschutzfragen

Ein bewusster Umgang mit Bäumen auf Baustellen trägt dazu bei, unseren wertvollen Baumbestand in MV zu erhalten. Mach mit!

Infos rund um Alleen und Straßenbäume

 
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